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Fritz Sammer

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 10.04.1901 - † 25.01.1991
Geschlecht: m
Geburtsort: Wien
Land: Österreich
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
weitere Namen: Friedrich, Anton, Johann
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Anton S. (*1869)
Mutter: Aloisia, Josefa Ottenreiter (*1871)
Ehe (1929) mit Margarethe Ottenreiter, Mitarbeiterin im Architekturbüro von F. Sammer
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
o.J.Technische Hochschule in Wien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1931Befugnis zum Zivilarchitekten
1972Befugnis zurückgelegt
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Mitgliedschaften
ab 1929Zentralvereinigung der Architekten Österreichs
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Vita
Über die Biographie von Fritz Sammer ist nur wenig bekannt. 1901 in Wien geboren, studierte er an der Technischen Hochschule in Wien. Nach Abschluss seiner Studien war er gemeinsam mit seinem langjährigen Partner und Studienkollegen Hans Richter, als selbständiger Architekt in Wien tätig. Sammers Frau Margarete war nach dem Zweiten Weltkrieg im gemeinsamen Architekturbüro beschäftigt.

Sammer und Richter entwarfen neben der Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Strebersdorf, Wien 21, Scheydgasse (1928-1929) und der Stadtrandsiedlung Neustraßäcker, Wien 22, Zschokkegasse / Salbeigasse / Akeleigasse (1934), zahlreiche viel publizierte Einfamilien- und Weekendhäuser und hier vor allem für die Firma Kawafag. Für den ausgeschriebenen Wettbewerb von Wochenend- und Ferienhäusern gewann ihr gemeinsames Projekt „Weekendhaus am Strand“ einen 1.Preis. Ihr Entwurf für ein „Denkmal der Arbeit“ in Wien wurde 1935 angekauft.

Fritz Sammer schrieb theoretische Arbeiten zur Farbgestaltung und Farbdynamik und hielt 1960 einen Vortrag „Über die Psychologische Wirkung der Farben“.

Das gemeinsame Architekturbüro von Fritz Sammer und Hans Richter in Wien 21, Pragerstraße 1 bestand als eines von wenigen noch in der Nachkriegszeit. Fritz Sammer starb nach 1974 in Wien.
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Stellenwert
Vor der Zeit der Gründung des gemeinsamen Architekturbüros mit H. Richter ist von Fritz Sammer keine selbständige Tätigkeit bzw. Mitarbeit in einem anderen Büro bekannt. Nach der Gründung des gemeinsamen Büros standen die beiden TH-Absolventen für eine solide Moderne. Die Architekten beschäftigten sich vielfach mit einfachen, kostengünstigen Wohnbauten und beteiligten sich unter anderem 1933 erfolgreich am Stadtrandsiedlungs-Wettbewerb der GESIBA.

In der Wohnhausanlage von Strebersdorf (1928-1929) verbanden Sammer und Richter die Einflüsse der Gartenstadtbewegung mit denen der „Superblock“-Verbauung. Niedrige 2-3-geschossige Wohnblöcke wurden schachbrettartig versetzt und über Durchgangsloggien miteinander verbunden.

In der Stadtrandsiedlung „Neustraßäcker“ (1934) wurden neben bestehenden Siedlungen mehrere Holzhäuser mit ca. 30 m2 Grundfläche errichtet, von denen nur mehr sehr wenige im Original erhalten sind. Wohnküche, ausgebautes Dachgeschoß mit zwei Schlafkammern und teilunterkellertem Wirtschaftsraum zählten zur Grundausstattung dieser Häuser.

1932 entstand das Ensemble der nebeneinaderliegenden Flachbauten des Bankbesitzers und Ministerialrats Dr. Franz Zorn und des Prokuristen Dr. Hans Fischböck in Wien 19, Glanzinggasse 23 und 25, die in Stahlskelett-Konstruktion in kubisch-sachlichen Formen gebaut wurden. In der Zeitschrift „profil“ als Villen bezeichnet, handelt es sich jedoch um Mehrfamilienhäuser. Das Miethaus Zorn ist ein einfacher rechteckiger Baukörper, aus dem südseitig ein halbrunder Erker vorspringt. Die Südostecke bestand aus offenen Loggien, die heute verkleidet sind. Die Grundrisse der Wohnungen sind konventionell einfach gestaltet. Dem großen Gebäude, das heute als „Gartenhotel Glanzing“ geführt wird, war noch ein Holzbau im hinteren Teil des Grundstückes zugeordnet, welches heute ebenfalls zum Hotel gehört. Die dunkle Holzschalung mit den weißen Fensterläden dieses Holzhauses ist im Stil der Wienerwald-Landhäuser gebaut. Moderne Stilmittel zeigen lediglich die Eckfenster, Glaserker und das Flachdach. Im Dreifamilienhaus Fischböck befindet sich je eine Wohnung mit 200 m2 pro Stockwerk.

Fritz Sammer und Hans Richter entwarfen auch zahlreiche Wochenendhäuser, darunter eine Minimal-Hütte von 2x2,70 m die beim Weekendhaus-Wettbewerb von 1929 preisgekrönt wurde. Der Entwurf eines Bootshauses für ein See- oder Flussufer „erinnert mit seinen Glaswänden und der Reihung der Schlafnischen an der Rückseite an das Raumschema von Le Corbusiers Zweifamilienhaus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung“ (I. Meder, 2003). Ein weiterer Weekendhaus-Entwurf hatte die Form einer Halbtonne.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1928-1929WHA d. Gem. Wien, Wien 21, Scheydgasse 3-15 / Pragerstraße (mit H. Richter)
1932Miethaus und Einfamilienhaus Dr. F. Zorn, Wien 19, Glanzinggasse 23, (mit H. Richter, heute Gartenhotel Glanzing)
1932Miethaus Dr.H. Fischböck, Wien 19, Glanzinggasse 25 (mit H. Richter)
1934Stadtrandsiedlung Neustraßäcker, Wien 22, Zschokkegasse 40-44 / Salbeigasse 12-34 / Akeleigasse 5-23 (mit H. Richter)
1950Geschäftsfassade, Wien 1 (mit H. Richter)
1950Portal Sandwich-Buffet Trzesniewski, Wien 1, Dorotheergasse 1 (mit H. Richter)

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
1925Studentenhaus (mit H. Richter)
1929tonnenförmiges Weekendhaus (Wettbewerb, mit H. Richter)
1929Minimal-Weekendhütte (Wettbewerb, mit H. Richter)
1929Weekendhaus mit Satteldach (Wettbewerb, mit H. Richter)
1929Weekendhaus am Strand (Wettbewerb, mit H. Richter)
1929Kleinhaushotel (Wettbewerb, mit K. Rosche, H. Richter)
1930Weekendhaus (mit H. Richter)
1934Stadtrandsiedlungshaus (Wettbewerb, mit H. Richter)
1935Denkmal der Arbeit, Wien 1, Schmerlingplatz (Wettbewerb, mit O. Icha, H. Richter)
1935Waldviertler Bauernhaus (mit H. Richter)
vor 1945Verbauung des Platzes vor der Votivkirche, Wien 1 (Wettbewerb, mit F. Sammer)
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Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
H. Richter / F. Sammer: Zur Frage des Plagiats. In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst 1926, S.514
H. Richter / F. Sammer: Das wirtschaftliche Wohnhaus der Familie. In: Das Kawafag-Eigenheim 1931, S.18ff
F. Sammer: Eine Anregung. In: Profil 3.1935, H.2, S.83, Abb.158f
F. Sammer: Prinzipielle Bemerkungen zur IV. Internationalen Photoausstellung in Wien. In: Profil 4.1936, H.6, S.278
F. Sammer: Graphik und Photographie. In: Profil 4.1936, H.6. S. 278f
F. Sammer: Wie richte ich meine Wohnung ein? In: Profil 4.1936, H.8, S.344/379/383
F. Sammer: Graphik und Photographie. In: Profil 4.1936, H.8, S.383f
F. Sammer: Farbdynamik. In: Der Bau 11.1956, H.11, S.272ff

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
TUWA
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Anonym: Einfamilienhäuser in Pötzleinsdorf. In: Profil 4.1936, H.11, S.498f
I. Meder: Offene Welten: Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910-1938. Diss. Stuttgart 2003
H. Neubacher: Die dritte Randsiedlungsaktion der Stadt Wien 1934. In: Profil 2.1934, H.8, S.273ff
Th. Schöll: Wie schütze ich mich vor Entäuschungen beim Hausbau? In: Profil 3.1935, H.2, S.80ff
H. Weihsmann: Das Rote Wien. Wien 2002.

HINWEISE AUF WERKE:
Der Bau
6.1951, H.1/2, S.20f (Portale in Wien, mit H. Richter)

Österreichische Monatsschrift f.d. öff. Baudienst
23.1929, Nr.7-9, S.13 (Wettbewerb für Wochenendhäuser in Wien, Preis für Type I, mit H. Richter)

Profil
1.1933, H.5, S.171 (Zwei Villen in Stahlskelett-Bauweise, mit H. Richter)
2.1934, H.3, S.70ff (Das Stadtrandsiedlerhaus, gemeinsam mit H. Richter) / H.5, S.131ff (Das Wochenendhaus, mit H. Richter)
3.1935, H.3, S.112ff (Das Denkmal der Arbeit, mit H. Richter) / H.6, S.262 (Wettbewerb über ein Wahrzeichen für die Traubensorte Neuburger in Ober-Arnsdorf, Wachau, mit H. Richter, Maler L. Schmidt, 2.Preis)

Wiener Nachrichtenblatt
7.1933, (Siedlungshäuser, Stadtrandsiedlung, Wettbewerb mit H. Richter)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Quelle: Pfarrarchiv Maria Rotunda, Wien 1
Eingegeben von: Petra Schumann
Eingegeben am: 01.05.2006
Zuletzt geändert: 11.06.2007
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