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Persönliche Daten
Vita
Stellenwert
Werke
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 08.05.1855 - † 27.07.1917 | Geschlecht: m | Geburtsort: Maria Lanzendorf, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Ehe mit Maria Sauer (*1863-1933)
| Kinder: Oskar (1884-1963), Architekt; Eugenia, akad. Malerin; Gustav |
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Vita
| Über Julius Nells Herkunft und Ausbildung fehlen praktisch alle Informationen, bekannt sind Geburtsdatum (1855) und -ort. Ungewiss ist, ob seine Fachausbildung theoretischer oder praktischer Art war. Es gibt auch keinen Nachweis über den Beginn seiner beruflichen Tätigkeit und ab wann er in Wien ansässig war. Erst ab den 90er Jahren sind Bauten von ihm in Wien registriert. Der Umfang seiner Tätigkeit ist nicht allzu groß, der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Bauten divergiert. Bei den meisten seiner Bauvorhaben war Julius Nell oder ein Familienmitglied der Bauherr, was doch auf eine gewisse Wohlhabenheit der Familie schließen lässt. Dem würde auch sein prächtiges Grabmal – Julius Nell verstarb mit 62 Jahren – entsprechen, das an prominenter Stelle in der vordersten Reihe der großen Allee am Zentralfriedhof errichtet wurde. |
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Stellenwert
| Julius Nell war ein typischer Späthistorist, der vor allem großstädtische Miethäuser in den inneren Bezirken Wiens erbaute. Die Fassaden seiner Häuser zeigen eine Vorliebe für neobarocke Formen, die ihm offensichtlich am geeignetsten für ein möglichst prächtiges Aussehen erschienen. Um die repräsentative Wirkung noch zu steigern, bevorzugte er eine palastartige Gliederung der Fronten mit Risaliten, die zusätzlich reicherer Dekor und schmiedeeiserne Balkone auszeichneten. Bemerkenswert ist die Lösung, die Nell für die Verbauung eines schwierigen, zwickelförmigen Grundrisses fand. Die schmale, nur zweiachsige Front des Gebäudes zwischen langen Seitenfassaden wurde zu einer auch städtebaulich markanten Schauseite ausgebildet. Eckerker mit überkuppelten Balkons fassen sie ein, breitere Fenster und ein größerer Schmuckreichtum heben sie hervor. Der Erdgeschosszone wurde zusätzlich ein Mittelpavillon in schwungvollen barockisierenden Formen vorgestellt, womit sowohl der teure Baugrund restlos ausgenutzt, aber gleichzeitig auch die enorme Höhenentwicklung der schmalen, aber sechs Geschosse hohen Schaufront gebremst wurde (Wien 6, Magdalenenstraße 1).
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| Ab 1910 mischten sich in Nells nach wie vor traditionelles Formenvokabular doch auch secessionistische Dekorelemente, die er in seinem letzten bekannten Gebäude (Wien 1, Domgasse 8) mit durchgehenden Erkervorbauten und den flachen, sparsam gesetzten Dekor stärker einsetzte. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1887 | Villa, Baden, Helenenstraße 65 (Zuschreibung fraglich)
| 1891 | Miethäuser, Wien 8, Lederergasse 5 / Fuhrmannsgasse 4 (durch Innenhof verbunden)
| 1894-1895 | Wohn- u.Geschäftshaus, Wien 5, Pilgramgasse 10
| 1907 | Wohn- u.Geschäftshaus, Wien 6, Magdalenenstraße 1 / Linke Wienzeile 70
| 1912 | Wohn- u.Geschäftshaus, Wien 4, Graf Starhemberg-Gasse 37
| 1913 | Wohn- u.Geschäftshaus, Wien 1, Domgasse 8 |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk] Wien 1976 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/1 (I.Bez.); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 16.02.2007 |
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