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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 24.01.1863 - † 14.01.1940 | Geschlecht: m | Geburtsort: Velky Biel | damaliger Name: Magyarbely | Land: Slowakei | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Deutsches Reich | weitere Namen: Ignaz Nathan
| Reisser | Religionsbekenntnis: Mosaisch | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Moritz R., Weinhändler
| Mutter: Theresa, geb. Weissmann
| Ehe (1896) mit Rosalia Lustig (1868-1942 im KZ)
| Kinder: Otto (*1898), Robert (*1900), Margit (*1901) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realgymnasium
| 1883-1889 | Studium an der Technischen Hochschule Wien (u.a. bei Karl König - Baukunst des Altertums und architektonisches Zeichnen)
| 1890-1892 | Fortsetzung des Studiums in Budapest ? |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1892-1896 | Mitarbeiter im Atelier von Wilhelm Stiassny
| 1896-1940 | freiberuflicher Architekt in Wien
| 1937 | Befugnis zum Zivilarchitekt (mit Nachsicht der Prüfungen) |
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Mitgliedschaften
| 1937-1940 | Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland |
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Vita
| Ignaz Reiser wurde als Sohn eines jüdischen Weinhändlers geboren. Die Familie, die aus einer Region stammte, die seinerzeit zu Ungarn gehört hatte, lebte einige Zeit in Pressburg und zog in den siebziger Jahren des 19.Jh.s nach Wien.
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| Reiser besuchte bereits in Wien das Realgymnasium und anschließend die Technische Hochschule, wobei er mehrmals von Prüfungen zurücktrat und möglicherweise keinen Studienabschluss erlangte. Eine Fortsetzung des Studiums in Budapest wird angenommen, ist jedoch nicht gesichert. In Wien begann Reiser Anfang der 90er Jahre als Praktikant im Atelier von Wilhelm Stiassny, der in vieler Hinsicht sein Vorbild war.
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| Nach einigen Praxisjahren machte sich Reiser bald selbständig und konnte insbesondere in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg zahlreiche äußerst repräsentative Wohn- und Geschäftshäuser errichten. Daneben realisierte er auch wichtige Einrichtungen für die Israelitische Kultusgemeinde.
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| Nach dem Ende des Weltkriegs blieben infolge der Wirtschaftskrise die Aufträge weitgehend aus. Sein einziger Auftraggeber blieb die Kultusgemeinde, für die er weiterhin zahlreiche Vorhaben realisierte. Die häufigen Wohnungswechsel in diesen Jahren könnten ein Indiz dafür sein, dass seine persönliche Situation nicht die beste war.
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| Reiser, der bis Ende der 30er Jahre aktiv blieb, ist noch vor Einsetzen der Judendeportationen im Wiener Rothschildspital einem Krebsleiden erlegen. Seine Ehefrau wurde einige Zeit später in ein nicht näher benanntes KZ verbracht und dort ermordet. Über das Schicksal seiner drei Kinder ist nichts Näheres bekannt |
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Stellenwert
| Ignaz Reiser, dessen Ausbildung bei Karl König noch in der späthistoristischen Tradition wurzelte, verstand es auf sehr originelle Weise, Traditionelles mit modernen Elementen zu verbinden.
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| Während seine frühen profanen Bauten noch eher von den Ende des 19.Jh.s populären neobarocken Formen geprägt waren, übernahm er sehr bald auch funktionalistisch moderne Tendenzen. Als gelungenstes Beispiel dieser Synthese ist das elegante Wohn- und Geschäftshaus in der Weihburggasse 9 anzusehen, dessen progressive Ständerbauweise durch die relativ reiche dekorative Ausgestaltung, wie Blumenvasen und Genien, repräsentativ überhöht wird. Wesentlich kompromissloser konzipiert war hingegen der heute nicht mehr erhaltene „Kai-Palast“ am Franz-Josefs-Kai 47, der bereits einem strengen Funktionalismus verpflichtet war und die Betonständerbauweise unverhüllt zeigte.
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| Daneben leistete Reiser auch Bedeutendes auf dem Gebiet des jüdischen Kultbaus, wo es ihm gelang, von der orientalisierend historisierenden Ausrichtung Wilhelm Stiassnys ausgehend, diese in einer modernen Formensprache weiter zu entwickeln. Dieser Ansatz zeigt sich bereits beim Jubiläumstempel in Wien 2, Pazmanitengasse 6, und findet seinen Höhepunkt in der Zeremonienhalle der israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofes in Wien Simmering, deren Betonkuppel damals noch eine technische Herausforderung war.
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| Ein Großteil der öffentlichen Bauten von Ignaz Reiser ist auf Grund des Umstandes, dass es sich um Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde handelte, in der NS-Zeit brutal zerstört worden. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1905 | Miethaus Wien 20, Klosterneuburger Straße 50
| 1907 | Gruppe von Miethäusern, Wien 8, Laudongasse 56-60
| 1907-1909 | Miethaus, Wien 3, Dapontegasse 7-9
| 1907 | Miethaus, Wien 12, Gaudenzdorfer Gürtel 47
| um 1908 | zwei Villen, Wien 13, St.Veit-Gasse
| 1908-1909 | Miethaus, Wien 2, Heinestraße 40 (ehemals Kaiser-Josef-Straße)
| um 1909 | Miethaus, Wien 5, Margaretengürtel 39
| 1909 | Miethaus u. Grand Café Winkler, Wien 2, Venediger Au / Stuwerstraße 1-3
| 1909 | Miethaus, Wien 5, Schönbrunnerstraße 143
| 1909 | Miethaus, Wien 2, Taborstraße 46a / Novaragasse 2
| 1909 | Miethaus, Wien 15, Clementinengasse 27
| 1910 | Miethaus, Wien 20, Dresdnerstraße 86
| 1910-1911 | Gruppe von Miethäusern, Wien 3, Untere Viaduktgasse 8, 12-14
| 1910 | Mietvilla, Wien 13, Anton-Langer-Gasse 60
| 1910 | Miethäuser, Wien 19, Pyrkergasse 21- 23
| 1910 | Miethaus, Wien 7, Westbahnstraße 43
| 1911 | Miethaus „Kolschitzkyhof“, Wien 4, Starhemberggasse 39
| 1911-1912 | Wohn- und Geschäftshaus „Kai-Palast“, Wien 1, Franz-Josefs-Kai 47 (abgerissen)
| 1912 | Miethaus, Wien 7, Seidengasse 4
| 1912 | Wohnhaus, Wien 17, Dornbach
| 1913 | Wohn- und Geschäftshaus „Lilienfelder-Hof“, Wien 1, Weihburggasse 9/Liliengasse 3
| 1913 | Miethaus, Wien 6, Gumpendorfer Straße 98 / Stumpergasse
| 1914 | Miethaus, Wien 3, Untere Viaduktgasse 37 (abgerissen)
| 1914 | Miethaus, Wien 15, Pater-Schwartz-Gasse 7 (ehemals Idagasse) |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1912-1914 | Synagoge, Mödling, Enzersdorferstraße 6 (zerstört)
| 1913 | Jubiläumstempel, Wien 2, Pazmanitengasse 6 (zerstört)
| 1925-1926 | Amtsgebäude der israelit. Kultusgemeinde, Mödling (zerstört)
| 1926 | Winterbetsaal der Synagoge, Wien 16, Hubergasse 8 (zerstört)
| 1926-1928 | Zeremonienhalle u. Verwaltungsgeb. der neuen israelit. Abtlg. (D) am Wr.Zentralfriedhof, Wien 11 (teilw. zerstört)
| 1930 | Storchentempel, Wien 15, Storchengasse 21 (Umbau) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1912 | Synagoge St.Pölten (Wettbewerb)
| 1913 | Kinderspital d. Israelit. Kultusgemeinde im Augarten, Wien (Wettbewerb, 2.Preis)
| 1921 | Krematorium auf dem Wiener Zentralfriedhof (Wettbewerb, mit Karl Koblischek, ein 3.Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| M. Eisler: Ein neuer Judenfriedhof in Wien. In: Moderne Bauformen 26.1927, S.498ff
| P. Genée: Synagogen in Wien 1825-1938. Wien 1987
| P. Genée: Synagogen in Österreich. Wien 1992
| A. Kieslinger: Die Steine d. Wr.Ringstraße. Wiesbaden 1972
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| U. Prokop: Zur architekturhistor. Bedeutung des Kai-Palastes. In: Die Steine sprechen 39/3.2000, Nr.118, S.5ff
| K. Schwanzer: Wiener Bauten 1900 bis heute. Wien 1964
| F. Strobl u.a.: Ausgelöscht, Vom Leben der Juden in Mödling. Wien/Mödling1988, S.89ff
| H. Werner-Clementschitsch: Der Architekt Ignaz Reiser: Leben und Werk. In: Die Steine sprechen 39/3.2000, Nr.118, S.3ff | HINWEISE AUF WERKE:
| Architekten- u. Baumeisterzeitung
| 18.1909, Nr.11 (Villa Wien 13, St.Veit -G.) / Nr.12 (Villa Wien 13, St.Veit- G.) / Nr.13f (Miethaus Wien 5, Margareteng. 39) / Nr.43f (Wohnhaus Wien 15, Clementineng. 27) / Nr.49f (Miethaus Wien 5, Schönbrunner Str. 143)
| 19.1910, Nr.34f (Miethaus Wien 7, Westbahnstr. 43)
| 20.1911, Nr.6 (Tempel Wien 2, Pazmaniteng.) / Nr.20 (Wohnhaus Wien 4, Kolschitzkyg.)
| 21.1912, Nr.1 (Wohn- und Geschäftshaus Wien 1, Weihburgg. 9) / Nr.2 (Villa Piletzky Wien 13, Anton-Langer-G. 60)
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| Architektur d. XX. Jahrhunderts
| 1913, H.3, S.36f, T.62 (Wohn- und Geschäftshaus Wien 1, Weihburgg. 9)
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| Der Bautechniker
| 33.1913, Nr.50, S.1130 (Kinderspital d. israelit. Gemeinde)
| 39.1919, Nr.40/42, S.329f (Miethaus Wien 6, Gumpendorfer Str. 98)
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| WBIZ
| 26.1909, Nr.45, S.387, T.88 (Miethaus Wien 2, Kaiser-Josef-Str. 40)
| 27.1910, Nr.23, T.44 (Miethaus Wien 3, Daponteg. 7-9)
| 28.1911, Nr.31, T.64f (Miethaus u. Café Winkler, Wien 2, Stuwerstr. 1)
| 30.1913, Nr.49, S.433f, T.93 (Kai-Palast Wien 1, Franz-Josefs-Kai)
| 31.1914, Nr.10, S.87f, T.21f (Jubiläumstempel Wien 2, Pazmaniteng. 6)
| 32.1915, Nr.6, S.2 (Miethaus Wien 3, Kegelg. 1/Untere Viaduktstr. 37)
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| Wiener Neubauten im Styl der Secession
| Bd.4, 1908, T.48 (Miethaus Wien 8, Laudong. 56) / Bd.5, 1910, T.38 (Miethaus, Wien 3, Untere Viaduktg./Grailichg. 3)
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| ZÖIAV
| 80.1928, S.421ff (Zeremonienhalle im neuen israelit. Friedhof) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2; Dehio 1; Dehio 2; Dehio 3 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.05.2005 | Zuletzt geändert: 19.11.2008 |
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