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Eduard Lernhart

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 14.06.1882 - † 05.08.1932
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
weitere Namen: Lernhardt, Lenhart
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Ehe mit Ludmilla „Milla“ L. (1881-1951)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1900/01k.k. Staatsgewerbeschule Wien 1 (Absolvent der Werkmeisterschule)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1912Baumeisterkonzession
1924Eintragung der Bauunternehmung in das Handelsregister
1930Ausgleich
1933Genehmigung der Fortführung des Baumeistergewerbes durch seine Witwe Ludmilla; Geschäftsführer Baumeister Franz Siesz; Antrag eines Gläubigers auf Eröffnung des Konkurses – Abweisung mangels Vermögen
1934Bestellung des Baumeisters Jakob Oitzinger zum verantwortlichen Geschäftsführer; noch im selben Jahr wurde der Baumeister Arthur Hoffmann zum verantwortlichen Geschäftsführer bestellt
1936Antrag eines Gläubigers auf Eröffnung des Konkurses über das Vermögen der Witwe – Abweisung mangels Vermögen
1936Verzicht auf den Witwenfortbetrieb des Baumeistergewerbes durch seine Witwe Ludmilla
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Mitgliedschaften
1912Bau- und Steinmetzmeister-Genossenschaft Wien
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Vita
Über den 1882 in Wien geborenen Architekten und Stadtbaumeister Eduard Lernhart ist nahezu nichts bekannt. Nach dem Abschluss der Staatsgewerbeschule in Wien 1901 wird er ab etwa 1910 als Architekt und zwei Jahre später als Stadtbaumeister in Wien wieder fassbar. Aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg sind heute von seinen Werken als Architekt nur einige Mietshäuser bekannt; als Baumeister war er vor allem mit Bauführungen von öffentlichen Gebäuden betraut. Nach dem Ersten Weltkrieg ist nur das am Hochegg 1927 erbaute Hotelrestaurant und Café „Waldpension“ bekannt.
Lernhart starb bereits im 50. Lebensjahr und hinterließ seiner Ehefrau eine Baufirma, die in den folgenden Jahren nur zweimal knapp dem Konkurs wegen fehlendem Vermögen entkam und 1936 schließlich im Handelsregister gelöscht wurde. Die „Waldpension“ am Hochegg in Niederösterreich führte Ludmilla Lernhart weiter.
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Stellenwert
Das heute bekannte Oeuvre von Eduard Lenhart, das in Wien vor dem Ersten Weltkrieg entstanden ist, hat geringen Umfang. Lernhart, der auch als Bauherr auftrat, entwarf Zinshausverbauungen im 12. Wiener Gemeindebezirk im spätsecessionistisch-barocken Mischstil. Beim Haus Schönbrunnerstraße 252-254 (1911-1912), in dem auch seine Baukanzlei untergebracht wurde, griff Lernhart auf Grund der tiefen Parzellen auf den in Wien seit Ende des Jahrhunderts auftretenden Typus eines Straßenhofes zurück. Die spätsecessionistischen Hausfassaden zeigen einen schwach ausgebildeten Mittelrisalit mit abschließendem klassizierenden Dreiecksgiebel; der strenge Aufbau erfolgt mit Riesenlisenen und Putzfeldern mit geometrischen Figuren zwischen den Geschossen. Im Bereich der Beletage finden sich Reliefs mit bekränzten Mädchenfiguren.

In Zusammenarbeit mit dem Wagner-Schüler Rudolf Goebel (1872- ?) entstand zeitgleich in Wien 14, Rupertgasse 3, ein weiteres spätsecessionistisches Mietshaus, das durch seinen überhöhten Mittelerker auffällt.

Insgesamt ist Eduard Lernhart als Vertreter des Spätsecessionsimus zu betrachten.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1910Wohnhaus „Rotenmühlhof“, Wien 12, Schönbrunner Schloßstraße 26 / Rotenmühlgasse 4 (BH, E)
1910-1911Wohnhaus, Wien 12, Schönnbrunner Schloßstraße 28, 30 (E:)
1911-1912Straßenhof, Wien 12, Schönbrunner Straße 252-54 (E:)
1911-1912Wohnhaus, Wien 14, Rupertgasse 3 (E: mit Rudolf Goebel)
1912-1913Wohnhaus, Wien 4, Preßgasse 20 (E: Rudolf Goebel)

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
ca. 1927-1930Hotelrestaurant und Café „Waldpension“, Hochegg, NÖ (BH?, E)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Archiv Baumeisterinnung; WStLA (Handelsregisterakt; Meldeanfrage; Totenschaubefund)
Grabinschrift Friedhof Hietzing, Wien 13
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Festschrift zur 50-Jahr-Feier der Techn. gew. Bundeslehranstalt Wien 1, 1880-1930. Wien 1930
J. J. Lämmermayer / F. Pürrer: 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hochegg. Hochegg 1999, S.32
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
von Herrn J. J. Lämmermayer dankenswerter Weise Hinweis auf das Buch von J. J. Lämmermayer / F. Pürrer: 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hochegg. Hochegg 1999, S.32 erhalten
Eingegeben von: Dagmar Herzner-Kaiser
Eingegeben am: 02.05.2006
Zuletzt geändert: 11.05.2007
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