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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 01.09.1883 - † 14.02.1955 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | damaliger Name: Wien-Ottakring | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | Titel: Ing., Oberbaurat | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Josef M. (*1944), Kaufmann
| Mutter: Leopoldine Eisenwagen (*1854)
| Ehe (1933) mit Bertha Hübner (1896-1971)
| Tochter: Eva (1933-1955) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1903 | Abschluss Höhere Staatgewerbeschule
| 1906-1909 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei Otto Wagner) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1913 | Wiener Stadtbauamt
| 1919 | Baumeisterkonzession
| ab 1945 | Leitung der Abteilung für Bauwesen im Wiener Stadtbauamt
| 1949 | Architektenbefugnis |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1908 | Preis eines alten Architekten
| 1909 | Spezialschulpreis
| 1914 | Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration
| o.J. | Oberbaurat |
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Mitgliedschaften
| 1919 | Wr. Bauhütte (2.Schriftführer) |
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Vita
| Engelbert Mang wurde 1883 in Ottakring, damals noch ein Vorort Wiens, als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er besuchte die Höhere Staatgewerbeschule, die er mit Matura in der Richtung Baufach abschloss. Es ist anzunehmen, dass er im Anschluss daran praktisch tätig war, es ist jedoch nicht bekannt, in welchem Betrieb. Interessiert, sich auch im Künstlerischen fortzubilden, entschied er sich, an der Akademie der bildenden Künste in Wien weiter zu studieren. Er wurde in die Meisterschule von Otto Wagner aufgenommen. Nach drei Jahren konnte er, ausgezeichnet mit dem Spezialschulpreis für seine Abschlussarbeit, die Studien an der Akademie beenden.
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| Über die Art der Tätigkeit Mangs in den folgenden Jahren, ob er in einem Atelier mitarbeitete oder sich als selbständiger Architekt versuchte, liegen keine Informationen vor. Mit seinem Studienkollegen Karl Ernstberger entwickelte er einige Projekte und nahm an Wettbewerben teil. Um 1913 entschloss er sich dann in das Wiener Stadtbauamt einzutreten, wurde aber mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs zur militärischen Dienstleistung eingezogen. Er wurde mit dem Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration ausgezeichnet. Nach Ende des Krieges nahm er seine Tätigkeit im Stadtbauamt wieder auf. Nebenbei sorgte er dafür, dass ihm die Baumeisterkonzession verliehen wurde, wodurch ihm ein eventuelles selbständiges Arbeiten möglich war. Später war er auch im Besitz der Architekten-Befugnis, es sind aber keine privat errichteten Bauten Engelbert Mangs bekannt.
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| Beim Wiener Stadtbauamt war Mang vor allem mit der Projektierung von Wohnhausanlagen beschäftigt und einige der großen Wiener Wohnhöfe entstanden nach seinen Entwürfen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihm die Leitung der Abteilung für Bauwesen übertragen.
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| Engelbert Mang heiratete relativ spät und hatte eine Tochter. Er verstarb im 72.Lebensjahr und wurde am Friedhof Hietzing beerdigt. |
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Stellenwert
| Die ersten bekannten Arbeiten Engelbert Mangs, der Wettbewerbsentwurf für die evang. Franz Josef-Kirche und das Projekt einer Volksschule, die er gemeinsam mit Karl Ernstberger erarbeitet hatte, zeigen eine konventionelle Formgebung der jeweils gestellten Bauaufgabe. Das Kirchenprojekt dominiert ein hochaufragender Frontturm, dessen Vertikalität die durchlaufenden Lisenen unterstreichen. Den Abschluss bilden Blendarkaden, ein historistisches Motiv, das bei zahlreichen Kirchenbauten Verwendung fand. Auch der breite Dreieckgiebel, der die geplante Schule zieren sollte, war ein für Schulbauten fast charakteristisches, die Mitte und den Eingang akzentuierendes Motiv.
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| Beim Wiener Stadtbauamt war Engelbert Mang vor allem mit der Projektierung großer Wohnblöcke befasst. Als Wagner-Schüler war er in der Bewältigung großer Baumassen und großstädtischer Bauaufgaben geschult. Nicht nur er, auch andere Wagner-Absolventen konnten diese besondere Fähigkeit bei der Umsetzung der vom Programm des kommunalen Wohnbaus gestellten Anforderungen unter Beweis stellen. Der erste Gemeindebau, den Mang errichtete („Viktor Adler-Hof“, Wien 10, Triesterstraße 57-65, 1924), wurde von ihm streng symmetrisch geplant. Die Fassade der sehr langen Straßenfront erhielt ein repräsentatives Aussehen, wobei die starke Symmetrie durch den höheren, giebelbekrönten Mittelrisalit, flankiert von breiten Rundbogenloggien und Balkongruppen, noch betont wird. Für die Fassadengestaltung setzte Mang noch viele überkommene stilistische Formen und Elemente ein. Bei der großen, auf einer komplizierten Grundstückform errichteten Wohnhausanlage „Widholz-Hof“ (Wien 11, Geiselbergstraße 60-64, 1926) gelang es Mang, eine sowohl städtebaulich als auch in der harmonischen Gliederung der unregelmäßigen Trakte beeindruckende Lösung zu finden. Die annähernd dreieckige Anlage wendet eine Seite einem Marktplatz zu, sie wurde als konkav geschwungene Front mit einem turmartig ausgebildeten Mitteltrakt, einem Orientierungspunkt im Stadtbild, konzipiert. Ein schmaler Kopfbau leitet zur nächsten Seite über, die sich als Straßenhof zur Umgebung hin öffnet. Für das gestalterische Formenvokabular übernahm Mang jene Motive und Elemente, die als typisch für Gemeindebauten gelten: über die Ecken gezogene Balkone, ausdrucksstarke Gesimse und durchlaufende Sohlbankgesimse, welche die breiten, rechteckigen, zwei- und dreiteiligen Fenster zu Gruppen zusammenfassen.
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| Bei den in den nächsten Jahren errichteten Bauten wurden die expressiven Gestaltungselemente zunehmend abgeschwächt und durch eine sachlichere Formgebung ersetzt. So wurden zur Geschossakzentuierung statt kräftiger Gesimse nur mehr zarte Nutungen eingesetzt. Bei allem Augenmerk auf funktionsgerechtes und sachliches Bauen, wie es in den 30er Jahren üblich wurde, zeugen alle Bauten Mangs von seinem besonderen Talent, sie städtebaulich wirkungsvoll zu positionieren. Der schlichte Vierkanter des Familienasyls „Hl.Anna“ an der Alten Donau (Wien 21, Mühlschüttelgasse 55-57, 1936) erhält seinen Akzent durch die abgestuften Gebäudeteile, die den Eingangsbereich markant hervorheben. Die Eckverbauung in der Mollardgasse (Wien 6, Mollardgasse 28, 1937) wiederum inspirierte Mang zu einer effektvollen Abrundung und Überhöhung der Ecke, die der Umgebung ihren Stempel aufdrückt. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1921-1924 | Siedlung Rannersdorf, NÖ (mit Heinrich Tessenow und Hugo Mayer)
| um 1923 | Beamtenhäuser der Städtischen Brauerei, Rannersdorf, NÖ
| 1923 | WHA d. Gem.Wien „Viktor-Adler-Hof“, Wien 10, Triesterstraße 57-65 / Troststraße 127 / Quaringasse 24
| 1925-1926 | WHA d. Gem.Wien „Widholz-Hof“, Wien 11, Herderplatz 9 / Geiselbergstraße 60-64 / Ehamgasse 3 / Greifgasse 4
| 1928-1929 | WHA d. Gem.Wien „Fröhlich-Hof“, Wien 12, Malfattigasse 1-5 / Arndtstraße 27-29 / Fockygasse 2a / Oppelgasse 14
| 1930 | WHA d. Gem. Wien, Wien 14, Jenullgasse 9-15
| 1931-1932 | WHA d. Gem.Wien, Wien 16, Thalhaimergasse 1-7 / Gablenzgasse / Arltgasse 2-8
| 1935 | Assanierungsbau „Familienasyl St. Brigitta“, Wien 20, Adalbert Stifter Straße 69-71 (abgerissen)
| 1936 | Assanierungsbau, „Familienasyl Hl. Anna“, Wien 21, Mühlschüttelgasse 55-57 / Fultonstraße 3
| 1937 | Wohnbau, Wien 6, Mollardgasse 28 / Grabnergasse 2
| 1950 | Aufstockung, Wien 3, Dampfschiffstraße 2 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| um 1925 | Aufbahrungshalle, Friedhof Groß-Jedlersdorf |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1912 | Evang. Kaiser Franz Josef-Kirche, Wien 2, Am Tabor (Wettbewerb mit Karl Ernstberger)
| 1913 | Knaben-Volksschule (Projekt mit Karl Ernstberger) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK; Archiv Baumeisterinnung; Archiv KAIK; KHA des WStLA; Matrikenarchiv Pfarre Alt-Ottakring, Wien 16; WStLA (Verlassenschaftsabhandlung); MA 43 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Amt, Macht, Stadt. Wien 1999
| Architektur in Österreich im 20. und 21.Jh. (Hg. Architekturzentrum Wien). Basel 2006
| F. Borsi / E. Godoli: Wiener Bauten der Jahrhundertwende. Stuttgart 1958
| Festschrift z.50 Jahrfeier d.techn.gew.Bundes-Lehranst.Wien I. 1880-1930
| A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. München 1969
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| Kommunaler Wohnbau in Wien Aufbruch 1923 –34 Ausstrahlungen. (Ausst.Kat.), Wien 1978
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| M.Pozzetto: Die Schule Otto Wagners 1894-1912. Wien 1980
| R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jahrhundert. Wien 1970
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 18.1912, S.54f (Entwurf ev. Kaiser Franz Josef-Kirche, Wien, mit Karl Ernstberger)
| 19.1913, T.80 (Projekt Knaben- und Mädchen-Volksschule, mit Karl Ernstberger)
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| Zeitschrift d. Baumeister Österreichs
| 13.1926, Nr.3 („Widholz-Hof“, Wien 11, Geiselberggasse / Ehamgasse), Nr.11 (Aufbahrungshalle, 21, Groß Jedlersdorf, Friedhof) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| Weihsmann 05 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 09.04.2008 |
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