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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Ausstellungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 30.04.1884 - † 23.08.1941 | Geschlecht: m | Geburtsort: Podmókly | damaliger Name: Tetschen-Bodenbach, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Deutsches Reich | Titel: Ing. | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Karl P. (1835-1903), Baumeister
| Mutter: Klara Seitzer (1843-1903)
| Schwestern: Johanna P. (*1878); Ida P. (*1880)
| Ehe (1915) mit Maria Katharina P. (*1890)
| geschieden: 1926
| Lebensgefährtin ab 1924: Josefine Elisabeth Spiegler (1868-1949)
| Sohn: Ernst P. (*1911) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Höhere Gewerbeschule Reichenberg
| 1907-1910 | Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien (bei Otto Wagner) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab1910 | Mitarbeit im Atelier von Leopold Bauer
| 1914-1919 | Assistent an der Akademie der bildenden Künste, Wien
| ab 1919 | selbständig |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1930 | goldenes Ehrenzeichen der Rep. Österr.
| 1930 | Ritterkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
| 1936 | Ritterkreuz des italienischen Kronenordens |
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Mitgliedschaften
| ab 1913 | Wiener Bauhütte
| o.J. | Wiener Secession
| ab 1921 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
| ab 1935 | Schiedsrichter der Zentralvereinigung der Architekten Österrreichs
| ab 1937 | Ehrenrat der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
| ab 1939 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens |
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Vita
| Rudolf Perthen wurde 1884 als Sohn des Baumeisters Karl Perthen in Bodenbach, dem heutigen Podmókly, in Böhmen geboren. Nach Abschluss der Staatsgewerbeschule besuchte Perthen von 1907 bis 1910 die Meisterschule von Otto Wagner an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach Beendigung seiner Studien war er Mitarbeiter im Atelier von Leopold Bauer und 1914-1919 Assistent an der Akademie der bildenden Künste.
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| In Wien plante Perthen städtische Wohnhausbauten und Villen und im Burgenland war er durch die Planung und Ausführung öffentlicher Bauten wesentlich am Ausbau von Eisenstadt zur Landeshauptstadt beteiligt.
| Daneben war Perthen aktives Mitglied des Zentralverbandes österreichischer Architekten und langjähriges Direktoriumsmitglied sowie Mitglied der Secession.
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| In der Herbstausstellung der Sezession stellte Perthen das Regierungsgebäude von Eisenstadt aus. Das Wiener Tagblatt (1929) schrieb daraufhin: „Er ist ein Baukünstler von erlesenem Geschmack, nur auf harmonischen Gesamteindruck bedacht, nie am kleinlichen Einzelnen haftend.“
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| Ein interessantes Projekt von Perthen war die Ausgestaltung der öffentlichen Verkehrsmittel für Wien 19. Perthen verlegte die Straßenbahnschleife in die Straßergasse und die Autobahnhaltestelle in die Grinzinger Allee. Den Anschluss der Umfahrungsstraße an die Cobenzlgasse verschob er von der Stelle des Hauses Nr, 33 zu Nr. 25. Für diesen Wettbewerb sind 21 Arbeiten eingelangt; es gab keinen ersten Preis und Perthen teilte sich den 2.Preis mit Architekt Fridinger.
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| Rudolf Perthen, von Jugend an schwächlich und stets lungenkrank, ist 1941, im Alter von 57 Jahren, bei einer Bergtour auf dem Gamskar im Gasteinertal verstorben. |
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Stellenwert
| Perthens vorstädtische Villenbauten zeigen die im Villen- und Landhausbau um 1900 typische Stilvielfalt. Im Wohnhaus Wien 18, Sternwartestraße 76 / Littrowgasse 7 von 1923-1924 hat sich der Otto-Wagner-Schüler noch einer „moderaten, sachlichen Heimatschutzarchitektur zugewandt, die in Wien durch eine Art Biedermeierverschnitt heimisch wurde“ (F. Achleitner) und die auch für das Wohnhaus am Saarplatz 3 in Wien 19 von 1923 zutrifft.
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| In den 30er Jahren wandte sich Perthen dann einem sachlich-funktionalen Stil zu. So ist etwa das schlichte Wohnhaus, Paradisgasse 51 in Wien 19 allein durch den runden Stiegenhausrisalit und die Terrassen aufgelockert. Ein besonders gelungenes Beispiel von Sachlichkeit zeigt das Einfamilienhaus in Wien-Pötzleinsdorf, Hockegasse 78. Die Lage des Baugrunds, mit Zugang zum Haus von der südseitigen Straße und Ausblick auf Wien nach Norden, verlangte einige Ausbauten und Erker, um die Sonne auch für die an der Nordseite liegenden Fenster einzufangen. Der ausgewogene Grundriss mit zentraler Halle, großem Runderker und den feinen Details, vor allem bei den Fenstern, zeigt eine harmonische Gesamtwirkung.
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| Auch in den Wohnhausanlagen gelang es Perthen, die Bedürfnisse nach Sachlichkeit, räumlicher Ökonomie und Addition kleiner Raumeinheiten zu verbinden. Für die Gemeinde Wien errichtete Perthen im Jahr 1927 etwa den Marianne-Hainisch-Hof, Petrusgasse 15, Wien 3, der nach einer der Begründerinnen der bürgerlichen österreichischen Frauenbewegung benannt wurde. Die in einem stumpfen Winkel aufeinander treffenden Fassaden betont Perthen mittels eines massiven achteckigen Eckturms, dessen Wirkung durch die expressiven Spitzbogenloggien an beiden Straßenfronten noch verstärkt wird. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1923 | Wohnhaus, Wien 19, Saarplatz 3
| 1923 | Einfamilienhaus, Wien 19, Iglaseegasse / Gersunygasse
| 1923-1924 | Wohnhaus, Wien 18, Sternwartestraße 76
| 1926-1931 | Beamtensiedlung, Eisenstadt, Bgld., Ignaz-Till-Straße (mit Alexius Wolf)
| 1927 | WHA d. Gem.Wien „Marianne-Hainisch-Hof“, Wien 3, Petrusgasse 15
| 1929 | Villa Heger, Eisenstadt, Bgld., Hartlsteig 2
| 1930 | Wohnhaus, Wien 19, Paradisgasse 51
| 1930-1932 | WHA d. Gem.Wien, Wien 11, Fuchsröhrenstraße 22-30
| 1931-1932 | Villa, Wien 18, Hockegasse 78
| o.J | Zweifamilienhaus, Bodenbach, Böhmen / Podmókly, CZ |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1926-1929 | Amt der burgenländischen Landesregierung, Eisenstadt, Bgld., Freiheitsplatz 1 (erweitert 1970-73)
| 1931 | Burgenländische Gebietskrankenkasse für Arbeiter und Angestellte, Eisenstadt, Bgld., Esterházyplatz 3 (Wettbewerb, 1.Preis)
| o.J. | Städtisches Amtshaus, Stadtbücherei u. Sparkasse in Bodenbach, Böhmen / Podmókly, CZ
| o.J. | Bezirkskrankenhaus (Operationstrakt) Aussig, Böhmen / Usti nad Labem, CZ |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1929 | Vereinssiegel (Gummistempel) der Architektenvereinigung der Wiener Bauhütte (Wettbewerb, 1.Preis) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1933 | Richard Wagner-Denkmal, Wien (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1933 | Umbau der Reichsbrücke, Wien (Wettbewerb, 2.Preis)
| 1933 | Österreichisches Heldendenkmal (Wettbewerb, Preis; mit Maler F. Kitt)
| 1935 | Denkmal am Großglockner (Wettbewerb, 1.Preis)
| 1935 | Denkmal am Salzburger Dom (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1936 | Westbahnhof, Wien (Wettbewerb, Anerkennung)
| 1936 | Modell für ein „Haus des Turners“ anlässlich der Olympischen Spiele 1936 in Berlin
| 1938 | Ausgestaltung von Grinzing, Wien 19 (Wettbewerb, 2.Preis)
| 1938 | Grenzstein von Großwien (Ausstellung „Berge und Menschen der Ostmark“)
| 1941 | Kriegsschule in der Ostmark (Jubiläumsausstellung des Wiener Künstlerhauses)
| 1941 | Jugenderziehungsstätte des deutschen Turnverbandes im Sudetengau (Jubiläumsausstellung des Wiener Künstlerhauses) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK; Archiv des Wiener Künstlerhauses; WStLA (Meldeanfrage, Verlassenschaftsabhandlung) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| C. Jäger: Österreichische Architektur des 19. und 20.Jahrhunderts. Wien 2005
| M. Pozzetto: Die Schule Otto Wagner: 1894–1912. München 1980
| H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 | HINWEISE AUF WERKE:
| Österreichische Bauzeitung
| 1.1925, Nr.1, S.4ff (Einfamilienhaus in Wien 19, Iglaseegasse / Ecke Gersunygasse) / Nr.30, S.399ff (Villenbau in Wien 19, Saarplatz 3)
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| Profil
| 2.1934, H.1, S.6ff, Abb.17 (Umbau der Reichsbrücke) / H. 5, S.131ff, Abb.339f (Wochenendhaus)
| 3.1935, H.2, S.72f, Abb.136ff ( Einfamilienhaus in Wien 18) / H.6, S.262 (Österr. Heldendenkmal) / H.7, S.322ff, Abb.554f (Denkmal am Großglockner) / H.2, S.570 (Denkmal am Salzburger Dom)
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| ZÖIAV
| 78.1926, T.26 (Amtsgebäude in Eisenstadt) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. II; Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.) | LEXIKA:
| Czeike
| H. Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Bd.3 N–Sch, Wien 2000 |
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Ausstellungen
| o.J. | internationaler Architektenkongress, Budapest, H
| 1935 | Weltausstellung, Brüssel
| 1038 | „Berge und Menschen der Ostmark“ (Grenzstein von Großwien)
| 1941 | Jubiläumsausstellung des Wiener Künstlerhauses (Jugenderziehungsstätte des deutschen Turnverbandes im Sudetengau; Kriegsschule in der Ostmark) |
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Anmerkungen
| gest. laut Verlassenschaftsakt am 22. 08.; in allen übrigen Quellen am 23. 08. | Eingegeben von: Petra Schumann | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 11.05.2007 |
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