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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 23.01.1862 - † 13.08.1905 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Innsbruck | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt u. Baumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Franz Xaver N. (1828-1894), Architekt u. Stadtbaumeister
| Mutter: Marie Neumann
| Schwester: Marie |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1878-1882 | Staatsgewerbeschule St.Anna, Wien
| 1882-1885 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei Theophil Hansen und Carl v.Hasenauer) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1885 | Eintritt in den Architektur- und Baumeisterbetrieb des Vaters
| 1890 | Baumeisterkonzession |
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Mitgliedschaften
| ab 1879 | NÖ Gewerbe-Verein
| ab 1890 | Bau- und Steinmetzgenossenschaft Wien (Ausschussmitglied)
| ab 1890 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1898 | Verein d. Baumeister in NÖ
| ab 1903 | Hansen-Club
| o.J. | NÖ Bauverein (Mitglied d. Verwaltungsrates) |
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Vita
| Der Vater, Franz Xaver Neumann sen., Architekt und Baumeister, gehörte zu den „Notabilitäten der Wiener Kunstwelt“ und hatte seine Ausbildung an der Akademie bei Eduard van der Nüll und August Siccardsburg erfahren. Der Sohn, 1862 in Wien geboren und ebenfalls Franz Xaver benannt, sollte die Tradition des Vaters fortsetzen. Zunächst besuchte er vier Jahre lang den Vorläufer der Staatsgewerbeschule, die Schule St.Anna, um die technische Seite des Baufaches kennenzulernen, anschließend ging er an die Akademie der bildenden Künste, wo er anfangs bei Theophil Hansen, in der Folge bei Carl Hasenauer studierte. Nach seinem Akademieabschluss trat er offensichtlich sofort in das väterliche Architekturbüro ein, zunächst um Praxis zu erwerben und um später in der Firma „F.X. Neumann“ als Junior mitzuarbeiten. Nach dem Tod des Vaters führte er den Betrieb dann auch weiter.
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| Franz Xaver Neumann jun. war ledig geblieben. Er litt an Lungentuberkulose, die letztlich auch seinen Tod verursachte. Er starb bereits mit 44 Jahren in Innsbruck, wohin er sich zur Erholung begeben hatte. |
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Stellenwert
| Neumann stand durch seine Ausbildung bei Theophil Hansen und Carl Hasenauer eher einer konservativen, der Tradition verpflichteten Formgebung nahe. Es ist deshalb auch ein stilistischer Unterschied seiner Arbeiten zu denen des Vaters nicht zu erkennen, auch die Namensgleichheit steht einer eindeutigen Zuschreibung der Entwürfe entgegen. Erst Bauten, die nach dem Tod des Seniors entstanden sind, können gesichert als Entwurf von Franz Xaver jun. gelten.
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| Für seine Bauten wählte Franz X. Neumann jun. aus der Vielfalt stilistischer Gestaltungsweisen, die dem späthistoristischen Architekten zur Verfügung standen, bevorzugt neobarocke Dekorformen. Diese Stilrichtung war ab den späten 1880er Jahren ungemein populär. Die reich gegliederten und dekorierten Fassaden, in die auch die Plastik integriert wurde, entsprachen dem Streben nach möglichst prachtvollen Bauten. Gleichzeitig wohnte dem Barock-Stil auch ein nationales und damit gefühlsbetontes Moment inne, das seine Beliebtheit noch steigerte. Neumann jun. verwendete zur plastischen Durchgestaltung seiner Bauten Erker, Balkone, verschiedene Giebelformen. Er akzentuierte bei Eckhäusern die Übereck-Ansicht meist mit einem Runderker, der in der Dachregion eine kuppelige Bekrönung erhielt. Die Dekoration der Fassaden wurde mit Barockelementen wie geschwungenen Giebeln, Kartuschen und Ornamenten durchgeführt. Bei seinen großstädtischen Wohn- und Geschäftshäusern in bester Lage kam es zur nochmaligen Steigerung des Dekors und der Schmuckmotive, um den Bauten die angestrebte repräsentative, palastartige Wirkung zu verleihen („Wiedner-Hof“, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 22 / Schleifmühlgasse 1).
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| Neumann zierte seine Bauten oft mit skulpturalem Schmuck wie Karyatiden oder Pilasterhermen, die die großen Erkervorbauten abstützen (Wien 4, Schleifmühlgasse 1a). Nicht nur bei neobarocken Gebäuden, auch Fassaden in der schmuckreichen Formensprache der deutschen Renaissance, deren er sich ebenfalls, wenn auch seltener, bediente, wurden mit reicher skulpturaler Zierart ausgestattet (Wien 8, Alserstraße 37). Erst um die Jahrhundertwende begann er, secessionistische Motive in den neobarocken Fassadendekor einzubinden. Seine Vorliebe für eine reiche Fassadendekoration ließ ihn den anfangs zurückhaltenden Einsatz der neuen Ornamentik bald bis hin zu gewagten Formverbindungen steigern (Wien 4, Favoritenstraße 24). |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1894 | Miethaus, Wien 7, Neubaugasse 75
| um 1894 | Miethaus, Wien 7, Neubaugasse 13
| 1896 | Miethaus, Wien 7, Lerchenfelderstraße 38
| 1899-1900 | Miethaus „Wiedner-Hof“, Wien 4, Schleifmühlgasse 1 / Wiedner Hauptstraße 22
| 1899 | Miethaus, Wien 4, Schleifmühlgasse 1a
| 1902 | Miethaus, Wien 8, Alserstraße 37
| um 1902 | Miethaus, Wien 6, Lange Gasse 46
| 1902 | Miethaus, Wien 4, Favoritenstraße 28
| 1902 | Miethaus, Wien 4, Favoritenstraße 24
| 1904 | Miethaus, Wien 6, Schmalzhofgasse 1 / Otto Bauer-Gasse 15 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| ÖIAV; KHA des WStLA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Kunsthistorische Arbeitsgruppe GeVAG: Wiener Fassaden des 19.Jh.s [6. Bezirk] Wien 1976
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 7.1901, S.26 (Wohn- und Geschäftshaus „Wiedner-Hof“, Wien 4, Wiedner Hauptstraße 20-22 / Schleifmühlgasse 1) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.)
| A. Eckstein (Hrsg.): Künstler-Album. Wien 1890
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 |
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Anmerkungen
| Franz Xaver Neumann ist nicht mit Franz Neumann (später Franz Ritter von Neumann) verwandt.
| Waetzold gibt falsch Franz Ritter v. Neumann als Architekt des „Wiedner-Hofes“ Wien 4, an.
| Bei den verschiedenen Quellen und Nachschlagwerken wird fast nie zwischen den Personen Franz Ritter v. Neumann d.Ä, Franz Ritter v. Neumann d.J., Franz X. Neumann d.Ä. und Franz X. Neumann d.J. unterschieden. Außerdem wird die Abkürzung X. des öfteren in K. oder H. umgedeutet. | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 27.08.2007 |
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