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Karl Reiner

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 09.08.1864 - † 19.03.1933
Geschlecht: m
Geburtsort: Baden bei Wien, NÖ
Land: Österreich
damaliger Name: Kaisertum Österreich
Sterbeort: Pfaffstätten, NÖ
Land: Österreich
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Ehe (1890) mit Katharina, geb. Schiestl (*1871)
Kinder: Margarethe Preinreich (1892-1979), Ingenieursgattin; Hilda Jellinek-Mercedes
Bürogemeinschaft: ca.ab 1906-1928 mit Karl Badstieber
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1886Abschluss Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ca.ab 1906-1928 Architektengemeinschaft mit Karl Badstieber
1909-1924selbständig als Architekt tätig
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Vita
Karl Reiner wurde 1862 in Niederösterreich geboren. Über seine Ausbildung ist nur bekannt, dass er 1886 die Werkmeisterschule der Staatsgewerbeschule in Wien abgeschlossen hat.

Im Lehmann ist Reiner von 1909 bis 1924 als selbständiger Architekt in Wien 18 (Edelhofgasse 27, 1909 von Karl Badstieber errichtet) nachweisbar. Allerdings erbaute er schon im Jahr 1906 gemeinsam mit Karl Badstieber ein Miethaus in Wien 15, Wurzbachgasse 11. In den Jahren 1919-1922 hatte Reiner seinen Wohnsitz in Pfaffstätten in NÖ, wo er 1909 die „Villa Reiner“ erbaut hatte. Er besaß im Umfeld von Pfaffstätten und Leesdorf bei Baden mehrere Weingärten, Wälder und landwirtschaftlich genutzte Grundstücke, dürfte also in dieser Gegend eingesessen und sehr mit der Verwaltung der Ländereien beschäftigt gewesen sein.

Abgesehen von der für sich selbst errichteten Villa sind nur Bauten dokumentiert, die Reiner gemeinsam mir Karl Badstieber errichtete. Wenngleich alle Bauten eher die Handschrift Badstiebers aufweisen, ist anzunehmen, dass Reiner bei dem großen Auftragsvolumen auch an der Erstellung der Entwürfe und Pläne beteiligt war.

Karl Reiner starb 1933 im Alter von 71 Jahren in Pfaffstätten in Niederösterreich.
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Stellenwert
Karl Reiners „Villa Reiner“ in Pfaffstätten von 1909 sowie auch seine Villenentwürfe (Sommerhaus von 1909) zeigen durchgehend eine romantische, malerische Gestaltungsweise. Auch bei den in Arbeitsgemeinschaft mit Badstieber entworfenen Villen sowie öffentlichen Bauten in der Provinz überwiegen Heimatstilformen und die Anpassung an das traditionelle Umfeld.

Bei den städtischen Wohnhausanlagen für die Bediensteten der Südbahngesellschaft hingegen (Wien 5, Margaretengürtel 38-40 aus den Jahren 1913-1914 sowie Margaretengürtel 36 von 1927) schaffen die Architekten Reiner und Badstieber insbesondere durch reiche Dekorierung ebenso repräsentative wie pittoreske Fassaden. Bemerkenswert ist, dass die Dekorationsformen die Gebäude, die im Stadtgebiet errichtet wurden, häufig in einem dichten Muster überziehen. Wie z.B. übereck gezogene Gesimse und Bänderungen, kannelierte Wandvorlagen, Rosetten- und Rhombendekor. Insgesamt Motive historischer Stile, die modifiziert und mit Dekorformen der Wiener Werkstätten kombiniert zu einem durchaus ansprechenden Ganzen neu zusammengefügt wurden.

Wie die „Villa Reiner“ zeigt, hat Karl Reiner mit der Vorliebe für eine romantische Gestaltungsweise in Karl Badstieber einen kongenialen Partner gefunden. Wenn auch Badstieber der erfolgreichere Architekt war, so konnte Reiner durch die ähnliche Ausdrucksweise durchaus seinen Teil zur Gestaltung der Wohngebäude beitragen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1906Miethaus, Wien 15, Wurzbachgasse 11 (mit Karl Badstieber)
1909Villa Reiner, Pfaffstätten, NÖ
1908-1909Miethaus, Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 96 (mit Karl Badstieber)
1912-1913Wohnhaus f. Bedienstete d. Südbahngesellschaft, Wien 12, Tanbruckstraße 24 (mit Karl Badstieber)
1912-1913Wohnhaus, Wien 18, Gymnasiumstraße 1 / Gentzgasse 48 ( mit Karl Badstieber)
1913-1914Wohnhaus f. Bedienstete d. Südbahngesellschaft, Wien 5, Margaretengürtel 38-40 (mit Karl Badstieber)
1921Wohnhaus für die Bediensteten der Südbahngesellschaft, Graz, Alte Poststraße 123-129 / Daungasse 30 / Laudongasse 29, Stmk. (mit Karl Badstieber)
1921Bahn-Genossenschafts-Wohnanlage, Innsbruck, Hörmannstraße 6-14, Tirol (mit Karl Badstieber)
1921-1922Wohnhaus für Bedienstete der Südbahn, Bruck / Mur, Fraunedergasse 15-19, Stmk. (mit Karl Badstieber)
1921-1922Wohnhaus für Bedienstete der Südbahn, Mürzzuschlag, Wiener Straße 120-126 (mit Karl Badstieber)
1926-1927Wohnhausanlage für Bedienstete der Südbahngesellschaft, Graz, Alte Poststraße 131-135, Stmk. (mit Karl Badstieber)
1927Wohnhaus für Eisenbahnbedienstete, Wien 5, Margaretengürtel 36 (mit Karl Badstieber)
1927-1928Beamtenwohnhaus, Mürzzuschlag, Stuhleckstraße 1-3, Stmk. (mit Karl Badstieber)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1904Kaiser Franz Joseph-Museum, Baden, Hochstraße 51, NÖ (mit Karl Badstieber)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1904Theater Gablonz a.d. Neiße, Böhmen / Jablonce nad Nisou, CZ (Wettbewerb, mit Karl Badstieber, 3. Preis)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Diözesanarchiv; Pfarrarchiv Pfaffstätten; NÖLA (Todesfallaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
P. Kortz: Wien am Anfang d. 20.Jh.s. 2.Bd. Wien 1906
A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
Moderne Kleinbauten. Kleinere Wohn- und Geschäftsbauten, Villen, Schulen, Gasthäuser, Seire 1-3. Wien 1909-1911
Das neue Wien. (Hrsg. Gemeinde Wien), Wien 1926-1928
ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirks. Wien 1980
M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien 2002 (1985)

HINWEISE AUF WERKE:
ZÖIAV
56.1904, S.226 (Wettbewerb für den Bau eines Theaters in Gablonz/Neisse, 3.Preis)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. II; Achl. III/1; Achl. III/2
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio NÖ/Süd A-L ; Dehio NÖ/Süd M-Z
S. Waetzold: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendel 1977

LEXIKA:
ÖKL; Czeike; AKL
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Anmerkungen
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 06.06.2008
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