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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 03.12.1841 - † 08.04.1915 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | damaliger Name: Wien-Landstraße | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien, Liesing | damaliger Name: Liesing bei Wien, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Ehe mit Franziska Bodzstalnik (*1850)
| Sohn: Hubert (1874-1955), Baumeister |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1854-1857 | erlernt Maurerhandwerk bei Baumeister Paul Wasserburger |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| | Maurer und Baupolier bei Hofbaumeister Johann Sonnleithner
| 1868 | selbständiger Maurermeister in Liesing
| 1878-1905 | selbständiger Baumeister in Liesing |
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Auszeichnungen und Ämter
| ab 1871 | Mitglied der Liesinger Gemeindevertretung
| 1875-1887 | Gemeinderat
| 1870 | Mitbegründer und Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Liesing, ab 1883 Ehrenmitglied
| 1884-1896 | n.ö. Landtagsabgeordneter für Hietzing-Purkersdorf-Mödling, Liberaler
| 1884 | Ehrenbürger von Unter-St.Veit
| 1888 | Ehrenbürger von Hietzing
| 1887-1900 | Bürgermeister von Liesing
| 1895 | Ehrenbürger der Stadt Liesing, Kalksburg und Erlaa bei Wien
| 1896-1906 | Vorstand der Genossenschaft der Bau-, Maurer- und Steinmetzmeister zu Perchtoldsdorf
| 1898 | Ehrenmitglied des Turnvereins Liesing
| | Kurator der N.Ö. Landes-Hypothekenanstalt in Wien
| | Vorsitzender-Stellvertreter Bezirksschulrates Hietzing-Umgebung
| | Obmann des Ortsschulrates Liesing
| | Obmann des Bezirksstraßen-Ausschusses und des Bezirks-Armenrates Hietzing-Liesing
| | Direktor der Gemeindesparkasse Liesing |
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Mitgliedschaften
| 1891 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| 1897 | Verein der Baumeister in N.Ö., 1911 ausgetreten
| | Präsident des Hilfsvereins “Rotes Kreuz” für N.Ö., Zweigverein Liesing |
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Vita
| Josef Maresch wurde in Wien-Landstraße in einfachen Verhältnissen geboren. Er absolvierte in seiner Geburtsstadt eine praktische Ausbildung zum Maurer bei Baumeister Paul Wasserburger und arbeitete anschließend als Maurer und Baupolier beim Baumeister Johann Sonnleithner. Im Jahr 1868 ließ er sich in Liesing als selbständiger Maurermeister nieder, doch veranlassten ihn bald widrige Verhältnisse, sich nach einem anderen Erwerb umzusehen. Er eröffnete ein Kaffeehaus, das erste in Liesing, übersiedelte später nach Perchtoldsdorf, wo er gleichfalls ein Kaffeehaus betrieb. Nach dessen Verkauf kehrte er aber nach Liesing zurück, um sich hier doch wieder dem Baugeschäft zu widmen. Tüchtig und energisch baute er in der Folge einen außerordentlich erfolgreichen Betrieb auf, den er ab 1878 auch als Baumeister leiten konnte.
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| 1905 übergab er die Firma an seinen Sohn Hubert, der ebenfalls den Beruf des Baumeisters ergriffen hatte.
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| Josef Maresch widmete seine Tatkraft jedoch nicht nur dem Baugeschehen, sondern war auch mit großem Einsatz für seine Gemeinde tätig. Dreizehn Jahre lang war er Bürgermeister und Liesing erlebte unter seiner Ägide eine Blütezeit. Durch die Industrialisierung war wohl die Bevölkerungszahl angestiegen, die Gemeindeverwaltung verfügte aber durch die Ansiedlung der zahlreichen Industriebetriebe nun auch über größere Steuereinnahmen, die umsichtig in Investitionen für das Gemeinwesen eingesetzt wurden. Bürgermeister Maresch sorgte für den Bau einer Schule, die Planung eines neuen Amtshauses und den Ausbau der Verkehrswege. Ebenso war es ihm als Abgeordneter zum NÖ Landtag möglich, seinen nicht geringen Einfluss bei wichtigen Angelegenheiten seines Wahlbezirks einzusetzen, zudem verband ihn eine innige Freundschaft mit dem Abgeordneten Josef Schöffel, dem Retter des Wienerwaldes. Für seine Verdienste um die Gemeinde wurde er 1895 zum Ehrenbürger der Stadt Liesing ernannt und eine Straße und eine Brücke wurde nach ihm benannt (bis 1938 hieß die heutige Haeckelstraße Mareschstraße), auch von den Gemeinden, für die er als Abgeordneter zuständig war, erhielt er vielfache Anerkennungen und Ehrungen. |
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Stellenwert
| Durch seine Initiativen im kommunalen Bereich war Josef Maresch in seiner Gemeinde und seinem Wahlbezirk eine wichtige und angesehene Persönlichkeit. Dieser Umstand verleitete bei der Aufzählung seiner Verdienste dazu, ihm gerade bei öffentlichen Bauaufgaben oft auch die Planverfassung zuzuschreiben, obwohl er meist nur die Ausführung übernommen hatte.
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| In seinem eigenen Baumeisterbetrieb war er neben der Ausführung auch mit Planungen beschäftigt, wobei seine Bautätigkeit sich beim Wohnbau fast ausschließlich auf Liesing beschränkte. Es sind dies dem damaligen Umfeld und dem doch noch ländlichen Charakter von Liesing entsprechend oft eingeschossige Vorstadthäuser mit einfachem späthistoristischen Dekor, der sich meist auf die Fenster- und Torumrahmungen beschränkt, wie kleine Puttenköpfe unterhalb der Dreieckgiebel der Fensterverdachungen. Ebenso wurde auch bei den Um- und Ausbauten verschiedener Objekte diese späthistoristische Mischung von Renaissance- und Barockmotiven als Fassadendekoration angebracht. Den Aufschwung, den die Gemeinde nahm, spiegeln die Villenbauten wider, die nun auch in Liesing errichtet wurden. Auch hier blieb der Baumeister bei den eher zurückhaltenden Formen, bringt aber einmal mit einem kreuzförmigen Grundriss (23, Elisenstraße 87) Abwechslung in das sonst übliche Schema. Auch wenn er sein Formenrepertoire sukzessive, wohl auch je nach Bauaufgabe, bereicherte und bei seinen späteren Bauten Ädikulamotive, Balusterbalkone, Wappenkartuschen und manieristische Dekorelemente zur Steigerung des Schmuck- und Repräsentationsbedürfnisses einsetzte (23, Haeckelstraße 15), blieb Josef Maresch stets dem Historismus verhaftet. Ein einziges Haus sticht mit seiner Fassade aus der historisierenden Bautenreihe hervor, und es ist naheliegend, dass bei diesem Entwurf bereits der Sohn Hubert mitarbeitete, denn hier finden sich für den Fassadenschmuck relativ früh secessionistische Dekorformen, wie große Frauenmasken und Fliesenauflagen (23, Haeckelstraße 3).
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| Die vielen Nutz- und Fabriksbauten, die Josef Maresch Zeit seines Lebens errichtet hat, sind zum großen Teil abgerissen, umgeändert, nicht dokumentiert und sonstwie verloren gegangen. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1888-1890 | Wohnhäuser, Wien 23, Haeckelstraße 11 und 13
| 1891 | Wohnhaus, Wien 23, Breitenfurterstraße 571
| 1892 | Adaptierung und Ausbau eines Wohnhauses, Wien 23, Haeckelstraße 19
| 1891 | Villa, Wien 23, Elisenstraße 87
| 1899 | Miethaus, Wien 23, Haeckelstraße 3
| 1902 | Arbeiterwohnhäuser der Brauerei Liesing, Wien 23, Haeckelstraße 31-35 / Lehmanngasse 29, 31 und Pülslgasse 34 (nur zum Teil erhalten)
| 1904 | Miethaus, Wien 23, Haeckelstraße 15
| | (alle Adressen damals Liesing) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1875 | Brücke über die Wien in Preßbaum (abgerissen)
| 1878 | Brücke über die Wien bei Hacking und Baumgarten (abgerissen)
| 1881 | Brücke über die Wien in Meidling-Penzing (abgerissen)
| 1884 | Ausführung des Amtshauses in Unter-Meidling (von Eugen Sehnal), Wien 12, Schönbrunner Straße 259
| 1886 | Ausführung des Waisenhauses und der Kirche der Hyrtlschen-Stiftung (von Eugen Sehnal), Mödling, NÖ, Hyrtlplatz
| 1886 | alle Hochbauten und Trassenherstellungen für die Dampftramway Hietzing-Mödling und Wien-Wr. Neudorf (nicht mehr existent)
| 1887 | Ausführung des ehemaligen Amtshauses in Mauer, Wien 23, Speisinger Straße 256 (damals Mauer)
| 1888 | Brücke in Krumau, Böhmen / Cesky Krumlov, CZ
| 1888-1889 | Kaiser Franz-Josef-Brücke über die Wien in Hietzing (zerstört)
| 1888 | Schulbau, Wien 23, Dirmhirngasse (mit Josef Fröhlich) (damals Liesing)
| 1903 | Bezirksgerichtsgebäude in Liesing, Wien 23, Haeckelstraße 8 (damals Liesing)
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| | verschiedene Schulhäuser und andere gemeinnützige Bauten |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1885 | verschiedene Anlagen der Brauerei Hütteldorf (abgerissen)
| 1888-1889 | Brückenwaagen-Fabrik C. Schember & Söhne, Atzgersdorf (nicht mehr existent)
| 1890-1904 | Anlagen der Chem. Produktenfabrik Wagenmann, Seybel & Comp., Liesing (nicht mehr existent)
| 1890-1904 | Maschinen- und Heizhaus und andere Anlagen der Brauerei Liesing, Wien 23, Breitenfurter Straße 370-380 (Brauerei nicht mehr in Betrieb)
| 1895 | Kühlanlagen der Brauerei Schellenhof (abgerissen)
| 1895 | Druckfabrik J. Pollak & Söhne, Liesing (nicht mehr existent)
| 1896 | Aetherische Ölfabrik C. Sachsse & Co., Liesing (abgerissen)
| 1898 | Möbelfabrik Bernhard Ludwig, Liesing (abgerissen)
| 1899 | Ausführung des Restaurationsgebäudes der Brauerei Liesing (von Helmer und Fellner), Wien 23, Breitenfurter Straße 370 (damals Liesing)
| 1900 | Maschinenfabrik L. Kainz, Liesing (abgerissen)
| 1902 | Lederfabrik Gustav Pollak, Atzgersdorf (abgerissen) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| | Projekt eines Schmutzwasserkanals von Liesing nach Albern |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| ÖIAV; Friedhofsverwaltung Liesing; BM 23 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Nachruf. In: Mitteilungen der Genossenschaft der Bau-, Maurer- und Steinmetzmeister zu Perchtoldsdorf, 9.Jg. 1915, Nr.2, S.7f
| M. Stony (Hrsg.): 100 Jahre Amtshaus Liesing. Ein Gebäude im Wandel der Zeit. Wien 2003 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio 3
| Verzeichnis der Mitglieder des Vereins der Baumeister in N.Ö. 1897
| Jahrbuch der Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister in Wien und N.Ö. 1911 |
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Anmerkungen
| Divergierende Geburtsdaten: 4.12.1840 im Nachruf , 3.12.1840 lt. Meldezettel des Sohnes Hubert | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 16.02.2007 |
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