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Max Ott

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 18.10.1873 - † 02.04.1958
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
weitere Namen: Maximilian
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister
Familiäres Umfeld: Eltern: Nikolaus u. Anna Ott
1.Ehe mit Maria Katharina Biskub (1887-1941)
2.Ehe mit Maria Vondra
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1892Abschluss der Werkmeisterschule
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1901Baumeisterkonzession
1903-1909Gesellschafter der Fa. Snietiwy &. Max Ott
1912Geschäftsführer der “Goliath” Baumaterialien-Aufzug-Ges.m.b.H., Wien
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Mitgliedschaften
1901Genossenschaft d. Bau- und Steinmetzmeister in Wien
1901Verein der Baumeister in N.Ö. (Schriftführer)
1904N.Ö. Gewerbeverein
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Vita
Max Ott, 1873 in Wien geboren und aufgewachsen, besuchte hier an der Staatsgewerbeschule die zweijährige Werkmeisterschule. Wo und bei wem er anschließend praktisch zu arbeiten begann, ist nicht bekannt. Nach fast zehn Praxisjahren war er jedoch entsprechend ausgebildet, die Baumeisterprüfung abzulegen und die Konzession zu erhalten. Er machte sich auch kurz darauf selbständig und schloss sich mit dem wesentlich älteren Architekten Johann Snietiwy zusammen.

Bald nach der Firmengründung gelang es den beiden Architekten, mit dem großen Projekt des k.u.k. Garnisongerichts in Wien 8, dem heutigen Bezirksgericht f. Strafsachen (Hernalser Gürtel 6-12) beauftragt zu werden, dessen Bau sich über mehrere Jahre erstrecken sollte. In dieser Zeit war die junge Baufirma offensichtlich voll mit dieser umfangreichen Bauaufgabe ausgelastet, da kaum andere Bauten (bis auf eine Doppelvilla) überliefert sind. Snietiwy starb bald nach der Fertigstellung des Garnisongerichts und Ott führte die Firma alleine weiter. Als Alleininhaber verlagerte sich seine Tätigkeit aber zunehmend auf die Ausführung von Bauten. Es gibt nur wenige Gebäude, die nach seinen Entwürfen errichtet wurden und oft ist die Zuschreibung in den Quellen problematisch. 1919 wurde über das Vermögen des Baumeisters Ott das Ausgleichsverfahren eröffnet. Es liegen keinerlei Informationen über seine weitere Bautätigkeit vor.

Max Ott starb kinderlos im 83.Lebensjahr und wurde am Hernalser Friedhof beerdigt.
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Stellenwert
Der bedeutendste Bau, mit dem Max Ott beschäftigt war, ist das k.u.k. Garnisongericht, das heutige Bezirksgericht f. Strafsachen (Wien 8, Hernalser Gürtel 6-12), eines der ganz wenigen Monumentalgebäude, die entlang des Gürtels errichtet wurden. Das von der Heeresverwaltung in Auftrag gegebene Gerichts- und Arrestgebäude unterlag der Aufsicht der Militärbauabteilung und sollte neben den Gerichtsräumen und Arrestzellen noch diverse Verwaltungseinrichtungen, Mannschaftsräume, Werkstätten, eine medizinische Abteilung und anderes umfassen. Die langgestreckte Gürtelfront der rund um einen riesigen Innenhof errichteten Vierflügelanlage wurde durch betonte Risalite und differenziert gestaltete Ecklösungen aufgegliedert. Die Ecklösungen orientierten sich an frühen Entwürfen der Wagner-Schule, die auch die dekorative Ausgestaltung der Außenfassaden beeinflusste, denn es kam ein durchaus secessionistischer Dekor zum Einsatz. Wohl wurden Dekorationsmotive gewählt, die auf den militärischen Charakter des Gebäudes verweisen, doch wurden die üblichen historistischen Stilanlehnungen vermieden.

Ott bevorzugte später für die wenigen Miethäusern, die er in alleiniger Verantwortung errichtete, eine Gliederung mit Risaliten an den äußeren Achsen des Gebäudes und einer dazwischen gespannten Fassadenfläche, die er ebenfalls von Wagner-Bauten übernahm. Für die Fassadendekoration jedoch wählte er einen konventionellen historistischen Dekor aus barocken und klassizierenden Schmuckelemente (Wien 3, Reisnerstraße 15 und 17). Auch bei der von ihm erbauten Villa (Wien 12, Edelsinnstraße 78) hielt er an einem für Villenbauten bewährten Schema fest, das mit erhöhten Giebelrisaliten und Holzarchitektur für eine abwechslungsreiche Form mit ländlichem Akzent sorgte, wie er es von der schon früher mit Snietiwy gemeinsam geschaffenen Doppelvilla kannte.

Da Max Ott bei allen seinen später errichteten Bauten den konventionellen, historisierenden Formen und Schmuckelementen den Vorzug gab, wird die dekorative Außengestaltung des Garnisongerichts wohl nicht ihm zuzuschreiben sein. Es stellt sich die Frage, ob Snietiwy, zwar älter, aber wesentlich besser ausgebildet (er hatte die Akademie besucht), aufgrund seiner umfassenderen Bildung den stilistischen Neuerungen gegenüber aufgeschlossener war und den Dekor entwarf. Die Stärke von Ott lag offensichtlich eher auf der technischen Seite – das Garnisongericht wurde großteils in moderner Betoneisenkonstruktion ausgeführt –, der er auch etliche Bauaufträge namhafter Architekten verdankte.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1902-1903Miethaus, Wien 3, Göllnergasse 27 (Fassadendekor zum Teil abgeschlagen)
1904-1907Doppelvilla, Wien 12, Gaßmannstraße 27-29 (mit Johann Snietiwy)
1908-1909Villa, Wien 12, Edelsinnstraße 78
1912Miethaus, Wien 16, Neulerchenfelderstraße 11
1912-1913Miethaus, Wien 3, Reisnerstraße 15 u. 17

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1907-1908Garnisongericht u. Arrestgebäude, Wien 8, Hernalser Gürtel 6-12 / Laudongasse / Blindengasse / Breitenfeldergasse (mit Johann Snietiwy, heute Bezirksgericht f. Strafsachen u. Gefangenenhaus II)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Baumeisterinnung; WStLA-Melde- und Verlassenschaftsarchiv
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Sekundärquellen

LITERATUR:
K.v.Ceipek: Das neue Garnisongericht u. Arrestgebäude i. Wien 8, Laudongasse. In: WBIZ 26.1909, S.243-249, T.57-58
Festschrift z. 50-Jahrfeier d. techn.gewerbl. Bundeslehranstalt. Wien 1880–1930
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980

HINWEISE AUF WERKE:
WBIZ
26.1909, S.243-249, T.57-58 (Garnisongericht, Wien 8, Hernalser Gürtel 6-12)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1; Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977
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Anmerkungen
Eingegeben von: Jutta Brandstetter
Eingegeben am: 01.10.2006
Zuletzt geändert: 12.06.2007
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