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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 08.11.1878 - † 15.11.1938 | Geschlecht: m | Geburtsort: Kameny Ujezd | damaliger Name: Steinkirchen bei Budweis (Böhmen) | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Deutsches Reich | Titel: Stadtbaumeister | weitere Namen: Schmid, Šmid | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Martin S. (1850-1913), Zimmermann
| Mutter: Eva, geb. Proksch
| Ehe (1907) mit Therese Hrbek (1878-1965)
| Sohn: Rudolf (*1912) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Lehre als Bautischler |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca.ab 1906 | als Baumeister und Architekt tätig |
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Vita
| Martin Smid wurde 1878 als Sohn eines Zimmermanns im damaligen Steinkirchen bei Budweis in Südböhmen geboren. Über sein familiäres Umfeld ist kaum etwas bekannt. Smid absolvierte eine Lehre als Bautischler, die möglicherweise noch in Böhmen erfolgte. Über eine weitere Ausbildung, die aufgrund der Qualität seiner Bauten anzunehmen wäre, gibt es jedoch keine Unterlagen.
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| Ab ungefähr 1905 war Martin Smid in Wien als Baumeister und Architekt tätig. In den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg errichtete er eine Reihe von Miethäusern, wobei er zumeist ausführender Baumeister und Planverfasser in einem war. Als bei Kriegsausbruch die Bauwirtschaft fast gänzlich zum Erliegen kam, musste sich Smid, der vom Militärdienst befreit war, mit kleineren Umbauarbeiten begnügen. Auch in der Zwischenkriegszeit scheint er sich fast ausschließlich als ausführender Baumeister betätigt zu haben, da keinerlei Bauten unter seinem Namen dokumentiert sind. Martin Smid, der noch 1934 die amtliche Schreibweise seines Namens, die ursprünglich tschechisch war, in der deutschen Transkription (Schmid) durchgesetzt hatte – ein Umstand der zu den verschiedensten Verwechslungen geführt hat –, ist im 60.Lebensjahr in Wien gestorben. Er hinterließ aus seiner Ehe einen Sohn. |
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Stellenwert
| Obwohl das dokumentierte Werk von Martin Smid sich nur auf einige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg beschränkt, ist es doch relativ umfangreich. Smids Tätigkeit konzentrierte sich praktisch ausschließlich auf den Wohnungsbau, der aufgrund des rasanten Wachstums von Wien in diesen Jahren einen ungeheueren Boom erlebte, wobei er bei den meisten seiner Bauten sowohl als Baumeister als auch als Planverfasser auftrat. Auffallend ist, dass viele Wohnbauten Smids in Villenvierteln errichtet wurden und typlogisch zwischen Miethaus und Mietvilla anzusiedeln sind. Nicht selten hat Smid ganze Häuserzeilen verbaut, wie im Falle der Miethausgruppe in Wien 19, Sieveringer Straße 26-34.
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| Bemerkenswert ist die formale Durchgestaltung der Bauten Smids, die in großer Affinität zur zeitgenössischen Wiener Moderne steht. Während er sich bei seinen frühesten Projekten noch teilweise an den Formenapparat des Späthistorismus anlehnte (Mietvillen Wien 14, Lorenz-Weiß-Gasse 7-9, 1909), eignete er sich schon bald die ästhetischen und formalen Kategorien in der Art von Josef Hoffmann und der Wiener Werkstätte an. Besonders markante Beispiele für diese Positionierung sind die Mietvillen in Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 98 (1910) und Wien 19, Trautenauplatz 17 (1913), die neben einer harmonischen Proportionierung der Fassade insbesondere durch ihre elaboriert gestalteten Loggien auffallen, die wie Theaterlogen von Säulen flankiert und von figural dekorierten Giebeln bekrönt werden. Von großer Eleganz ist auch das Miethaus Wien 17, Hernalser Hauptstraße 180 (1913), dessen städtebauliche Situierung an einer markanten Ecklage durch die geschwungene Fassade betont wird, deren klassizierende Schlichtheit nur mittels einzelner Dekorelemente unterstrichen wird. Durch ähnliche Qualität zeichnet sich auch das Miethaus Wien 15, Alberichgasse 6 aus, das wegen seiner besonders ansprechenden Portalrahmung auffällt. Auch die Vestibüle und Stiegenhäuser der Wohnhäuser Smids erhalten durch den Einsatz von Stuckdekor oder Verfliesungen mit secessionistischen Motiven eine elegante Note, die zumeist noch durch Glasmalereien vervollständigt wird |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1906 | Miethaus, Wien 19, Billrothstraße 86 (Ausf.)
| 1907 | Miethaus, Wien 17, Schultheßgasse 7 (verändert)
| 1908 | Miethaus, Wien 14, Linzer Straße 48 (mit Franz Zelenka)
| 1909 | Miethaus, Wien 5, Fendigasse 5 (stark verändert)
| 1909 | Miethaus, Wien 20, Dresdner Straße 76
| 1909 | Mietvillen, Wien 14 (ehem. Wien 13), Lorenz-Weiß-Gasse 7-9
| 1909 | Miethaus, Wien 5, Vogelsanggasse 8
| 1910 | Miethaus, Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 98
| 1910 | Miethaus, Wien 16, Friedrich-Kaiser-Gasse 13 (verändert)
| 1911 | Miethaus, Wien 8, Strozzigasse 15
| 1912 | Miethaus, Wien 15, Alberichgasse 6
| 1911 | Miethaus, Wien 16, Pfenninggeldgasse 19-21
| 1912 | Miethaus, Wien 15, Langmaisgasse 5 (Entw. Franz Gessner)
| 1912 | Miethaus, Wien 19, Sieveringer Straße 26
| 1911-1912 | Miethausgruppe, Wien 19, Sieveringer Straße 30a-34
| 1913 | Mietvillen, Wien 13, Larochegasse14-16 (Entw. R. Kohlhaupt)
| 1913 | Miethaus, Wien 19, Goltzgasse 7
| 1913 | Miethaus, Wien 19, Trautenauplatz 17
| 1913-1914 | Miethaus, Wien 15, Kannegasse 3
| 1913-1914 | Miethaus, Wien 15, Markgraf-Rüdiger-Straße 22
| 1913-1914 | Miethaus, Wien 18, Wieleman(n)sgasse 3
| 1914 | Miethaus, Wien 17, Hernalser Hauptstraße 180 / Gräffergasse 1
| 1914 | Miethaus, Wien 17, Parhamerplatz 15 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| MA 43; Matrikenstelle Pfarre Breitenfeld |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Festschrift zur 50-Jahrfeier d. techn.gewerbl. Bundes-Lehranstalt Wien 1, 1880-1930. Wien 1930 | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 29.01.2008 | Zuletzt geändert: 29.05.2008 |
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