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Walter Pind

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 13.07.1903 - † 01.08.1944
Geschlecht: m
Geburtsort: Hundsheim, NÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Solt bei Budapest
Land: Ungarn
Titel: Dipl. Ing.
Religionsbekenntnis: o. rel. Bek.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Karl P., Schuldirektor
Mutter: Franziska P.
Geschwister: Kurt (+1944), Fritz (+1944)
Ehe mit Maria Anna (Mary), geb. Schimek, 1944 geschieden
Kinder: Susanne Marlies (*1942-1968)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1923Matura, Höhere Staatsgewerbeschule Wien
1925-1928Akademie der bildenden Künste Wien (bei Peter Behrens)
1928Staatsprüfung
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
o.J.Beamter im Wiener Stadtbauamt
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Auszeichnungen und Ämter
1927Gustav-Lindental-Preis
1928Staatspreis von Bulgarien
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Vita
Walter Pind wurde 1903 als Sohn eines Schuldirektors in Niederösterreich geboren. Er besuchte die Mittelschule und anschließend die Höhere Staatsgewerbeschule in Wien und studierte ab 1925 bei Peter Behrens an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1927 erhielt er den nach dem berühmten Brückenbauingenieur benannten Gustav Lindenthal-Preis sowie 1928 den Staatspreis von Bulgarien. 1928 beendete er mit der Diplomprüfung seine Studien.

Während seiner beruflichen Laufbahn war Walter Pind vor allem als beamteter Architekt im Wiener Stadtbauamt tätig. Ab 1925 gestaltete er im Zuge einer Initiative von Julius Tandler für das „Rote Wien“ drei Kinderfreibäder, die den Effekt einer Vorbeugemaßnahme gegen Lungenkrankheiten und Rachitis haben sollten und ausnahmslos mit Hochquellwasser gefüllt waren. Das Kinderfreibad im Türkenschanzpark von 1926 ist leider nicht mehr erhalten, während die Bäder in Wien 2, Max-Winter-Platz (1925) und das Herderparkbad in Wien 11 (1928/29) noch genützt werden. Das Herderparkbad liegt in einer Parkanlage, die vom Gartenarchitekten Fritz Kratochwjle angelegt wurde.
Neben den Kinderfreibädern errichtete Pindt in den 30er Jahren auch eine Wohnhausanlage für die Gemeinde Wien in Wien 14, Hickelgasse 11.

Während der NS-Zeit konnte Pind weiterhin als Architekt tätig sein und er erbaute für das Wiener Stadtbauamt einige Wohnanlagen wie das Wohnhaus in Wien 7, Mondscheingasse 9 (1939/40) und das Volkswohnhaus in Wien 10, Troststraße 21-37 (1942/43).

Walter Pind fiel 1944 im Alter von 41 Jahren an der Front in Solt bei Budapest.
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Stellenwert
Walter Pinds Tätigkeit als Architekt fiel in eine Zeit, in der – nicht zuletzt auf Grund ökonomischer Zwänge – eine sachlich-nüchterne Formensprache die „Stilarchitektur“ weitgehend abgelöst hatte. Dementsprechend zeigen Pinds Wohnhausanlagen unprätentiöse, meist glatte Fassaden, die durch einfache Balkon-Loggien gegliedert sind. Bemerkenswert ist, dass demgegenüber die Wohnhausanlage Hickelgasse 11, Wien 14 (1930) ein markantes, über die gesamte Länge des Erdgeschosses laufendes Figurenfries aus gebranntem Ton erhielt.

Walter Pind wurde vor allem durch die Gestaltung der Kinderfreibäder bekannt. Es stellte sich hier eine neue Bauaufgabe, die Pind mit der Anlage von funktionalen, luftigen und soliden Kabinenbauten löste, die meist halbkreisförmig um die Schwimmbecken angeordnet waren. Die Schwimmbäder lagen stets in kleinen Parkanlagen, so dass die Kinder auch ausreichend Platz für Spiele im Freien fanden.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1930WHA d. Gem.Wien, Wien 14, Hüttelbergstraße 7 / Greilweg
1930WHA d. Gem.Wien, Wien 14, Hickelgasse 11
1939-1940Wohnhausanlage, Wien 7, Mondscheingasse 9
1942-1944Wohnhausanlage, Wien 10, Troststraße 21-37

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1925Kinderfreibad, Max-Winter-Platz, Wien 2
1926Kinderfreibad, Wien 18, Türkenschanzpark (nicht erhalten)
1928Kinderfreibad und Sportanlage, Wien 11, Herderpark
1936Zubau zum Kloster der Franziskanerinnen, Wien 11, Simmeringer Haupstraße 173-175 (gemeinsam mit Ernst Schimscha)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WStLA (Todesfallaufnahme); Archiv der ABK
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Festschrift zur 50 Jahrfeier der techn. gew. Bundes-Lehranstalt Wien I. 1880-1930, Wien 1930
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002
H. Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz. Wien 1998

HINWEISE AUF WERKE:
Österreichische Kunst
7.1936, H.11,S.11 (Zubau zum Kloster der Franziskanerinnen in Wien 11, gemeinsam mit Ernst Schimscha)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. III/2
S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977

LEXIKA:
Weihsmann 05
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Anmerkungen
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 06.06.2008
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