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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 20.06.1838 - † 09.09.1912 | Geschlecht: m | Geburtsort: Bratislava | damaliger Name: Preßburg, Pozsony (ung.) | Land: Slowakei | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Mosaisch | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Juda M., k.u.k.Weinlieferant
| Ehe mit Hermine M. (1852-1940)
| Sohn: Richard (*1872), Architekt |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1857-1861 | Technische Hochschule Wien
| o.J. | Akademie der bildenden Künste Wien (bei August Siccardsburg
| ab 1864 | Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterklasse Friedrich v.Schmidt) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| o.J. | Tätigkeit in verschiedenen Privatateliers
| 1868-1874 | Bauleiter bei der Allg.österr. Baugesellschaft
| ab 1874 | selbständiger Architekt |
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Mitgliedschaften
| 1864 | Wiener Bauhütte, Gründungsmitglied
| 1896 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| 1901 | im Präsidium d. Wr. Hochbau-Unternehmer |
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Vita
| Jakob Modern wurde 1838 als Sohn eines Weinhändlers in Preßburg geboren. Nach Absolvierung der Pflichtschule besuchte er in Wien das Polytechnikum, den Vorläufer der Technischen Hochschule, das er nach 4-jähriger Ausbildungszeit abschloss. Anschließend begann er in Privatateliers zu arbeiten, entschloss sich aber, seine Ausbildung zum Architekten auch in künstlerischer Hinsicht zu vervollkommnen, und inskribierte an der Akademie der bildenden Künste zuerst bei August Siccardsburg und anschließend bei Friedrich v.Schmidt. Es gibt keinen gesicherten Hinweis, wie lange er an der Akademie blieb, 1868 trat er jedenfalls in die Allg. öster. Baugesellschaft ein. Dort war er als Bauleiter mit unterschiedlichsten Bauaufgaben betraut, die von der Errichtung großstädtischer Hotels bis zu ausgedehnten Fabrikanlagen reichten.
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| Nach sechs Jahren Tätigkeit bei der Allg. öster. Baugesellschaft machte sich Jakob Modern selbständig. Er erbaute zahlreiche Wohnhäuser, Villen und Fabriksgebäude in Wien und der Provinz. Er betätigte sich auch unternehmerisch, zeitweise gemeinsam mit einem Realitätenbesitzer. Obwohl der Schwerpunkt seiner Bautätigkeit den Wohnbau betraf, hatte er sich auch als Synagogen-Architekt einen Namen gemacht und solche in Wien und den Ländern der Donaumonarchie entworfen und errichtet.
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| Sein Sohn Richard, der an der Staatsgewerbeschule das Baufach studiert hatte, trat nach seinem Abschluss 1892 in das väterliche Unternehmen ein. Nach Beendigung seiner praktischen Ausbildung arbeiteten aber beide unabhängig voneinander und jeder verfügte über seine eigene Klientel, für die er verantwortlich zeichnete. Jakob Modern war lange im Baugeschäft tätig und errichtete seine letzten Bauten als fast 70-Jähriger. Er starb mit 74 Jahren und wurde am Zentralfriedhof beerdigt. |
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Stellenwert
| Schon die Generation, der er angehörte, darüber hinaus aber auch die Ausbildung an der Akademie bei Friedrich v. Schmidt bestimmten Jakob Moderns historistische Baugesinnung. Seine ab Anfang der 80er Jahre selbständig errichteten Bauten zeigen alle den dreizonigen Fassadenaufbau des Historismus. Für die Gestaltung der Fassaden wählte er die für diese Zeit typische Mischung verschiedener eklektizistisch ausgewählter historischer Motive und Stilelemente. Auffallend ist jedoch seine Vorliebe für die in Wien nicht so sehr gebräuchlichen, der deutschen Renaissance entlehnten „altdeutschen“ Formen. Diese schmuckreiche Formensprache mit kleinteiligen Verzierungen, der völlig asymmetrischen Anordnung von Erker, Balkonen, Loggien und Giebeln, und der Anwendung von Sichtziegeln bzw. glasierten Kaolinklinkerplatten (Wien 2, ??Augartenstraße 19) gewährleistete die im Späthistorismus so geschätzte malerische Ansicht des Bauwerks. Die Neigung zu dieser Formgebung ist wohl ebenso auf den Einfluss seines Lehrers Friedrich v. Schmidt zurückzuführen, wie die Anwendung gotischer Motive, z.B. Maßwerk (Wien 8, Blindengasse 3; Wien 6, Linke Wienzeile 56).
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| Um die Jahrhundertwende setzte Jakob Modern häufiger barocke Motive ein, und auch herausragende Bauten von Zeitgenossen dienten ihm als Anregung (so die Ecklösungen von Karl Königs Philipp-Hof und Otto Wagners Haus Wienzeile / Köstlergasse). Secessionistische Formen und Dekor traten dagegen anfangs nur sporadisch auf und lassen eher den Schluss zu, dass es hier zur Mitarbeit von Sohn Richard gekommen war. Bei seinen letzten Wohnhäusern (Wohnhausgruppe Wien 9, Nußdorferstraße / Widerhofergasse) jedoch griff auch Jakob Modern die beliebte Kombination neobarocker Elemente mit secessionistischen Motiven zur dekorativen Gestaltung der Fassaden auf.
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| Bei der Formgebung der Synagogen hielt sich Jakob Modern an das gängige Gestaltungsrepertoire aus romanischen und byzantinischen Motiven und Elementen (Entwurf der Synagoge i. Mako, Ungarn). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1882 | Miethaus, Wien 8, Blindengasse 3
| 1887 | Miethaus, Wien 3, Custozzagasse 3
| 1887-1888 | Miethaus, Wien 4, Kleine Neugasse 11
| 1890-1891 | Miethaus, Wien 5, Bacherplatz 13
| um 1891 | Villa, Wien 23, Promenadeweg (damals Wien 13)
| um 1898 | Miethaus, Wien 2, Untere Augartenstraße 19
| um 1899 | Miethaus, Wien 2, Harkortgasse 10
| 1900 | Miethaus, Wien 6, Magdalenenstraße 19
| um 1900 | Miethaus, Wien 9, Spitalgasse 29
| 1901 | Miethaus „Renaissance-Hof“, Wien 6, Linke Wienzeile 56
| 1904 | Miethaus „Serviten-Hof“, Wien 9, Berggasse 25
| 1904 | Wohnhaus, Wien 9, Servitengasse 4
| 1904 | Miethaus, Wien 18, Hofstattgasse 23
| 1905 | Miethaus, Wien 18, Michaelerstraße 18
| 1906 | Wohn- u.Geschäftshäuser, Wien 9, Nussdorferstraße 8 und 10-12
| 1906 | Wohn- u.Geschäftshäuser, Wien 9, Widerhofergasse 3 und 4
| 1907 | Wohn- u.Geschäftshaus, Wien 9, Widerhofergasse 5 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1888-1889 | Synagoge, Wien 18, Schopenhauerstraße 39 (ehem. Wienerstraße; zerstört)
| o.J. | Synogoge in Raab / Györ, Ungarn |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1899 | Entwurf Synagoge in Mako, Ungarn (mit Georg Berger) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Achleitner-Archiv; IKG; ÖIAV; TUWA; WStLA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| P. Genee: Synagogen i. Österreich. Wien 1992
| P. Genee: Wiener Synagogen 1825–1938. Wien 1987
| K. Klemmer: Jüdische Baumeister in Deutschland. Stuttgart 1998
| E. Konnert: Der neue isrelit. Tempel in Währing. In: ABZ 57.1892, S.39
| Neubauten in Österreich. 3 Bde. Wien o.J.
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| R. Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19.Jh. Wien 1970
| Wr. Neubauten im Style der Sezession. Wien 1902
| Wiener Bauhütte, 1912, H.11 (Nachruf) | HINWEISE AUF WERKE:
| Architekten- und Baumeister Zeitung
| 18.1909, Nr.30 (Miethaus, Wien 9, Nußdorferstraße 8 u. 10)
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| Der Architekt
| 4.1898, S.43, T.79 (Miethaus, Wien 2, Augartenstr. 19)
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| ABZ
| 57.1892, S.39, T.32-34 (Tempel i. Währing)
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| Der Bautechniker
| 11.1891, S.827 (Villa a. Promenadeweg i. Mauer b. Wien)
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| Facaden und Details. Wien 1900
| Bl. 21 und 22 (Wohnhaus, Wien 2, Harkortg. 10)
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| WBIZ
| 20.1903, S.185ff, T.46 (Wohnhaus, Wien 6, Madgalenenstr. 56)
| 24.1907, T.53 (Miethaus, Wien 18, Michaelerstr. 18)
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| Neubauten i. Österreich
| T.35 (Wien 9, Bergg. 25)
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| Neubauten und Concurrencen
| 5.1899, H.2 T.19 (Entwurf Synagoge in Mako) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
| L. Eisenberg: Das geistige Wien. Wien 1893
| H. Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Wien 1902 | LEXIKA:
| Weihsmann 05 |
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Anmerkungen
| divergierendes Geburtsdatum: ÖIAV gibt 24.6.1838 an; P. Genee verwechselt den Entwurf der Synagoge f. Mako mit der Synagoge i. d. Schopenhauerstraße | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 16.02.2007 |
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