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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 22.12.1851 - † 12.09.1910 | Geschlecht: m | Geburtsort: Kufstein, Tirol | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Titel: k. u. k. Baurat | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Anton S., Polizeiarzt
| Mutter: Magdalena, geb. Schmid
| Ehe (1877) mit Charlotte Gärtner (1852-1915)
| Kinder: Olga (*1878), Irene(1879-1948) und Bertha (*1880), verh. Pokorny, Richard (1882-1925), Musiker |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Oberrealschule Wien Schottenfeld
| 1869-1873 | Technische Hochschule Wien (u.a. bei Heinrich Ferstel u. Karl König) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca. 1875-1910 | als Architekt in Wien und Niederösterreich tätig |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1889 | Goldenes Verdienstkreuz mit Krone
| 1897 | Baurat
| 1898-1903 | Bausachverständiger der Baudeputation für Wien
| 1905 | Befugnis zum behördlich autorisierten Architekten
| 1908-1910 | Bauschätzmeister beim Hofmarschallamt |
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Mitgliedschaften
| ab 1888 | Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (o. J. Mitglied des Architecten-Clubs)
| ab 1908 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs |
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Vita
| Eugen Sehnal wurde als Sohn eines Polizeiarztes in Tirol geboren, verbrachte seine Schulzeit jedoch bereits in Wien. Seine Ausbildung erhielt er an der Technischen Hochschule bei Heinrich Ferstel und Karl König.
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| Praktisch unmittelbar nach Abschluss seines Studiums erhielt Sehnal bereits die ersten Aufträge, wie die Planung der evangelischen Kirche in Mödling. Infolge der Industrialisierung und des Bevölkerungszuwachses bestand generell im Raum von Wien und Niederösterreich gegen Ende des 19. Jh.s ein erhöhter Bedarf der Kommunen, eine entsprechende Infrastruktur auszubauen. Sehnal konnte daher in den folgenden Jahren eine Reihe von öffentlichen Bauten, wie zahlreiche Spitäler, Schulen und Amtsgebäude, errichten. Besonders erwähnenswert sind hier einige prominente Gebäude in St.Pölten und Mödling, die zum Teil bis heute das Stadtbild prägen. Daneben war Sehnal aber auch im privaten Wohnbaubereich tätig und trat zum Teil selbst als Bauherr auf. Gegen Ende seiner Karriere erhielt er das äußerst ehrenvolle Amt eines Bauschätzers im Obersthofmarschallamt.
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| Sehnal starb völlig unerwartet im 59. Lebensjahr an den Folgen eines Schlaganfalls, den er am Wiener Südbahnhof erlitten hatte. Er hinterließ seiner Witwe und seinen vier Kindern ein nicht unbedeutendes Vermögen. |
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Stellenwert
| Eugen Sehnal war ein typischer Vertreter des Späthistorismus, der das Formenrepertoire aller historischen Stile beherrschte und entsprechend dem damaligen Kanon zum Einsatz brachte.
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| Sehnals Wohnbauten – weitgehend Miethäuser für den gehobenen Bedarf – sind solide Gebrauchsarchitektur. Während sich der Architekt in seinen frühen Bauten an der Renaissance orientierte, bevorzugte er späterhin einen eher neobarocken Duktus, der zuletzt sogar zaghaft secessionistische Ansätze zeigt, wie das Miethaus Wien 4, Margaretenstraße 29 belegt.
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| Den Schwerpunkt von Sehnals Tätigkeit stellten jedoch öffentliche Bauten dar, wobei das Formenvokabular mit großer Exaktheit auf den jeweiligen Bautypus abgestimmt war. Für die zahlreichen Amtshäuser, denen in kleineren Orten häufig weitere kommunale Einrichtungen – vor allem Sparkassen – angeschlossen waren, setzte der Architekt zumeist einen der deutschen Renaissance entlehnten Formenapparat ein. Mittels reich dekorierter Giebel, elaborierter Turmaufbauten und anderer architektonischer Versatzstücke werden die Gebäude repräsentativ überhöht. Durch den Einsatz verschiedener Werkstoffe, wie Putz, Haustein oder Klinker, kommen auch häufig chromatische Effekte zur Wirkung. Das wahrscheinlich bedeutendste Werk Sehnals, der großen Komplex der Hyrtl-Stiftung in Mödling in Niederösterreich, der ein Waisenheim und diverse Folgeeinrichtungen umfasst, geht in der Strukturierung der Anlage auf den Typus eines englischen Universitätscampus zurück. Demgemäß lehnen sich auch die in Sichtziegelbauweise errichteten Stiftungsgebäude durch den Einsatz von neogotischen Architekturelementen assiozativ an den englischen Tudor-Stil an. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1875 | Miethaus, Wien 3, Reisnerstraße 36 / Neulinggasse 35
| 1878 | Villa Fichtenhof, Mödling, NÖ, Pfarrgasse 13-15
| 1879 | Wohn- u. Geschäftshaus Posthof, Mödling, NÖ, Schrannenplatz 3
| 1882 | Neubau des Ostflügels des Palais Silva-Tarouca, Wien 3, Salmgasse 4
| um 1885 | Villa Nagler, Kaltenleutgeben, NÖ, Hauptstraße 138
| 1887-1888 | Miethäuser, Wien 15, Sechshauser Gürtel 1-5
| 1889 | Miethaus, Wien 4, Kleine Neugasse 14
| 1889-1890 | Cottageanlage Breitensee (Hütteldorf)
| 1901 | Miethaus, St.Pölten, NÖ, Kremser Gasse / Bahnhofsplatz
| 1902 | Villa Junghernegg, Lilienfeld-Dörfl, NÖ, Jungherrntalstraße 19
| 1904 | Miethaus, Wien 4, Margaretenstraße 29 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1874 | Gruftkapellen der Familien Hyrtl, Vargemont u. Schöffel, Mödling, NÖ
| 1874 | evangelische Kirche A.B., Mödling, NÖ, Scheffergasse 8
| 1884 | Städtisches Sparkassengebäude, St.Pölten, NÖ, Domplatz
| 1884 | Amtshaus Wien 15, Ullmannstraße 44
| 1886 | Waisenanstalt mit angeschlossenem Schulgebäude und Waisenhauskirche (Hyrtl-Stiftung), Mödling, NÖ, Hyrtlplatz
| 1886-1889 | Waisenanstalt Sieberer Stiftung, Innsbruck, Tirol, Siebererstraße 1
| 1891 | Baumgartner Casino, Wien 14, Linzer Straße 297
| 1895 | Amtshaus Wien 12, Schönbrunner Straße 259
| 1890-1900 | Kaiserin-Elisabeth-Spital, Wien 15, Hugelgasse 1-3 / Holochergasse (mit Franz Berger)
| 1893 | Umgestaltung u. Neufassadierung des Stadttheaters St.Pölten, NÖ
| 1893 | Postgebäude St.Pölten, NÖ, Wiener Straße 12
| um 1894 | Krankenhaus in Neunkirchen, NÖ
| 1894-1895 | Franz-Josefs-Spital, St.Pölten, NÖ, Propst-Führer-Straße 4
| 1896 | Bezirkshauptmannschaft Mödling, NÖ, Klostergasse 4
| 1897 | Gericht- u. Amtsgebäude Poysdorf, NÖ, Wiener Straße 1
| 1897 | Rathaus Amstetten, NÖ, Hauptplatz 31
| 1901 | Rathaus Mistelbach, NÖ, Hauptplatz 4-6
| 1908-1909 | Krankenhaus Mistelbach, NÖ
| um 1908 | Rathaus Zistersdorf, NÖ, Hauptstraße 35 |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1891 | Sparkassa Baden (Wettbewerb, ein 1.Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; Pfarre Kaltenleutgeben, NÖ (Matrikenstelle) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Fremdenblatt 13.9.1910 (Nachruf)
| A. Hermann: Geschichte d. Stadt St.Pölten. St.Pölten 1930
| E. Hofmockl: Wiener Heilanstalten. Wien 1901
| C. Jäger: Österreichische Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. Wien-Graz 2005
| Th. Karl: Eugen Sehnal. In: Amtsblatt d. Stadt St.Pölten (Mitteilungsblatt d. Kulturamtes 40) 1991, F.3, S.10
| K.M. Kisler: Eugen Sehnal. In: NÖ Kulturberichte Dezember 1987, S.9
| W. Kitlitschka: Historismus und Jugendstil in Niederösterreich. St. Pölten 1984
| Neue freie Presse 13.9.1910 (Nachruf)
| Neues Wiener Tagblatt 13.9.1910 (Nachruf)
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| ÖKT 54: Th. Karl: die Kunstdenkmäler der Stadt St.Pölten. Wien 1999
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 5.1885, S.173f (Sparkassengebäude St. Pölten) / S.211 (Villa Fichtenhof, Mödling)
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| Neubauten und Concurrenzen
| 1.1895, S.69ff, T.50 (Kaiser-Franz-Josef-Spital, St. Pölten)
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| Österr. Monatsschrift für den öffentlichen Baudienst
| 4.1898, S.234, T.31ff (Stiftungspavillon des Elisabethspitales)
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| WBIZ
| 2. 1885, S.455f, T.173 (Rathaus in Sechshaus, jetzt Amtshaus d. 15. Bezirks)
| 4. 1886/7, S.560 (Elisabeth-Spital)
| 13. 1895/6, S.32f (Krankenhaus St. Pölten) / S.155 (Krankenhaus in Neunkirchen)
| 27. 1909/10, S.121f (Rathaus in Zistersdorf) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Dehio Wien/2 (II.-IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.); Dehio/NÖ Nord; Dehio/NÖ Süd; Dehio/Tirol
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| H. Kosel: Deutsch-österr. Künstler- u. Schriftstellerlexikon. Wien 1902
| ThB 29/30; ÖBL 12 (55. Lfrg.) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.05.2006 | Zuletzt geändert: 11.05.2007 |
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