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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Ausstellungen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 10.08.1891 - † 07.12.1947 | Geschlecht: m | Geburtsort: St. Leonhard a. Forst, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Linz, OÖ | Land: Österreich | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Lambert Popp, Kaufmann (1850-1921)
| Mutter: Aloisia, geb. Brenner (1855-1931)
| Ehe (1915) mit Margarete Samper
| Bruder: Franz Josef (Frank) (1886-1954) | Bürogemeinschaft: 1928-1936 Bürogemeinschaft mit Peter Behrens |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1911 | Abschluss Staatsgewerbeschule Wien, Baufach und Baumeisterprüfung
| 1921-1924 | Architekturstudium a.d. Akademie d. bild. Künste Wien bei Leopold Bauer und in Meisterschule Peter Behrens (Abschluss 1924) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1911 | Eintritt in das Baudepartement der 1. Donau-Dampfschiffahrts-Ges. (DDSG)
| 1912 | „Einjährigen-Jahr“ i. österr. Heer
| 1914-1919 | Kriegsdienst, ab 1916 militär. Verpflichtung als Oberleutnant
| 1920-1924 | Bauoberkommissär der DDSG
| 1924-1936 | Assistent von Peter Behrens (Lehr- u. Verwaltungstätigkeit) an der Akademie der bildenden Künste, daneben freischaffender Architekt
| 1928-1936 | Bürogemeinschaft mit Peter Behrens
| 1930 | Ernennung zum a.o. Professor an Akdemie
| 1936 | Lehrauftrag für Perspektive
| 1938-1941 | ab 12.3.1938 Mitglied d. kommissar. Leitung der Akademie gemeinsam mit Prof. Ferdinand Andri und Prof. Wilhelm Dachauer
| 1938-1945 | Leitung einer Meisterschule für Architektur
| 1938-1943 | Supplierung der Meisterschule Holzmeister
| 1940 | ordentl. Professor
| 1941 | Rektor der Akademie d. bild. Künste, Wien
| 21.06.1945 | Enthebung aller Ämter
| 1947 | Aufhebung der Entlassung als Rektor und Professor, Versetzung in den Ruhestand |
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Auszeichnungen und Ämter
| o.J. | Reserve-Oberleutnant d. Pionierbataillon Nr.2, mehrfach ausgezeichnet |
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Mitgliedschaften
| ab 1924 | Zentralvereinigung d. Architekten Österreichs (o.J. Vize-Päsident)
| 1931-1939 | Wiener Secession (1931-1939 Präsident)
| ab 1934 | Vaterländische Front
| ab 1935 | NSDAP
| ab 1941 | Gesellschaft der bildenden Künstler Wien |
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Vita
| Alexander Popp und sein Zwillingsbruder Lambert waren die jüngsten Kinder des Ehepaares Lambert und Aloisia Popp und wurden 1891 in St.Leonhard am Forst, NÖ geboren, wo die Eltern ein Kaufmannsgeschäft betrieben. Später übersiedelte die Familie jedoch nach Wien. Die Eltern waren bestrebt, den Kindern eine gute, ihrer Begabung entsprechende Ausbildung zu ermöglichen. So studierte der technisch begabte, ältere Bruder Franz Josef (genannt Frank, 1886-1954) an der Techn. Hochschule Brünn Maschinenbau und Elektrotechnik. Er war sodann im Ersten Weltkrieg bei den Flugzeugwerken Wr.Neustadt beschäftigt und ging anschließend nach München, wo er 1917 die BMW-Werke mitbegründete (Gründungsdaten Juli u. 5.Oktober 1917). Alexander Popp besuchte in Wien die Staatsgewerbeschule, Richtung Baufach. Nach Abschluss der Studien und Ablegung der Baumeisterprüfung wurde er von dem Leiter der Baudirektion der 1.Donau Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG), Othmar Leixner, ins Baudepartement der Gesellschaft geholt. Viel Zeit, in seiner neuen Stellung Baupraxis zu erwerben, blieb Alexander Popp nicht, denn bereits ein Jahr später trat er sein „Einjährigen-Jahr“ im Heer an und im Jahr darauf brach der Weltkrieg aus. Nach Einsätzen an der russischen und italienischen Front wurde er zum Oberleutnant befördert und blieb bis über das Kriegsende hinaus in militärischer Verpflichtung.
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| Ab 1920 war Popp dann wieder bei der DDSG tätig. Als Bauoberkommissär umfasste sein Aufgabenbereich den Entwurf und die Bauüberwachung von Stations- und Magazinbauten entlang der Donaustrecke (von Obermühl, NÖ bis Dunaföldvar, H), von Werkstättengebäuden, eines Lagerhauses etc. Zentren der Bautätigkeit waren die gesellschaftseigenen Werften, neben Magazin- und Hallenbauten entstanden in Korneuburg eine Arbeiterkolonie, in Obuda, ein Direktionsgebäude und ebenfalls Arbeiterwohnhäuser und in Fünfkirchen / Pecs wurde auch eine Bergarbeiter-Siedlung errichtet, da sich hier der Kohlenbergbau der DDSG befand. Popp war in wenigen Jahren die Abwicklung eines großen Bauvolumens anvertraut worden und er konnte dabei wichtige praktische Erfahrungen sammeln. Zusätzlich hatte der ehrgeizige junge Baumeister aber auch das Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste aufgenommen und begonnen, sich an größeren Wettbewerben zu beteiligen. Er war dabei mit einem 3.Platz für die Neugestaltung des Linzer Bahnhofes und einem 2. für den Krematoriumsneubau in Wien durchaus erfolgreich. Als Peter Behrens nach Wien berufen wurde, trat Popp in dessen Meisterschule ein. Behrens’ Ruf gründete sich primär auf sein Renommée als Architekt der Turbinenhalle des AEG-Konzerns in Berlin und der deutschen Botschaft in St.Petersburg, obwohl er sich den unterschiedlichsten Bauaufgaben, stilistisch äußerst vielseitig, gewidmet hatte. Nach Abschluss des Studiums bot Behrens Popp die Assistentenstelle in seiner Meisterschule an. Dieser nahm an und beendete seine Tätigkeit bei der DDSG.
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| Über die Lehr- und Verwaltungstätigkeit an der Akademie hinaus begann Alexander Popp nun auch als freischaffender Architekt zu arbeiten, manchmal gemeinsam mit Peter Behrens. Eine Möglichkeit, sich als junger Architekt einen Namen zu machen, bot die Teilnahme an Wettbewerben. Auch Popp ergriff diese Gelegenheit und errang dabei etliche Achtungserfolge, auch international, doch kein Entwurf wurde realisiert. Die konkreten Bauaufträge in den ersten Jahren waren nicht sehr umfangreich: ein Hotelumbau, der Ausbau des Familienhauses in St.Leonhard am Forst, wo er auch ein Kriegerdenkmal errichtete, eine Villa in Gmunden und ein Einfamilienhaus in Wien-Gersthof. Den einzigen größeren Auftrag erhielt er von der DDSG für deren Repräsentanzgebäude in Belgrad. Über Peter Behrens gelang es Popp dann, am Wohnbauprogramm der Gemeinde Wien mitzuarbeiten und einige größere Objekte zu errichten, daneben nahm er auch weiterhin private Bauaufträge wahr.
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| Alexander Popp, der für Verwandte seiner Mutter einen Hausumbau in Linz durchgeführt hatte, konnte sich auch in der oberösterreichischen Landeshauptstadt als Architekt etablieren. Dort hatte man ambitionierte Pläne zur Neugestaltung in Stadtplanung und Städtebau, um sich als Stadt an der Donau spezifischer zu profilieren. Auch Popp beteiligte sich mit einem Entwurf an der baulichen Erschließung des linken Donauufers und an anderen Wettbewerben für die Neugestaltung der Stadt. Ab 1928 arbeitete Popp auch privat mit Behrens zusammen, da ihm dieser neben der Arbeit an der Akademie die Partnerschaft in seinem Architekturbüro angeboten hatte. Das Ansehen von Behrens war sicher dafür ausschlaggebend, dass die neue Bürogemeinschaft den Auftrag der Österreichischen Tabakregie für die Erweiterung und den grundlegenden Umbau ihrer Fabrik in Linz erhielt. Neben diesem großen, in einzelnen Etappen durchgeführten Bauobjekt verfassten sie gemeinsam noch ein weiteres anspruchsvolles Projekt für Linz, die Planung der Christkönig-Friedenskirche.
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| 1930 wurde Popp zum a.o. Professor an der Akademie der bildenden Künste ernannt. Bei den nächsten in Wien ausgeschriebenen Wettbewerben, an denen er teilnahm, konnte er an den Erfolg, der ihm der Bau des Tabakregie gebracht hatte, nicht anschließen. Denn sowohl die Konkurrenz für den Bau der Reichsbrücke, der Ignaz-Seipel-Gedächtniskirche, wie für das Funkhaus in der Argentinierstraße konnte Clemens Holzmeister für sich entscheiden. Auch andere von ihm zu dieser Zeit verfassten Entwürfe und Studien blieben unberücksichtigt. Außerdem hatte Behrens, der 1936 nach Berlin zurückkehrte, nicht ihn, seinen Assistenten, sondern Clemens Holzmeister als interimistischen Leiter der Meisterschule vorgeschlagen. Popp musste sich mit einem Lehrauftrag für Perspektive bescheiden und war daneben in Linz tätig.
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| Popp war Präsident der Secession und Vizepräsident der Zentralvereinigung der Architekten, er war Mitglied der Vaterländischen Front und – einem national gesinnten Elternhaus entstammend – 1935 der NSDAP beigetreten. Nach dem politischen Umsturz im März 1938 wurde er zum Mitglied der kommissarischen Leitung der Akademie (mit den Professoren Ferdinand Andri und Wilhelm Dachauer) bestellt und Leiter einer Meisterschule. 1940 wurde er o. Professor, ein Jahr später Rektor der Akademie. Neben seiner Karriere an der Akademie nahmen auch seine Aufgaben als Architekt eine neue Größenordnung an. Zahlreiche Architekturprojekte in Wien wurden ventiliert: ein Kreishaus am Ballhausplatz, Entwürfe für ein Messe- und Ausstellungsgelände im Prater, die bauliche Erweiterung des Burgtheaters u.a.m. Sie wurden aber ebenso wenig verwirklicht wie seine Vorlagen für Autobahn-Tank- und Raststellen zwischen Wien und Salzburg.
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| Alexander Popp hatte sich durch seine Tätigkeit bei der DDSG und in erster Linie durch den Bau der Linzer Tabakfabrik vor allem einen Ruf als Industriearchitekt erworben, trotz seiner Versuche, sich auch anderweitig zu profilieren. Da die neue politische Führung in der Aufrüstung ein vorrangiges Ziel sah, avancierte er zum Chefarchitekten ihrer Industrieprojekte und es wurden ihm architektonische Aufgaben größeren Ausmaßes im Rahmen der „Reichswerke Hermann Göring“ übertragen. Er plante bis März 1945 Hallenbauten in Linz für die „Eisenwerke Oberdonau“ (heute VÖEST-Alpine Montan AG) sowie für Donawitz, Eisenerz, Zeltweg und Judenburg, für die Enzesfelder Metallwerke und die Böhler AG in St.Aegyd, sowie umfangreiche Bauten für die Oberschlesische Berg- und Hüttengesellschaft.
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| Nach Kriegsende wurde Alexander Popp aller seiner Ämter enthoben. Bereits seit den letzten beiden Kriegsjahren krank, zog er sich nach Linz, der Stätte seiner größten Erfolge, zurück. Im September 1947 wurde seine Entlassung aufgehoben und er in den dauernden Ruhestand versetzt. Zwei Monate später starb er mit 56 Jahren. Er wurde in St.Leonhard am Forst im Familiengrab beerdigt. |
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Stellenwert
| Alexander Popp erwies sich bereits in der Staatgewerbeschule als begabter Student, dessen Entwürfe in die Publikationen der Schule Aufnahme fanden. Von seinen Bauten für die DDSG, der Großteil waren einfache, funktionelle Hallen- und Magazinbauten und Arbeitersiedlungen, gibt nur das Repräsentanzgebäude in Belgrad (1926 erbaut) eine Vorstellung von seinen architektonischen Ideen. Hauptaugenmerk dieses Gebäudes ist ein hochaufragender, expressiv gestalteter Eckbaukörper mit dem Haupteingang. In ähnlicher expressionistischer Formensprache war bereits der Wettbewerbsentwurf für die Umgestaltung des Linzer Bahnhofs gehalten (1922), bei dem mit kantigen, spitz zulaufenden Formen die Ecken betont und für die Zugänge hohe dreieckige Ausschnitte vorgesehen waren. Die Vorliebe für eine ausdrucksstarke Eckbetonung behielt Popp noch bei seinen späteren Bauten für die Gemeinde Wien bei (1929 Wien 11, Rinnböckstraße 21, 1930 Wien 14, Penzingerstraße 138-140), bei deren Formengebung nun aber strenger und sachlicher geworden war. Den Hang zur Monumentalisierung, der sich dabei zeigte, hatte Popp mit seinem Lehrer Behrens gemein oder von ihm übernommen. Dieser drückte sich auch bei der Gestaltung von Baumassen aus, wie dem rhythmischen Ablauf der wuchtig, vorspringenden Treppenhäuser beim „Albert Sever-Hof“ (Wien 16, Maroltingergasse 56-58, 1930) und kam damit dem Wunsch nach Repräsentation entgegen.
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| Seine herausragendsten Arbeiten schuf Alexander Popp gemeinsam mit Peter Behrens in Linz. In erster Linie die Tabakfabrik, deren Bau „zu einer der reifsten Leistungen der Industriearchitektur“ (Lackner, Aust.Kat. 1991) zählt. Innerhalb der Linzer Tabakfabrik ist das bekannteste und zugleich beherrschendste Objekt die 227 Meter lange Zigarettenfabrik. Konstruktive und funktionale Bedingungen waren – ebenso wie für die anderen Gebäude – ausschlaggebend für die architektonische Gestaltung des Bauwerkes. Es wurde als Skelettbau errichtet, der eine geschoßweise angebrachte Hohlziegelummauerung erhielt, die für die entsprechende Isolierung sorgen sollte. Für die gleichmäßige Beleuchtung der Arbeitssäle brachten durchlaufende Fensterbänder die besten Voraussetzungen, sie wurden plan in der Außenmauer gesetzt. Die Bauflucht des Gebäudes wurde dem Straßenverlauf angepasst und geht von der Geraden in eine Kurve über. Diese Fassade projiziert sowohl den geschoßweise organisierten Arbeitsprozess nach außen, wie ihr Schwung auch die Dynamik des Fließbandsystems transponiert. Im Bericht zu ihrem Bau erklärten die Architekten: „Das Antlitz dieses Bauwerks sagt jedermann was es ist – ein Fabriksbau. So wie sich im Inneren Geschoß über Geschoß, Arbeitssaal über Arbeitssaal reiht, so gibt auch das Äußere diesen horizontalen Rhythmus wieder, der nur dort unterbrochen wird, wo die Stiegenhäuser und Aufzüge mit ihren Längsfenstern die vertikale Bewegung zum Ausdruck bringen.“ (profil 1933/5). Der Bau entsprach modernsten Kriterien in der Umsetzung von Rationalität und Funktionalität. Markenzeichen der Modernität waren glatte, horizontal gegliederten Fassaden, aber auch die dynamisch bewegte Baumasse. Man orientierte sich an den Symbolen der neuen Zeit, u.a. an großen Ozeandampfern, die als „Schiffbau-Motiv“ wie hier Eingang in die Architektur fanden. Bei der Zuschreibung der Entwürfe wurde in allen Publikationen immer auf die gemeinsame Autorenschaft von Behrens und Popp hingewiesen. Bisher war der prominente Architekt Behrens bei keinem anderen Bau so konsequent den Anforderungen des „Neuen Bauens“ gefolgt wie hier. Vermutlich entsprangen einige Ideen den Anregungen Alexander Popps, der sich in seiner Zeit bei der DDSG auch mit den Entwürfen für Donau-Dampfer beschäftigt hatte.
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| Von künstlerischer Bedeutung ist auch das nicht verwirklichte Projekt der beiden Architekten für die Friedenskirche in Linz-Urfahr. Geplant war ein turmloser Bau aus zwei kubischen Baukörpern. Einer war für das gewaltige Kirchenschiff vorgesehen, im anschließenden, jedoch etwas aus der Achse verschobenen, hochrechteckigen Aufbau sollten sowohl die Apsis als auch das Glockengeläute integriert werden. Die zur Straße gerichtete plane Rückfront sollte wie eine Gesetzestafel in hohen Lettern Zitate aus dem Alten Testament tragen (Isaias 9, 6).
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| Ab 1938 war Alexander Popp fast ausschließlich als Industriearchitekt beschäftigt. Die Bauten, die er entwarf, waren reine Industrie-Zweckbauten, Hallenbauten aus Stahl oder Stahlbeton konstruiert, die entweder mit Klinkeraus- oder -vormauerung versehen wurden. Meist weisen diese Hallen mit in regelmäßigen Abständen über die Flachdächer ragenden Lichtbändern eine charakteristische Verglasung in der Trägerzone auf (Eisenerz, Münichtal, Hauptwerkstätte auf dem Hochofengelände, Stmk.). Obwohl diese Bauten eine von der Technik bestimmte Funktionalität dominiert, besitzen sie Monumentalität, die „zum Teil aus ihrer Dimension und aus der Ästhetik, also den Proportionen und Teilungen, die aus den konstruktiven Gegebenheiten entwickelt wurden“ (Achleitner), entstanden war.
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| Alexander Popp hatte wenig Gelegenheit, sein Talent und seine Erfahrungen zu entfalten und als Architekt mit weit gefächertem Spektrum Karriere zu machen. Zu lange stand er im Schatten seines bekannten Lehrers Peter Behrens. Die wenigen Möglichkeiten zur Profilierung, die die dreißiger Jahre boten, erhielt vor allem sein einflussreicher Kollege Clemens Holzmeister. Auch unter der neuen politischen Führung, von der er sich so viel erhoffte, schlugen seine Versuche, Projektentwürfe für verschiedenste architektonische Aufgaben zu verwirklichen, fehl. Man war an ihm und seinen Kenntnissen ausschließlich als Industriearchitekt für das Rüstungswesen interessiert. Eine Fortsetzung seiner Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg blieb ihm – im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen – verwehrt. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1911-1924 | für DDSG: Arbeiterkolonie mit 50 Wohnungen in Korneuburg, NÖ; Arbeiterkolonie mit 100 Wohnungen in Obuda, H; Arbeiterhäuser u. Beamtenwohnungen in Pecs (Fünfkirchen), H
| 1925 | Umbau Hotel Hungaria, Wien
| 1926 | Umbau des Familienhauses und Kriegerdenkmal, St.Leonhard a.Forst, NÖ
| 1927 | Aufstockung Haus Dr. Brenner, Linz, Bismarckstraße 5, OÖ
| 1927 | Haus Kolb, Wien 18, Bastiengasse 48 / Eckpergasse
| 1928-1929 | WHA d. Gem.Wien, Wien 11, Rinnböckstaße 21
| 1928 | Haus Dr. Holzinger, Gmunden, Franz Keim-Straße 13, OÖ (Aufstockung 1935)
| 1929 | Wohnhaus und Sanatorium Dr. Riedl, Portoroz, HR
| 1930 | Mitarbeit an Stadtgestaltung Berlin, Alexanderplatz, D (mit Peter Behrens)
| 1930-1932 | Wohn- und Geschäftshaus Fa. Berghofer, Wien 15, Ullmannstraße 34 (verändert)
| 1930-1931 | WHA d. Gem.Wien „Albert Sever-Hof“, Wien 16, Maroltingergasse 56-58 / Lorenz Mandl-Gasse 27-29 / Wiesberggasse 17
| 1930-1931 | WHA d. Gem.Wien, Wien 14, Penzingerstraße 138-140 / Weinzierlgasse 1-7 / Onno Klopp-Gasse 13-17 (früher Wien 13)
| um 1935 | Oberleitung beim Bau der Wüstenrot-Siedlung am Bierhäuselberg, Wien 14 (Adr. unbek.)
| 1937 | Ferienhaus am Marmarameer |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1911-1924 | DDSG – Stations- u. Magazinbauten entlang der Donau, Direktionsgebäude in Obuda, H
| 1926 | Repräsentanzgebäude der DDSG in Beograd / Belgrad, Serbien
| um 1926 | Lloyd-Gebäude, Zagreb, HR
| 1932-1934 | Friedenskirche Linz-Urfahr, Freistädter Strasße 30, OÖ (mit Peter Behrens, ab 1934 Mitarbeit H. Feichtelbauer, verändert erbaut)
| 1936 | Pionierdenkmal Linz, Untere Donaulände Linz (mit Bildhauer Wilhelm Frass, 1963 auf Hochwasserschutzdamm versetzt)
| um 1936 | St.Engelbert-Bildstock, Wien 19, Höhenstraße (mit Bildhauer Rudolf Schmidt)
| 1937-1939 | Ärztehaus, Linz, Dinghoferstraße 4, OÖ
| 1939 | Umgestaltung Akademietheater, Wien 3, Lothringerstraße 18 (mit W.Wojtek)
| 1940 | Autobahnbrücken in Eberstalzell a.d. Pielach u. Erlauf, NÖ
| o.J. | Autobahntankstellen Gmunden-West u. Linz-Oed, OÖ (nicht erhalten) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1929-1935 | Austria Tabakwerke AG, Untere Donaulände 74, Linz, OÖ (mit Peter Behrens)
| 1939-1944 | Hallenbauten für Vereinigte Österr. Eisen- und Stahlwerke – VOEST-Alpine AG (ehem. Reichswerke Hermann Göring), Linz, OÖ
| 1938-1940 | Erweiterung d. Enzesfelder Metallwerke AG (mit Hanns Miedel, heute Enzesfelder Caro-Metallwerke GmbH), NÖ |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1924-1929 | Werbung für die Odol-Companie
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Pavillon-Ausgestaltungen, Wohnungseinrichtungen und Möbelentwürfe
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NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1921 | Feuerbestattungshalle Zentralfriedhof, Wien 11 (Wettbewerb, ein 2.Preis „Senkrecht“)
| 1922 | Bahnhof Linz (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1925 | Verbauung der linken Rheinbrückenrampe in Köln (Wettbewerb mit Hans Döllgast)
| 1925 | Verbauung des Schmerlingplatzes in Wien (Wettbewerb, 2.Ehrenpreis)
| 1926 | Entwurf für einen Getreidespeicher am Wr.Donauhafen, Wien, Praterkai
| 1929 | Schulanlage für Linz, OÖ (Wettbewerb)
| 1929 | Entwurf für Terrassensonnenbad am Schafberg, Wien 18
| 1929 | Verbauungsstudie Abschluss d. Mariahilferstraße beim Techn. Museum, Wien 15
| 1929 | Stadtplanung Linz-Urfahr
| 1929 | Verbauung der Karmelitergründe in Linz, Landstraße 35, OÖ
| 1929 | Kolumbusgrab und Leuchtturm Santo Domingo
| 1930 | Plan einer Stadtregulierung für Stockholm, S
| 1932 | Entwurf für die Stadtregulierung in Bern,CH
| 1932 | Entwurf für die Verbauung der Arenberggründe in Salzburg (mit Peter Behrens, Wettbewerb, 3.Preis)
| 1933 | Aufschließung des Kahlenberges in Wien (Wettbewerb mit Peter Behrens)
| 1933 | Reichsbrücke Wien (Wettbewerb mit Peter Behrens, angekauft)
| 1933 | Ignaz Seipel-Gedächtniskirche, Wien (Wettbewerb)
| 1935 | Funkhaus Wien 4, Argentinierstraße (beschränkter Wettbewerb mit Peter Behrens)
| 1936 | Kaiser Franz Joseph-Denkmal (Ideenwettbewerb mit Bildhauer Wilhelm Fraß, zum Ankauf bestimmt)
| 1938 | Entwurf für ein „Kreishaus“ am Minoriten- und Ballhausplatz in Wien 1
| 1938 | Ausstellungs- und Messegelände im Wr.Prater (Wettbewerb mit Hermann Kutschera u. Anton Ubl)
| 1938 | Jugendherberge am Faakersee, Ktn. (Wettbewerb)
| 1939 | Erweiterungsprojekt für das Burgtheater, Wien
| 1939 | Entwurf für die Gruft des Prinzen Eugen von Savoyen im Stephansdom, Wien
| 1940 | Autobahn-Raststätte Melk-Pöchlarn, NÖ (Wettbewerb)
| 1940 | Entwurf Reichsarchiv, Wien 1, Ballhausplatz
| 1941 | Projekt für die Neugestaltung des Akademietheaters in Wien
| o.J. | Landhaus in Gresten
| | Landhaus des Malers Sergius Pauser in Waidhofen/Ybbs, NÖ
| | Einfamilienhaus in Mauer bei Wien
| | Knappensiedlung in Hallein, Sbg.
| | Ortsregulierung in Vorau, Stmk.
| | Verbauungsstudie Wien 10, Ettenreich- und Hardtmuthgasse, Wirerstraße
| | Siedlung an der Alten Donau, Wien 21
| | Regulierung des Potsdamer Platzes in Berlin
| | Teilverbauung mit Badeanlage in Split
| | Kongreß-, Sport- und Ausstellungshalle in Hamburg |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| A. Popp: Die Friedenskirche Linz-Urfahr. In: Kirchenkunst. Österr. Zeitschrift f. Pflege rel. Kunst 4.1932, H.1, S.111ff
| A. Popp: Das Denkmal im Stadtbild. In: profil, 3.1935, H.3, S.122ff
| A. Popp / P. Behrens: Die neue Zigarettenfabrik der österr. Tabakregie i. Linz a.d. Donau. In: profil 1933, H.5, S.158ff, Abb.349ff
| A. Popp: Die neue Fabriksanlage d. österr. Tabakregie i. Linz a.d. Donau. In: profil 4.1936, H.2, S.56ff | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Achleitner-Archiv; Archiv der ABK; WStLA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Anonym: Zu den Arbeiten Alexander Popps. In: Österr. Bau- und Werkkunst 4.1927/28, S.61ff
| Anonym: Neue Arbeiten v. Alexander Popp. In: Österr. Bau- und Werkkunst 5.1928/29, S.115f
| Anonym: Städtebauliche Projekte u. Studien v. Alexander Popp. In: Österr. Bau- und Werkkunst 6.1929/30, S.113ff
| Anonym: Peter Behrens – Alexander Popp. In Österr. Bau- und Werkkunst 6.1929/30, S.273ff
| Anonym: Der Architekt Prof. Alexander Popp. In: Österr. Kunst 3.1932, H.XI, S.15ff
| W. Aichelburg: Das Wr. Künstlerhaus 1861-2001. Wien 2003
| A. Castelliz: Einfache Bauwerke. Schülerarbeiten 4. Jg. Baufachschule d. k.k. Staatsgewerbeschule i.d. Jahren 1909-1911 ausgeführt. Wien 1912
| Das ungebaute Wien 1800-2000: Projekte für die Metropole. (Ausst.Kat.) Hrsg. Historisches Museum der Stadt Wien, Wien 1999
| M. Ermers: Staatl. Tabakfabrik in Linz. In: Bauwelt 24.1933, H.4, Kunstdruckbeil. S.7f
| Festschrift z. 50 Jahrfeier d.techn.gew.Bundes-Lehranst. Wien I. 1880-1930
| H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
| Kunst u. Diktatur. Architektur, Bildhauerei u. Malerei i. Österr., Deutschl. Ital. u. Sowjtunion. (Ausst.Kat.) Künstlerhaus Wien/Baden 1994
| H. Lackner: Zur Kontinuität der Architektur i. 20. Jh. P. Behrens – A. Popp – Artur Perotti – 3 Architekten-Generationen i. Lehrer-Schüler-Verhältnis. In: Seigner / Lunardi / Populorum: Im Reich der Kunst. Die Wr. Akademie d. bild. Kunst u. die faschistische Kunstpolitik. Wien 1990
| I. Meder: Offene Welten. Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910-1938. Diss. Stuttgart 2003
| I. Nierhaus: Adoration u. Selbstverherrlichung. Künstler. und kunstpolit. Schwerpunkte a. d. Akademie d. bild. Künste von den dreißigern bis Ende der vierziger Jahre. In: Seigner / Lunardi / Populorum: Im Reich der Kunst. Die Wr. Akademie d. bild. Kunst u. die faschistische Kunstpolitik. Wien 1990
| ÖKT Bd.XXXVI. J. Schmidt: Die kirchl. Kunstdenkmäler d. Stadt Linz,.Wien 1964
| ÖKT Bd. L. Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz. 2.Teil, Wien 1986
| ÖKT Bd. LV. Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz. 3.Teil, Horn 1999
| W. Schmied (Hrsg.): Geschichte d. bild. Kunst in Österreich, 20. Jh. Bd.6, München u.a. 2002
| Stadtmuseum Nordico (Hrsg.) H. Lackner: Architekt Alexander Popp (1891-1947). Linz 1991
| M.. Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. In: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Bd.11, Wiesbaden 1979.
| W. Wagner: Die Geschichte der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Wien 1967
| H. Weihsmann: Bauen unterm Hakenkreuz. Wien 1998
| H. Weihsmann: Das rote Wien, Wien 1985 | HINWEISE AUF WERKE:
| Österreichische Bau- u. Werkkunst
| 8.1932, S.125 (WHA d. Gem.Wien 16, Maroltingergasse 56-58), S.126 (WHA d. Gem.Wien 14, Penzinger Straße 138-140)
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| Österreichische Kunst
| 9.1938, H.4, S.20 (Entwurf f. Regierungsgebäude in Eisenstadt) / S.21 (Wettbewerb f. Ausstellungs- und Messegelände i. Prater) / S.22 (Zigarettenfabrik Linz) / S.23 (unteres Bild: Verandaanbau beim Familienhaus i. St.Leonhard a. Forst) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. I; Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio 3; Dehio NÖ/Süd M-Z
| Arch. Wien
| F. Planer: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft 1929. Wien 1929 | LEXIKA:
| ThB; Vollmer; Weihsmann 05 |
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Ausstellungen
| 1991 | Architekt Alexander Popp (1891-1947) Stadtmuseum Norico, Linz 1991 (Katalog Nr.57) |
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Persönliche Mitteilungen
| Familien Popp u. Machacek, Schwiegertochter+ und Enkelinnen von Alexander Popp, im Jahr 2004. |
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Anmerkungen
| Weihsmann 05 irrt, der Entwurf für ein Terrassenbad am Schafberg v. A. Popp wurde nie verwirklicht. | Eingegeben von: Jutta Brandstetter | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 03.06.2008 |
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