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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 22.02.1872 - † 16.04.1945 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: August Friedrich Ludwig | Religionsbekenntnis: Evang. | Berufsbezeichnung: Architekt, Stadtbaumeister | Familiäres Umfeld: Vater: Christof Ludwig (1846-1910), Posamentier, später Papierhändler und Realitätenbesitzer (*1846)
| Mutter: Marie, geb. Heinzl (1847-1924)
| Ehe (1900) mit Christine, geb. Belan (1876-1936)
| Kinder: Chrisitne (*ca 1899); Josefine (1904-1991); Auguste (1906-1990); Margarete (*ca 1911) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1886-1889 | Maurerlehre
| 1890 | Abschluss Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule Wien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1900 | Baumeisterkonzession
| 1911-1928 | Besitzer des „Kaffees Stadttheater“ Wien 8, Albertgasse 39 / Florianigasse 56 |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1918 | Offizier für den techn. Dienst
| 1918 | Goldenes Verdienstkreuz
| o.J. | landesger. und handelsger. beeideter Bausachverständiger und Schätzmeister |
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Mitgliedschaften
| ab 1900 | Verein der Baumeister in NÖ (1917 stellvertr. Schriftführer) |
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Vita
| August Scheffel wurde 1872 in Wien als Sohn des Posamentiers und späteren Papierhändlers Christoph Ludwig Scheffel geboren. Nach einer Maurerlehre absolvierte Scheffel die Werkmeisterschule an der Staatsgewerbeschule und erhielt im Jahr 1900 die Baumeisterkonzession.
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| Scheffel war als Bauunternehmer sehr erfolgreich tätig, errichtete jedoch auch etliche Miethäuser nach eigenen Entwürfen. Auch Aufträge für öffentliche Gebäude, wie etwa das Amtshaus für den 8.Bezirk, Schlesingerplatz 2-4 (1910-1912) konnte er nach eigenen Plänen realisieren. In den Jahren 1912-1914 führte er als Bauunternehmer insbesondere für Richard Esriel etliche Miethäuser im 10. und 15.Bezirk in Wien aus.
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| Wie bei zahlreichen anderen Baumeistern, die ebenfalls zugleich als Architekt auftraten, ist auch bei den unter Beteiligung Scheffels entstandenen Werken in vielen Fällen die Frage der Zuschreibung nicht restlos zu klären. Bei Scheffel steigert sich die Problematik, da er bei etlichen Gebäuden zwar seinen Namen anbrachte, aber keine Unterscheidung zwischen eigenständig entworfenen und für andere Architekten errichteten Projekten traf.
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| Scheffels Tätigkeit als Architekt erstreckte sich nach heutigem Forschungsstand nur auf die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Während des Krieges war er eingerückt, wurde Offizier für den technischen Dienst und erhielt 1918 das Goldene Verdienstkreuz.
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| Möglicherweise hat Scheffel in der Zwischenkriegszeit noch verschiedene Aufträge als Bauunternehmer übernommen, die nicht dokumentiert sind. Jedenfalls bestritt er seinen Lebensunterhalt zumindest zum Teil aus den Einnahmen des „Kaffees Stadttheater“: Scheffel hatte im Jahr 1911 in Wien 8, Ecke Albertgasse 39 und Florianigasse ein Miethaus errichtet, in dessen Erd- und Kellergeschoss er ein weitläufiges Kaffeehaus einrichtete, das sich großen Zuspruchs erfreut haben soll. Dieses Kaffeehaus, das auch eine Bar und „herzige Logen“ beinhaltete und in dem auch Konzerte und „hypermoderne Tanzattraktionen“ aufgeführt wurden, hat Scheffel bis zum Jahr 1928 besessen. (Heute ist im Erdgeschoss ein Lokal einer Lebensmittelkette untergebracht, im Keller befindet sich die Bar "Vienna Ratpack"). Was Scheffel veranlasste, sein Lokal zu verkaufen, ist nicht bekannt.
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| August Scheffel verstarb im Jahr 1945 im 73.Lebensjahr in Wien. |
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Stellenwert
| August Scheffels dokumentiertes Werk beschränkt sich auf die Jahre 1900-1914. Scheffel war als Bauunternehmer viel beschäftigt, und wie die meisten seiner Kollegen war er darüber hinaus auch als entwerfender Architekt tätig. Bei seinen Projekten orientierte er sich weitgehend an der zeitgenössischen Moderne mit Anlehnungen an den Heimatstil, zum Teil fließen jedoch auch barockisierende Elemente in die Fassadengestaltung ein, weshalb sein Werk insgesamt ein sehr heterogenes Erscheinungsbild aufweist.
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| Die in der Regel vierstöckigen Miethäuser sind zumeist flächig ausgebildet (z.B. Miethaus Wien 5, Stolberggasse 44 / Stöbergasse 2), seltener verlieh Scheffel den Flächen durch Gitterbalkone markante Akzente (2, Paffrathgasse 5 / Böcklinstraße). Die Fassaden sind zumeist sparsam mit secessionistischem Dekor, wie Girlanden, Nabelscheiben, Frauenmasken etc. geschmückt (z.B. Wohnhaus Wien 9, Sobieskigasse 24, 1912-1913; Wohnhauskomplex Wien 5, Fendigasse 26 / Embelgasse 15; 28; 30 / Einsiedlergasse 16). Häufig fließen auch modifizierte barockisierende Motive ein, bei deren Ausformulierung die Grenzen zur Moderne fließend sind (Wien 8, Laudongasse 42 (1903). Säulenarkaden in der Belle Etage, Erker sowie eine aufgelockerte Dachlandschaft zeigen hingegen typisches Heimatstilvokabular (Wien 8, Albertgasse 39 / Florianigasse 56, 1911).
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| Auch bei den Aufträgen für öffentliche Gebäude zeigte sich August Scheffel vielseitig. Die Volksschule Wien 17, Pezzlgasse 29 (1907-1908) ist ein schlichter, viergeschossiger, symmetrisch konzipierter Baublock, der durch Risalite, Rundbogenfenster sowie an den Seitenfronten angebrachte Figurenreliefs mit Kindern eine gewisse Auflockerung erfuhr.
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| Dem Amtshaus für den 8.Bezirk, Wien 8, Schlesingerplatz 2-4 (1910-1912) hingegen verlieh Scheffel mit einer Ehrenhofanlage, mit barockisierend-secessionistischen Formen, akzentuierenden Pilastern im Mittelrisalit sowie reich dekorierten Portalen einen monumentalen, repräsentativen Habitus. Bei der Kapelle vom Kostbaren Blut Christi, St.Josefs-Heim, Wien 13, Stock im Weg 1A (1907-1908) zeigte Scheffel hingegen mit einer schlichten neoromanischen Gestaltung, dass er auch die Grundregeln des historistischen Repertoires beherrschte.
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| August Scheffels Bauten sind – trotz aller Unterschiedlichkeit in der konkreten Ausgestaltung – durchwegs von einem eleganten und repräsentativen Charakter gekennzeichnet. Durch seinen freien Umgang mit dem zeitgenössischen Formenrepertoire und den der Bauaufgabe jeweils adäquaten Konzeptionen reiht sich Scheffel durchaus bruchlos der Riege jener Architekten ein, die ihr Metier in handwerklicher Hinsicht souverän beherrschten und damit zwar konventionelle, aber insgesamt qualitätsvolle Werke schufen. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1900 | Miethäuser, Wien 5, Fendigasse 26 / Embelgasse 15; 28; 30 / Einsiedlergasse 16
| 1900 | Miethaus, Wien 8, Pfeilgasse 26
| 1903 | Miethaus, Wien 8, Laudongasse 42
| 1904 | Miethaus, Wien 17, Leopold-Kunschak-Platz 5
| 1907 | Miethaus, Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 123
| 1907 | Miethaus, Wien 5, Stolberggasse 44 / Stöbergasse 2 (mit Stadtbaumeister Max Döring)
| 1911 | Miethaus, Wien 2, Paffrathgasse 5 / Böcklinstraße
| 1911 | Miethaus und „Kaffee Stadttheater“, Wien 8, Albertgasse 39 / Florianigasse 56
| 1911 | Miethaus, Wien 22, Bellegardegasse 31
| 1912 | Miethaus, Wien 6, Strohmayergasse 6
| 1912 | Wohn- und Werkstättenhaus, Wien 9, Sobieskigasse 24
| 1912-1913 | Miethäuser, Wien 18, Währinger Gürtel 135, 137, 139
| 1914 | Wohnhaus, Wien 3, Gerlgasse 7 (Entw. und Ausf.)
| 1915 | Miethaus, Wien 16, Redtenbachergasse 60 (Bauh., Entw., Ausf.)
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Ausführung für Architekt Richard Esriel:
| 1912 | Miethäuser, Wien 15, Oeverseestraße 55 und 57
| 1912-1913 | Miethaus, Wien 15, Hütteldorfer Straße 24 / Costagasse 1
| 1913 | Miethaus, Wien 15, Loeschenkohlgasse 18 / Schweglerstraße 42
| 1914 | Miethaus „Paula-Hof“, Wien 10, Reumannplatz 9
| 1914 | Miethaus „Adler-Hof“, Wien 10, Ettenreichgasse 9 / Antonsplatz
| 1914-1915 | Miethaus, Wien 15, Schweglerstraße 58 / Guntherstraße 7 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1903-1904 | Evangelische Friedhofskirche, Zentralfriedhof, Evangelische Abteilung, Wien 11 (Ausf., Entwurf K. Wolschner und R. Diedtel)
| 1903-1904 | Verwaltungsgebäude, Zentralfriedhof, Evangelische Abteilung, Wien 11
| 1909 | Kapelle vom Kostbaren Blut Christi, St.Josefs-Heim, Wien 13, Stock im Weg 1A (1924 Erweiterung)
| 1907-1908 | Volksschule, Wien 17, Pezzlgasse 29 / Rötzergasse 2-4
| 1910-1912 | Amtshaus für den 8.Bezirk, Wien 8, Schlesingerplatz 2-4 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Bezirksmuseum Josefstadt; Pfarrarchiv d. Ev. Stadtpfarre AB Wien 1; Pfarre Altlerchenfeld Wien 7; WStLA (Todesfallsaufnahme, Verlassenschaftsabhandlung, Testament); Grabprotokoll, Grabinschrift; Parte der Gattin im Archiv Adler |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 26.1906, S.417 (Wohnhaus, Wien 8, Laudongasse 42)
| 32.1912, Nr.24 (Wohnhaus, Wien 6, Strohmayergasse 6) / Nr.39 (Wohnhaus, Wien 18, Währinger Gürtel 135, 137, 139 / Döblinger Hauptstraße)
| 33.1913, Nr.10 (Wohnhaus Wien 8, Strozzigasse 27)
| 34.1914, Nr.21 (Wohnhaus Wien 16, Redtenbachergasse 60) / Nr.22 (Wohnhaus, Wien 3, Gerlgasse 7) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.) | LEXIKA:
| Czeike; Weihsmann 05 |
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Anmerkungen
| Weihsmann 05 irrt: Scheffel war nicht an den von Alfred Kraupa errichteten „Wohnhöfen“ (WHA d.Gem. „Franz Schuster-Hof“ Wien 3, Hagenmüllergasse 14-16 und WHA d.Gem.Wien 12, Oswaldgasse 14-22) beteiligt. | Eingegeben von: Petra Schumann/Inge Scheidl | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 06.06.2008 |
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