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Franz Paitl

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 20.04.1895 - † 12.12.1978
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Komm.Rat
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Stadtbaumeister
Familiäres Umfeld: Vater: Isidor P. (1870-1936)
Bruder: Leopold (1898-1957); Karl (ca.1900-1986)
Schwester: Maria (ca.1882-1976); Elisabteh (ca.1903-1921)
Bürogemeinschaft: ca.1925-1945 mit Karl Paitl, Wien 20, Forsthausgasse 18-20 (Haus 1945 zerstört)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1901-1906öffentl. Volksschule
1906-1909Knaben-Bürgerschule, Wien 19
1909-1912öff. fachliche Fortbildungsschule f. Baugewerbe, Wien 1, Schellinggasse 13
1912-1920Staatsgewerbeschule Wien (Unterbrechung durch Kriegsdienstleistung)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1914-1915Praktikum (Polier) bei Adolf Micheroli
1925-1945Baugesellschaft Paitl & Meissner (mit Karl Paitl)
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Auszeichnungen und Ämter
o.J.Aufsichtsratsvorsitzender der BauAG Negrelli
1917Bronzene Ehrenmedaille, Rotes Kreuz (Sanitätspflege)
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Vita
Fanz Paitl wurde 1895 in Wien-Sievering geboren. Nach dem Besuch der öffentlichen Knaben-Bürgerschule im 19.Bezirk, verbrachte er die Jahre 1909-1912 an der fachlichen Fortbildungsschule für Baugewerbe und studierte ab 1912 an der k.k. Staatsgewerbeschule, wo er schon während seines Studiums von 1914-1915 als Polier in Diensten des Architekten und Stadtbaumeisters Adolf Micheroli stand.

Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Karl, der ebenfalls Architekt war, gründete er die Baugesellschaft Paitl und Meissner, wo er als Stadtbaumeister und Stadtzimmermeister tätig war. Weiters scheint Franz Paitl laut Meldearchiv auch als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der BauAG Negrelli auf.

Aus seiner Tätigkeit als Stadtbaumeister stammen Silos und Siloanbauten in Wien und Pöchlarn, zahlreiche Kanalbauten in Wien sowie ein Teil der Straßenverbauung auf den Kahlenberg. Im Jahr 1937 erbaute er die beiden Miethäuser in Wien 4, Ziegelofengasse 18 und Straußengasse 9. Das private Wohnhaus in Wien 19, Krottenbachstraße 190 aus dem Jahr 1929, in dem Franz Paitl gemeinsam mit seinem Bruder und dessen Familie lebte, wurde ebenfalls von ihm geplant. Das Anwesen wurde 2006 durch den unverfälschten – teils jedoch auch sanierungsbedürftigen – Gesamteindruck sowie der im original erhaltenen gediegenen Inneneinrichtung zum Drehort für eine Kriminalverfilmung auserkoren.

Durch einen Bombenangriff wurde das gesamte – von Franz Paitl geplante – Bürohaus der Baufirma Paitl und Meissner in der Forsthausgasse im 20.Wiener Gemeindbezirk zerstört, wobei sämtliche Unterlagen vernichtet wurden. Paitls letzter großer Auftrag für einen öffentlichen Bau war das Bundesgymnasium in Gänserndorf, NÖ in den Jahren 1969-1972.

Franz Paitl, der ein eigenes Jagdrevier am Hochschneeberg an der Rax und Fischteiche in Puchberg am Schneeberg betreute, starb 1978, im Alter von 83 Jahren in Wien.
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Stellenwert
Fanz Paitls Bedeutung als Architekt und Stadtbaumeister für Wien ist nur durch das gemeinsam mit seinem Bruder Karl geführte Architekturbüro relevant, wobei allerdings der gestalterische Anteil der bis heute noch erhaltenen Bauten zum Großteil auf Franz Paitl zurückzuführen ist.

Bei den Miethäusern, die Franz Paitl im Jahr 1937 in Wien 5, Ziegelofengasse 18 und in der Straußengasse 9 errichtete, erzielte der Baumeister durch strenge Proportionierungen und den betonten Fensterachsen sachlich wirkende Fassaden.

An der Krottenbachstraße 190, hinter einem original erhaltenen Pfeilerzaun gelegen, befindet sich das zur Villa Paitl gehörige Pförtnerhäuschen, während sich die moderne Villa etwas versteckt im oberen Teil des Gartens befindet. Oberhalb der überdachten Terrasse mit Säulenreihe erhebt sich der zweigeschossige Flachdachbau, wobei neben den gestaffelten kubischen Bauteilen vor allem der turmartige Mittelteil mit zwei Fensterbändern an der Vorderfront für das markante Aussehen der Villa verantwortlich ist.

Insgesamt zeigen Paitls Bauten eine moderne, funktional sachliche Stilrichtung, wie sie allgemein in den 1930er Jahren zum Trend geworden ist.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
ca.1925Bürohaus, Wien 20, Forsthausgasse 18-20 (1945 zerstört)
1929Wohnhaus der Fa. Paitl, Wien 19, Krottenbachstraße 190
1937Miethaus, Wien 4, Ziegelofengasse 18
1937Miethaus, Wien 5, Straußengasse 9

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1969-1972Bundesgymnasium Gänserndorf, NÖ
o.J.Silobauten, Pöchlarn, NÖ
o.J.Teile der Straßenverbauung am Kahlenberg
o.J.Brücke (Kahlenberg)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WStLA; Grabprotokoll Friedhof Sievering; Parte Presse (21.12.1978); Trauungsmatrikel Pfarre Sievering, Wien 19;
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Sekundärquellen

HINWEISE AUF WERKE:
Österreichische Bauzeitung
5.1929, H.23, S.384 (Einfamilienhaus, Wien 19, Krottenbachstraße 190

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/1
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)

LEXIKA:
Weihsmann 05
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Persönliche Mitteilungen
freundliche Auskunft von Maria Paitl (Frau von Bruder Karl) im Jahr 2006
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Anmerkungen
Bei Weihsmann 05 wird fälschlich ein Peitl Rdolf in Verbindung mit Paitl Franz gebracht.
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 27.08.2007
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