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Die wenigen bekannten Miethäuser von Rausch Wenzel zeichnen sich durch sparsam eingesetzten Dekor in der Art der Wiener Werkstätte und eine symmetrische Fassadenabwicklung aus. Die betont flachen Fassaden der Miethäuser in Wien 2, Taborstraße 46a / Novaragasse von 1909, sowie der Bau in Wien 5, Margaretenstraße 138 von 1912 sind durch additive Fensterreihungen charakterisiert und beide weisen das Gestaltungsprinzip einer vertikalen und horizontalen Gliederung auf. Die Vertikale wird im 5-geschossigen Eckhaus mit abgerundeter Kante (Taborstraße) durch dekorative Lisenen, die über 3 Geschosse laufen, akzentuiert, die Horizontale ist mit Kassetten betont. Die breite Sockelzone vermindert jedoch in beiden Häusern den einheitlichen Gesamteindruck einer orthogonalen Gliederung. Durch Renovierungsarbeiten und den Bankeinbau von 1986 ist die an Josef Hoffmann erinnernde Portalzone in der Taborstraße leider verschwunden. Das Entrée ist mit Jugendstilfliesen ausgestattet.
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Etwas verspielter (kleine Engelsfigürchen und Blütenranken) und weniger streng, jedoch ebenso symmetrisch, ist die Fassade des Miethauses in Wien 5, Margaretengürtel 60 von 1911/12 gestaltet.
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Wenzel Rausch ist nur mit ein paar Wohngebäuden in Erscheinung getreten und er konnte daher im Baugeschehen Wiens keine entscheidenden Akzente setzten. Die wenigen Bauten erhielten unprätentiöse, aber durchaus vornehme Erscheinungsbilder, wie sie im Wien des beginnenden 20.Jahrhunderts durch den Einsatz von Wiener Werkstätte-Dekor generell erzielt wurden. |
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