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Franz Bernhard Kuhn

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Ausstellungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 07.05.1889 - † 09.05.1952
Geschlecht: m
Geburtsort: Mistelbach, NÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Ing.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Innenarchitekt, Kunstgewerbler
Familiäres Umfeld: Vater: Franz, Staatsbahninspektor
Schwester: Dina (Bernhardine) Kuhn (*1891), Keramikerin
Ehe mit Annie Weil (*ca.1892); gesch. 1938
Tochter: Lucia (*ca.1927)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.privater Zeichenunterricht
o.J.Gymnasium (Reifeprüfung)
1910-1916Kunstgewerbeschule Wien (Allgemeine Abteilung: u.a. bei Oskar Strnad, Franz Cizek, Julius Kajetan, Karl Kerndle, R. Larisch; Fachklasse für Architektur: bei Heinrich Tessenow)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1916Einrückung als Landsturmingenieur
1922Aufenthalt in Salzburg
1952Mitarbeiter: Ing. Friedrich Fritsch
o.J.Mitarbeiter von O. Prutscher
o.J.Mitarbeiter der Wiener Werkstätte
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Mitgliedschaften
ab 1915Österr. Ingenieur- und Architektenverein
ab 1926Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
o.J.Bund österr. Künstler-Kunstschau, Sonderbund deutsch-österr. Künstler
o.J.Österr. Werkbund
o.J.Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland
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Vita
Franz Kuhn wurde im Jahre 1889 als Sohn des gleichnamigen Staatsbahninspektors in Niederösterreich geboren. Er studierte von 1910 bis 1916 an der k.k. Kunstgewerbeschule Wien. Die wahrscheinlich frühzeitig einsetzende Förderung durch privaten Zeichenunterricht ermöglichte es Kuhn, bereits 1911/12 Postkarten mit Baudenkmälern aus Wien, Budapest und Berlin für die Wiener Werkstätten anzufertigen. Ab 1916 musste Kuhn aktiv am Kriegsgeschehen teilnehmen.

Nach dem Ersten Weltkrieg war Kuhn hauptsächlich als Innenarchitekt tätig, seine Möbelentwürfe wurden in etlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Hervorzuheben wäre auch seine bereits 1912 einsetzende und nach dem Ersten Weltkrieg rege Ausstellungsbeteiligung. Zahlreichen Literaturhinweisen nach (ohne zeitliche Angabe) soll Kuhn zeitweise mit Otto Prutscher zusammengearbeitet haben. Daneben erhielt Kuhn aber auch zwei Bauaufträge der Gemeinde Wien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte noch ein Auftrag der Kommune für ein Wohnhaus. Kuhn starb im 63.Lebensjahr in Wien und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.
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Stellenwert
Am kommunalen Wohnbauprogramm der Gemeinde Wien in der Zwischenkriegszeit war Franz Kuhn mit zwei ausgeführten Aufträgen beteiligt. Die kleine Baulückenschließung in Wien 3, Göllnergasse 25 (1928) besticht durch einen kastenartigen Mittelteil mit flankierenden Balkonen und einem raffinierten Niveauausgleich zwischen den beiden Nachbarhäusern. Der „Siegel-Hof“ in Wien 16, Wilhelminenstraße 37 / Redtenbachergasse 22-32 / Degengasse 30-32 (1930/31) hingegen zählt schon zu den Wiener Gemeindebauten, an deren reduzierter Fassadengestaltung sich die verschlechternde politische und wirtschaftliche Lage ablesen lässt.

Das nach dem Zweiten Weltkrieg in Wien 3, Paracelsusgasse 4 (erb. 1949/51) entstandene Wohnhaus der Gemeinde Wien ist sachlich gehalten. Über einem genuteten Sockelgeschoss sind in den beiden Außenachsen bodentiefe französische Fenster mit Gitter angebracht.

Nach derzeitigem Wissensstand sind keine weiteren Bauten von Franz Kuhn überliefert.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1928-1929WHA d. Gem.Wien, Wien 3, Göllnergasse 25
1930-1931WHA d. Gem.Wien „Siegel-Hof“, Wien 16, Wilhelminenstraße 37 / Redtenbachergasse 22-32 / Degengasse 30-32
1949-1951WHA d. Gem.Wien, Wien 3, Paracelsusgasse 4
o.J.Bautätigkeit in Böhmen und Mähren

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
1911-1912Postkartenentwürfe für die Wiener Werkstätte
1912-1913Gartenhaus (Entwurf)
1925Wiener Heurigenschank für die Pariser Expo (Entwurf)
1925-1926Repräsentationsraum der Niederösterr. Landesregierung in der Wiener Hygiene-Ausstellung
1926Einrichtung Jugendwanderherberge in Niederösterreich
1926Einrichtung Restaurant
1926Einrichtung Damenfrisiersalon
1926-1927Sitzgruppe (Bastarbeiten Annie Kuhn-Weil) / Sessel
1927Flurecke in einem Landhaus / Wohnraum (Kunstschau Wien 1927)
1928Wohnzimmer / Wohnraum eines Arztes
1929Wohnung Dr.St.: Speisezimmer, Sitznische im kleinen Gesellschaftsraum
1929Terrasse mit Sesseln und Schaukeln / Herrenzimmer, Spieltisch und Standlampe
1930Feinkosthandlung / Sitzecke (Werkbundausstellung Wien)
1931Wohnecke
1932Korbmöbel für ein hölzernes Wochenendhaus
1934Automatenbuffet

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1932Wachsendes Kawafag-Eigenheim im Kunstgewerbemuseum, Wien (zerstört)
1933Siedlungshäuser für den Stadtrand (Wettbewerb, Preis)
1935Denkmal der Arbeit, Schmerlingplatz, Wien 1 (Wettbewerb, ein 3.Preis; mit Bildhauer Adolf Wagner von der Mühlen)
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
F. Kuhn: Der Architekt in der neuen Zeit. In: Bau- und Wohnungskunst 2.1920, S.222ff
F. Kuhn: Das wachsende Kawafag-Eigenheim. In: Das Kawafag Eigenheim 1932, S.134f
F. Kuhn: Die Lage der Architektenschaft in Österreich. In: profil 3.1935, S.108ff (Nachdruck aus der „Österreichischen Abendzeitung“)

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
MA 43 (Gräberdatenbank; Anfrage); OeNB (Digitaler Bildkatalog); ÖIAV; SUAK (Schülerakt; fotographische Dokumentation einiger Arbeiten); TUWA; WStLA (Verlassenschaftsabhandlung)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Anonym: Todesanzeige (Notiz). In: Wiener Zeitung 16.5.1952, S.4
W. Aichelburg: Das Wiener Künstlerhaus 1861-2001. Bd.1, Wien 2003
W. Born: Moderne Korbmöbel. In: Innendekoration 43.1932, S.396f
A. Gmeiner / G. Pirhofer: Der österreichische Werkbund. Salzburg / Wien 1985
T. Hansen: Die Postkarten der Wiener Werkstätte. München / Paris 1982
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
O. Hellwig: Wesen und Eigenart des Wochenendhauses: In: profil 1.1933, S.230ff, Abb.516
Kommunaler Wohnbau in Wien. Aufbruch 1923–1934. Ausstrahlung. (Ausst.Kat.), Wien 1978
I. Meder: Offene Welten: die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910-1938. Diss., Stuttgart 2003
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
W. J. Schweiger: Meisterwerke der Wiener Werkstätte. Kunst und Kunsthandwerk. Wien 1990
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002
A. Weiser: Werkbundausstellung 1930. In: Die Bau- und Werkkunst 6.1929/30, S.225ff, Abb. S.234 (Feinkosthandlung / Sitzecke / Handzeichnung)

HINWEISE AUF WERKE:
Innendekoration
40.1929, S.62 (Terrasse mit Sesseln und Schaukel) / S.388 (Herrenzimmer, Spieltisch und Standlampe)

Moderne Bauformen
26.1927, T.37 (Flurecke in einem Landhaus) / S.392 (Kunstschau Wien 1927: Wohnraum)
27.1928, T.21 (Wohnzimmer) / S.464, T.42 (Grundriss; Wohnraum eines Arztes)
28.1929, S.432 (Wohnung Dr.St.: Speisezimmer, Sitznische im kleinen Gesellschaftsraum)
29.1930, S.346 (Werkbundausstellung Wien: Feinkosthandlung)
30.1931, T.84 (Wohnecke)
33.1934, S.127, Nr.3 (Automatenbuffet)

Österreichs Bau- und Werkkunst
2.1925/26, S.233 (Repräsentationsraum der Wiener Hygiene-Ausstellung)
3.1926/27, S.83 (Sitzgruppe) / S.247 (Sessel)

profil
2.1934, S.70ff, Abb.185ff (Das Stadtrandsiedlungshaus)
3.1935, S.112ff, Abb.212 (Denkmal der Arbeit am Schmerlingplatz, Wien 1; mit Bildhauer A. Wagner v.d. Mühlen)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)

LEXIKA:
Weihsmann 05

INTERNETLINKS:
Stand: 27. 02. 2008
http://www.dasrotewien.at
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Ausstellungen
1912Frühjahrsausstellung des Österr. Museums für Kunst und Industrie, Wien
1912Kunstschau des Bundes österreichischer Künstler
1925Expo, Paris, F
1925Kunstschau des Bundes Österr. Künstler
1925-1926Hygieneausstellung, Wien
1927Wiener Kunstschau (Haus & Garten)
1928Weihnachtsschau Künstlerhaus, Wien 1
1930Österreichischer Werkbund, Wien
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Anmerkungen
nicht zu verwechseln mit:
TUWA: Kuhn Franz, geb. 03.02.1889 in Niederaltstadt / Böhmen, CZ; setzte seine vorherige Ausbildung an der TH Prag an der TH Wien fort (Bauing. Schule 1910/11 - 12/13; 1. Staatsprüfung 1910, 2. Staatsprüfung 1914)
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 10.04.2008
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