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Georg Rupprecht

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 01.04.1891 - † 02.07.1940
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Deutsches Reich
Titel: Dr.
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath., dann o. rel. Bek.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Josef (1857-1904), Galvaonoplastiker, sp. Cafetier, Hauseigentümer
Mutter: Maria Clara, geb. Möhner (*1861), Bauführerstochter
Geschwister: Josef (1888-1957), Hauptschuldirektor; Viktor (1894-1947), Regierungsinspektor; Friedrich (*1897)
1.Ehe 1923 mit Olga, geb. Bamberger
2.Ehe 1933 mit Stanka, geb. Zujovic (1906-1990/91)
Kinder (aus 2.Ehe): Brigitta Maria Clara (*1934); Alexander Georg (*1937)
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1909-1918Technische Hochschule Wien (während dessen Militärdienst als Einjährig Freiwilliger bei der Festungsartillerie)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1923selbständiger Architekt
ab 1933Zivilarchitekt
1934Dr.techn.
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Auszeichnungen und Ämter
o.J.gerichtl. beeid. Sachverständiger und Schätzmeister
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Mitgliedschaften
ab 1918Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
ab 1919Österreichischer Ing.- und Architektenverein
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Vita
Georg Rupprecht wurde 1891 als Sohn eines Galvanoplastikers und Cafetiers in Wien geboren. Nach dem Besuch der Realschule studierte er ab 1909 an der Technischen Hochschule in Wien. Laut Musterungszettel leistete er während seiner Studienzeit als Freiwilliger bei der Festungsartillerie seinen einjährigen Militärdienst ab. 1918 beendete er sein Studium mit der Diplomprüfung und war ab 1923 selbständiger Architekt.

Während seiner beruflichen Tätigkeit plante Rupprecht vor allem repräsentative Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Schubertbundes gewann er zudem 1928 den Wettbewerb zum Bau einer Riesenhalle mit einem Fassungsvermögen für 70.000 Besucher auf der Jesuitenwiese im Prater, vor deren Eingangshalle sich Imbissstände und Geschäfte befanden. Mit der Montage des Bauwerks für das im Juli stattfindende Fest wurde am 17.März begonnen.

Geschäftslokale und Kioske gehörten für Georg Rupprecht zu beliebten architektonischen Bauaufgaben, die er vor allem im Wiener Prater und für die Schiffslinie Hapag plante, und die er ebenso gerne in den Wohnhausanlagen integrierte. 1934 promovierte er über „Moderne Gaststätten“ an der Technischen Hochschule in Wien.

1938 nahm Rupprecht an einem allgemeinen Wettbewerb der Stadt Wien für die Ausgestaltung eines Ausstellungs-Messegeländes im Wiener Prater teil. Sein Entwurf wurde jedoch nicht realisiert. Neben seiner Tätigkeit als Architekt war er auch gerichtlich beeideter Sachverständiger und Schätzmeister und besaß die Konzession für Häuser und Realitätenverwaltungen.

Rupprecht Georg verstarb 1940 im Alter von 49 Jahren in Wien.
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Stellenwert
Georg Rupprecht war vor allem mit der Errichtung von Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien befasst. Die Anlagen, die in den 20er Jahren entstanden sind, zeigen die typisch expressiv-romantische Gestaltung, wie sie in dieser Zeit für die Gemeindebauten typisch war. Die Wohnhausanlage in Wien 7, Neustiftgasse 143 (1925) mit drei unterteilten Binnenhöfen, zeigt etwa vier große, malerische Rundbögen, hinter denen sich das Eingangstor sowie Geschäftslokale befinden. Diamantförmig geformte Wandpfeiler zwischen den Bögen setzen dann expressive Akzente, während die Fassade lediglich durch horizontale Bänder zwischen den Geschossen zusammengefasst wird. Zusätzlich schmücken Blumenvasen und Medaillons in den Bänderungen die Hauptfront.

Die Wohnhausanlage in Wien 3, Hagenmüllergasse 24-26 / Drorygasse 16-18 / Kardinal-Nagl Platz 14 aus den Jahren 1927/28 trägt den Namen des früheren Gewerkschaftsfunktionärs Franz Silberer (1871-1912). Die spitzbogig über Eck aufgeschnittenen Balkongrupppen kennzeichnen die breit gelagerte, 6-geschossige, symmetrisch gegliederte Fassade. Der diagonal verlaufende Rasterdekor mit Gitterstäben an den Seitenrisaliten nimmt sich jedoch eher wie „die Übersetzung expressionistischer Backsteinarchitektur in Putz“ aus (Achl. S.136). Im niedrigen Vorbau sind vier Läden und eine Hofeinfahrt untergebracht. Die Höfe mit unterschiedlichen Niveaus sind durch halbrunde Stiegenhausfronten mit turmartigen Erkern und Rundzinnenaufsätzen malerisch gegliedert.

Im Unterschied dazu hebt sich der nüchterne und einfache Block des „Karl-Leuthner-Hofes“ in Wien 6 von 1931-1932, benannt nach dem Journalisten der „Arbeiter-Zeitung“ und sozialdemokratischen Nationalratsabgeordneten, ab. Lediglich streng rhythmisierte Fensterachsen, aufgesetzte Straßenbalkone und funktionale Ecklösungen gliedern die schmucklose, betont einfache Fassade. Die Straßenfronten Mollardgasse 89 / Eisvogelgasse / Pliwagasse / Linke Wienzeile 182 umrahmen den geschlossenen Hof.

Die von Georg Rupprecht errichteten Gemeindebauten reihen sich in die gängige Architekturästhetik der expressiv-romantischen Gestaltung der Wohnhausanlagen ein, wobei es der Architekt aber auch verstand, persönliche dekorative Akzente einzubringen.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1925WHA d. Gem.Wien, Wien 7, Neustiftgasse 143
1926-1927WHA d. Gem.Wien, Wien 10, Hasengasse 35-37
1927-1928WHA d. Gem.Wien „Franz-Silberer-Hof“, Wien 3, Kardinal-Nagl-Platz 14 / Drorygasse 16-18 / Hagenmüllergasse 24-26)
1930Seehaus Sennewald, Krumpendorf, Koschatweg 15, Ktn.
1932WHA d. Gem.Wien „Karl-Leuthner-Hof“, Wien 6, Linke Wienzeile 182
1934Pension Sennewald, Krumpendorf, Kochstraße 42, Ktn.

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1928Riesensängerhalle im Messegelände, Wien 2, Rustenschacher Allee (nicht erhalten)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
TUAW; MA 43 (Grabinschrift, Grabprotokoll Friedhof Ottakring, Feuerhalle Simmering); Pfarrarchive St.Othmar Wien 3; Alservorstadt Wien 8; Alt-Ottakring Wien 16; WStLA (Musterungskopfzettel, Todesfallaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung)
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Sekundärquellen

LITERATUR:
H. und R. Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980
Kommunaler Wohnbau in Wien. Aufbruch 1923-1934, Ausstrahlung (Ausst.Kat.). Wien 1978
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002 (1985)

NACHSCHLAGEWERKE:
Achl. II; Achl. III/1
Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 29.01.2008
Zuletzt geändert: 06.06.2008
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