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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 04.05.1870 - † 08.11.1949 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | weitere Namen: Karl | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Karl St. sen.(um +1906), Baumeister
| Mutter: Maria, geb. Steininger
| Bruder: Adolf St. (1878-1942), Architekt
| unverheiratet | Bürogemeinschaft: ab ca. 1906 Zusammenarbeit mit Adolf Stöger |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o. J. | Unterrealschule
| 1889 | Abschluss Staatsgewerbeschule Wien
| 1889-1892 | Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Carl Hasenauer) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1895-1906 | Juniorchef der Firma Carl Stöger & Sohn
| 1906-1949 | Chef der Firma Carl & Adolf Stöger |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1891 | Hansen- Preis |
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Mitgliedschaften
| ab1895 | Siebener-Klub, Wien (Vorläufer der Wiener Secession)
| ab 1927 | Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein |
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Vita
| Carl Stöger jun. stammte aus einer renommierten Wiener Baumeisterfamilie. Während sein Vater, Carl Stöger sen., jedoch überwiegend nur als ausführender Baumeister tätig war, erhielt der junge Carl eine qualifizierte Ausbildung zum Architekten. Nach der Staatsgewerbeschule besuchte er die Meisterschule bei Carl Hasenauer an der Akademie der bildenden Künste, wo er sich insbesondere mit seinem Studienkollegen Josef Urban anfreundete. Gemeinsam mit anderen Hasenauer-Schülern wie Josef Olbrich und Josef Hoffmann gründeten sie den „Siebener Club“, eine Vorläuferinstitution der Künstlervereinigung der Secession und eine der Keimzellen der frühen Wiener Moderne.
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| Carl Stöger jun. avancierte bald nach seinem Studienabschluss zum Juniorchef der väterlichen Baufirma und arbeitete über einige Jahre mit seinem Vater zusammen, wobei er als der planende Architekt fungierte. Offensichtlich aufgrund der freundschaftlichen Kontakte Carl Stögers jun. zu Josef Urban führte die Firma zur Zeit der Jahrhundertwende mehrere Ausstellungsbauten für Urban und die Wiener Secession aus. Auch für einen der größten Förderer der Secession, Ritter v. Wiener, errichtete die Firma eine elegante Villa in Hietzing. Nach dem Tod des Vaters 1906 führte Carl jun. die Baufirma weiter und nahm seinen jüngeren Bruder Adolf als Partner mit hinein. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit lag bei Miethäusern des gehobenen Bedarfs, aber die Firma führte auch verschiedene Bauten für Industrie und Gewerbe aus. Nach dem Ersten Weltkrieg war die schlechte wirtschaftliche Situation für die Brüder Stöger ein schwerer Rückschlag und das Büro konnte sich überwiegend nur mit kleineren Aufträgen oder Adaptierungen über Wasser halten. Dennoch bestand die Firma bis über den Zweiten Weltkrieg hinaus und wurde erst mit dem Tod Carl Stögers aufgelöst, der 1949 im 79. Lebensjahr total verarmt verstarb – nachdem er noch den tragischen Selbstmord des jüngeren Bruders hatte erleben müssen. |
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Stellenwert
| Carl Stöger jun. ist ein bemerkenswerter Vertreter der frühen Wiener Moderne, der heute jedoch völlig vergessen ist, obwohl einige seiner markantesten Bauten immer wieder in diversen Fachpublikationen Erwähnung finden. Demgemäß herrscht auch in der Literatur zumeist Verwirrung über die Verwandtschaftsverhältnisse – Carl sen. (Vater), Carl jun. und Adolf (Söhne).
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| Als Hasenauer-Schüler und Studienkollege von namhaften Architekten, wie Josef Urban, Josef Olbrich und Josef Hoffmann, gehörte auch Carl Stöger jun., dem Kreis der jugendlichen Erneuerer an, die Ende der 1890er Jahre begannen, Kritik am gängigen Historismus zu üben, und sich auf die Suche nach einer neuen, zeitgemäßen Formensprache machten, die zum Experiment des so genannten „Secessionismus“ führte. Dieser Richtung entsprechen daher auch Carl Stögers frühe Bauten aus der Mitte des ersten Jahrzehnts des 20. Jh.s, wie die Villa Wiener (Wien 13, Kupelwiesergasse) oder das ebenfalls in Wien-Hietzing errichtete Säuglingsheim (Veitgasse 59), die die typischen secessionistischen Motive, wie hohe Krüppelwalmdächer und kühn geschwungene Omegafenster aufweisen. Karl Stöger, der auch als Innenarchitekt tätig war, orientierte sich bei diesem Genre sehr an die Formensprache Josef Hoffmanns. Die schlanken geometrisch strukturierten und nahezu dekorlosen Möbel vermittelten höchst Eleganz.
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| Die einige Jahre später errichteten Bauten, folgen jedoch der – insbesondere von Josef Hoffmann vorgegebenen – Tendenz zu einer streng orthogonalen Strukturierung des Baukörpers, die durch den Einsatz von flachen Pfeilern und dekorativ abgesetzten Parapets erzielt wird. Ein Charakteristikum ist die zumeist ausgeprägte Vertikalität der Gebäude. Das markanteste Beispiel ist das über einem U-förmigen Grundriss errichtete Miethaus in der Linken Wienzeile 158 (Wien 6), dessen drei Fassaden nach diesen Prinzipien strukturiert sind. Der einzige Dekor, der in großer formaler Nähe zur Wiener Werkstätte steht, sind farblich abgesetzte rahmende Zierleisten. Bemerkenswerterweise setzte Carl Stöger diese Konzeption mit Modifizierungen auch bei seinen Bauten in der Zwischenkriegszeit fort. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
mit Carl Stöger sen.:
| 1901 | Miethaus, Wien 7, Kaiserstraße 26
| 1901 | Miethaus, Wien 5, Kohlgasse 8 / Fendigasse 10
| 1902 | Miethaus, Wien 5, Schönbrunner Straße 83
| 1902 | Miethaus, Wien 6, Mollardgasse 42
| 1904 | Villa Ritter v. Wiener, Wien 13, Kupelwiesergasse 31
| um 1905 | Villa Wien 13, Larochegasse (nicht erhalten)
| 1904 | Villa Wien 13, Münichreiterstraße 51
| 1905 | Miethaus Wien 14, Vogtgasse 16
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mit Adolf Stöger:
| 1907-1908 | Miethaus, Wien 5, Schönbrunnerstraße 109 / Amtshausgasse 8
| 1909 | Wohnhaus, Wien 13, Stadlergasse 22
| 1909 | Bürohaus, Wien 5, Bräuhausgasse 84
| 1910 | Atelier, Wien 5, Schönbrunner Straße 100
| 1910 | Miethaus, Wien 5, Rechte Wienzeile 167
| 1910 | Miethaus, Wien 7, Neustiftgasse 87
| 1910 | Miethaus, Wien 6, Linke Wienzeile 158 / Fallgasse 2 / Mollardgasse 65
| 1910 | Miethaus, Wien 5, Schönbrunner Straße 114
| 1912 | Miethaus, Wien 5, Margaretengürtel 144
| 1912 | Villa, Wien 13, Jagdschloßgasse 8
| 1915 | Miethaus (Adaptierung), Wien 2, Praterstraße 46
| 1918 | Wohnhaus (Adaptierung), Wien 5, Margaretenstraße 150
| 1919 | Geschäftslokal, Wien 1, Franziskanerplatz 1
| 1919 | Wohnhaus (Adaptierung), Wien 2, Ausstellungsstraße 39
| 1928 | Miethaus (Aufstockung), Wien 17, Geblergassse 34
| 1930-1932 | Wohnhaus, Wien 5, Bräuhausgasse 70 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1904 | Säuglingsheim Wien 13, St.Veitgasse 59 (mit Carl Stöger sen.) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1900 | Stall- und Leichtfuhrwerksanlage Wien 4, Karolingengasse 29 (mit Carl Stöger sen., nicht erhalten)
| 1902 | Lichtpauseanstalt Julius Gahlert, Wien 5, Fendigasse 12
| 1905 | Fabrik der Firma Kothmayer & Richter, Wien 14, Lützowgasse / Vogtgasse
| 1908 | Magazin, Wien 5, Siebenbrunnengasse 13
| 1911 | Fabrik, Wien 6, Hornbostelgasse 3 (abgerissen)
| 1927 | Garage, Wien 6, Hornbostelgasse 3 (abgerissen)
| 1914 | Fabrik, Wien 7, Kaiserstraße 26 |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1917 | Villa (Ausbau und Aufstockung) Wien 13, Auhofstraße 36 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv d. ABK; ÖIAV; MA 43; Matrikenstelle/Pfarre St. Josef, Margareten; WrSTLA (Verlassenschaftakt) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Festschrift zur 50 Jahr Feier der technischen Bundeslehranstalt Wien 1. Wien 1930
| M. Kristan: Josef Urban. Wien u. a. 2000
| A. Lehne: Jugendstil in Wien. Wien 1989
| ÖKT 44: G. Hajos: Die Profanbauten des III., IV., und V. Bezirks. Wien 1980
| G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2 Bde. Wien 1999-2000
| Wiener Fassaden des 19. Jahrhunderts, Mariahilfer Wohnhäuser, Wien u.a. 1976 | HINWEISE AUF WERKE:
| Architektur des XX. Jahrhunderts
| 13.1913, H.1, S.13, T.22 (Miethaus Wien 5, Margaretengürtel 144)
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| Der Architekt
| 8.1902, S.22 (Lichtpauseanstalt Gahlert Wien 5, Fendig. 12)
| 10.1904, S.37, T.97 ( Kinderbewahranstalt Hietzing)
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| Architektonische Monatshefte
| 8. 1902, T.90 (Miethaus Wien 5, Schönbrunnerstr. 83)
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| Der Bautechniker
| 20.1900, S.565ff (Stall- und Leichtfuhrwerksanlage Wien 4, Karolinengasse 29)
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| Neue Architektur, eine Auswahl der beachtenswerten Neubauten moderner Richtung aus Deutschland und Österreich. Wien, Leipzig, o. J., Serie 3, T.47 (Villa Wiener, Wien 13, Kupelwieserg. 31) / Serie 4, T.6 (Villa Wien 13, Larochegasse)
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| Das Interieur
| 5.1904, S.21 (Speisezimmer)
| 8.1907, S.45 ff (Zimmer für einen Sammler)
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| WBIZ
| 23.1906, T.67 (Säuglingsheim, Wien 13, St.Veithg. 59) / T.70 (Villa Wien 13, Kupelwieserg.)
| 29.1912, S.117f, T.31 (Miethaus Wien 6, Linke Wienzeile 158 – fälschlich als Linke Wienzeile 2 angegeben) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2; Dehio 2; Dehio 3 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 08.05.2008 |
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