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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 08.06.1876 - † 19.11.1952 | Geschlecht: m | Geburtsort: Brno | damaliger Name: Brünn, Mähren | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: München | Land: Deutschland | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Bruder: Alois L. (1872-1969), Architekt | Bürogemeinschaft: mit Bruder Alois Ludwig |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Studium bei Hornbostel und J. Russel Pope in New York und in Columbia(?) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1907 | Architekt in München, Mitbegründer der Fa. „Brüder Ludwig“ mit seinem Bruder Alois |
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Vita
| Über Gustav Ludwig liegen nur spärliche Informationen und vage Fakten vor. Er wurde in Brünn geboren und Lexika berichten über sein Studium bei Hornbostel und J. Russel Pope in New York. Dass er wie sein älterer Bruder Alois in Brünn ebenfalls die Gewerbeschule besuchte, ist anzunehmen, aber nicht dokumentiert. Es gibt keinen Nachweis über eine Praxis nach Schulabschluss oder den Zeitpunkt seiner Abreise nach New York. Die Hinweise über sein Studium in Amerika sind irreführend, da sowohl Hornbostel (Henry, 1867-1961) als auch J(ohn) Russel Pope (1874-1937) kaum älter waren als er. Er konnte in ihren Ateliers als Mitarbeiter Praxis erwerben, war aber keinesfalls ihr Student, da sie nicht unterrichteten. Bei dem als Studienort angeführten Columbia könnte die Columbia-University in New York gemeint sein.
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| In welchem Jahr Gustav Ludwig zurückkehrte, ist ungewiss, doch scheint er bald mit seinem Bruder Alois, der sich in München als Architekt niedergelassen hatte, zusammengetroffen zu sein. Gemeinsam gründeten sie die Baufirma „Brüder Ludwig“, die sich zu einem florierenden Unternehmen entwickelte. Sie waren vor allem in Deutschland, aber auch in Südtirol tätig, wo sie eine Filiale betrieben. Alois Ludwig verfügte aus seiner Studienzeit über Kontakte in Wien, die zu einigen Aufträgen führten.
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| Gustav Ludwig verstarb 76-jährig in München. |
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Stellenwert
| Gustav Ludwigs Bedeutung als Architekt für Wien ist nur durch das gemeinsam mit seinem Bruder Alois geführte Bauunternehmen „Brüder Ludwig“ gegeben. Sein gestalterischer Anteil ist durch den Mangel an vergleichbaren Werken nicht möglich, alle bekannten Bauten sind gemeinsam mit Alois ausgeführt worden.
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| In Wien errichteten die beiden drei sehr unterschiedliche Gebäude. Den Unterschied bedingte teils die Bauaufgabe, mehr aber noch die gewählte stilistische Form. So zeigt die Fassade des Wohn- und Geschäftshauses in Wien 7, Neustiftgasse 87 durch die kannelierten Wandfelder und die ausladenden, abgetreppten Gesimse einen grafisch akzentuierten Klassizismus, in Abwandlung der Formensprache von Josef Hoffmann. Beim Bau des Verwaltungsgebäudes der Prager Eisenindustrie (Wien 3, Heumarkt 10) wurde dagegen repräsentative Monumentalität angestrebt, die dem in moderner Betonbauweise errichteten Bau mit barockisierenden Elementen gegeben wurde. Mit der Ecklösung im obersten Geschoß des Bauwerks wurde ein Motiv von Otto Wagner variiert. Die große Villa in Wien 23, Endresstraße 94-96 wiederum zeigt die für ein freistehendes, herrschaftliches Gebäude abwechslungsreiche Gliederung durch Risalite, Erker und Balkone. Bei Ludwigs frühen Entwürfen und ersten Villen wurde diese Bauaufgabe ganz ähnlich gelöst, nur dass der damalige reiche secessionistische Dekor nun barockisierenden Giebel- und sparsam gesetzten Dekorformen gewichen war.
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| Bei den Wiener Bauten widmeten sich die Brüder Ludwig einerseits mit klassizierenden Elementen einem sachlichen Bauen, waren aber auf der anderer Seite um eine Monumentalität bestrebt, die mit den gewählten Barockformen in Richtung eines Neo-Historismus zielte, was den damaligen restaurativen Tendenzen entsprach. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
Bauten gemeinsam mit Alois Ludwig:
| 1910 | Wohn- u. Geschäftshaus Wien 7, Neustiftgasse 87 (mit Adolf u. Carl Stöger)
| 1912 | Direktionsgebäude der Prager Eisenindustrie, Wien 3, Heumarkt 10 (mit Georg Roth)
| 1913 | Villa Petzold, Wien 23, Endresstraße 94-96
| o.J. | Haus Thomas Mann, München, Poschingerstraße 1 (zerstört, im Wiederaufbau) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
Bauten gemeinsam mit Alois Ludwig:
| 1909 | Stadthotel, Bozen, Südtirol, Waltherplatz / Bolzano, I
| 1911 | Gasthaus, St.Josef am See, Kaltern, Südtirol / Caldaro, I
| 1911 | Schulhausbauten, Bozen, Südtirol / Bolzano, I
| 1910-1912 | Hotel Wielandhof, Gossensaß, Südtirol / Colle Isarco, I
| vor 1910 | Hotel König Laurin, Bozen, Südtirol / Bolzano, I
| 1913 | Magazinbauten, Sigmundskron, Südtirol / Castelfirmiano, I
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ohne Datum:
| | Sanatorium Wolf, Bad Wiessee, D
| | Sanatorium Dr. Mayr, Bad Kreuth, D
| | Creditanstalt, Bozen, Südtirol / Bolzano, I
| | Schule und Kindergarten, Bozen-Gries, Südtirol / Bolzano, I |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| um 1911 | Hotel Laurin, Bozen, I |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 19.1913, T.134 (Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 7, Neustiftgasse)
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| Innendekoration
| 22.1911. S.420ff (Hotel Laurin, Bozen)
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| Moderne Bauformen
| 10.1911, T.61, 62, 64-67 (Hotel Laurin, Bozen, Interieurs) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) | LEXIKA:
| ThB; Vollmer; AKL
| Biographisches Lexikon der böhmischen Länder. 4 Bde, Wien 1979ff |
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Anmerkungen
| Gustav Ludwig ist nicht mit Josef Ludwig verwandt
| bei ÖKT 44, Achl. II/2 und Dehio wurde Alois Ludwig mit Emil Ludwig (*26.7.1878 i. Wersdorf i. Mähren) verwechselt | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 16.02.2007 |
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