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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Persönliche Mitteilungen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 22.12.1873 - † 1928 | Geschlecht: m | Geburtsort: Cernovci | damaliger Name: Czernowitz, Bukowina | Land: Ukraine | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Berlin | Land: Deutschland | damaliger Name: Deutsches Reich | weitere Namen: Nachmann, Mordechai | Religionsbekenntnis: Mosaisch, anlässlich seiner Eheschließung 1898 aus der Kultusgemeinde ausgetreten | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Jakob Josef T.
| Mutter: geb. Peril
| Bruder: Elias/Eduard (1875 Czernowitz–1963 Wien), Architekt
| Ehe (1898) mit Pauline Isner (1876-1928)
| Kinder: Lola (*1898), verh. Grätzer; Martin (*1901), Architekt
| außerehel. Verhältnis mit Maria Parisch
| Kinder: Gerda (*1915); Adelheid (*1921) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1891 | Abschluss Höhere Staatsgewerbeschule in Czernowitz, Bukowina / Cernovci, UA (Bautechnische Abteilung)
| 1892 | Militärdienst als Einjährig Freiwilliger |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| um 1895 | Architekt und Bauunternehmer in Olmütz, Mähren / Olomouc, CZ
| ca. 1896-1928 | Architekt und Bauunternehmer in Wien und Berlin
| ca. 1915-1918 | Kriegsdienst (Leutnant bei der Luftfahrttruppe) |
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Auszeichnungen und Ämter
| o.J. | Ehrenkreuz
| 1900 | Weltausstellung Paris, Goldmedaille
| 1901 | Weltausstellung London, Goldmedaille |
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Vita
| Neumann (eigentlich Nachmann) Tropp wurde 1873 in der Bukowina geboren und stammte aus einer ostjüdischen Familie, über die nichts Näheres bekannt ist. Seine Ausbildung erhielt er an der Staatsgewerbeschule in Czernowitz. Nach seinem Militärdienst und Praktikum war er Mitte der 90er Jahre kurzfristig in Olmütz als Bauunternehmer tätig. In dieser Zeit ging er auch eine Ehe ein, der zwei Kinder entstammten. Wenig später kam Tropp, der seinen hebräischen Vornamen Nachmann in Neumann umänderte, mit seiner Familie nach Wien, wo er als freier Architekt und Bauunternehmer auftrat, oft in Zusammenarbeit mit seinem jüngeren Bruder Elias/Eduard. In der Folge errichtete Tropp, der sich vor allem auf den Wohnbau spezialisiert hatte, in den Jahren bis zum Ersten Weltkrieg eine große Zahl von Miethäusern und einige Villen. Sein Werk umfasste aber auch Ausstellungs- und Industriearchitektur.
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| Die schlechte wirtschaftliche Lage nach dem Zusammenbruch der Monarchie traf auch Neumann Tropp mit voller Härte. Es sind demgemäß keinerlei Bauten aus der Zwischenkriegszeit in Wien dokumentiert. Eine gewisse Leichtlebigkeit und eine Neigung zum Spiel verschärften seine angespannte finanzielle Situation. Im Februar 1928 ging Tropp nach Berlin, wo er schon zuvor fallweise tätig gewesen war. Dort ist er kurz darauf im 51. Lebensjahr an den Folgen eines Gehirnschlags verstorben. Seine Witwe überlebte ihn nur um einige Monate. Aus einer langjährigen außerehelichen Beziehung hinterließ Tropp außerdem noch zwei Töchter, für die er stets vorbildlich gesorgt hatte. Sein Bruder Eduard, der in Wien blieb, legte die Firmenkonzession Mitte der 30er Jahre endgültig nieder und verlegte sich gemeinsam mit seinem Neffen Martin (dem ehelichen Sohn von Neumann Tropp, der ursprünglich auch als Architekt tätig war) auf den Antiquitätenhandel. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland emigrierte Eduard nach Tanger, kehrte aber Ende der 50er Jahre wieder nach Wien zurück. Auch die Nachkommen aus Tropps außerehelicher Beziehung leben bis heute in Wien. |
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Stellenwert
| Neumann Tropp, dessen dokumentiertes Werk nur rund 15 Jahre umspannt und sich weitgehend auf Miethäuser beschränkt, ist ein typischer Vertreter der Architektengeneration zwischen Späthistorismus und aufkommender Moderne. Bemerkenswert ist, dass Tropp, obwohl dessen Ausbildung nicht in Wien erfolgte, sich schon sehr früh mit dem Secessionismus auseinandergesetzt hat (Miethaus Wien 20, Treustraße 66) und sich auch späterhin an der Wiener Moderne orientierte.
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| Von hoher ästhetischer Qualität sind vor allem die in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg von Tropp errichteten Villen und Miethäuser, die vorwiegend für den gehobenen Bedarf konzipiert waren. Charakteristisch sind die zumeist sehr flächig gehaltenen Fassaden, die bisweilen durch konvex vorschwingende Risalite akzentuiert werden, welche den Gebäuden eine gewisse Großzügigkeit und Noblesse verleihen. In formaler Hinsicht sind die Häuser zumeist von der damals gängigen Heimatstilbewegung geprägt. Insbesondere ist die Übernahme von Motiven des Biedermeier zu beobachten, wie dekorativ hervorgehobene Pilaster und geschlungene Festons, die geradezu ein Markenzeichen Tropps sind. Der Sorgfalt, die Tropp auf die Fassadengestaltung legte, entsprechen auch die oftmals sehr elaboriert gestalteten Vestibüle, wie z.B. beim Wohn- und Geschäftshaus „Donau-Hof“, Wien 2, Obere Donaustraße 79, dessen glasüberdachtes Stiegenhaus mit Fliesen im secessionistischen Dekor aufwändig ausgestaltet ist. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1898 | Villa, Wien 17, Dornbacherstraße 27
| 1899 | Miethaus, Wien 20, Hannovergasse 11 (verändert)
| 1899 | Miethaus, Wien 20, Treustraße 66 / Romanogasse 9 (teilweise verändert)
| 1899 | Miethaus, Wien 20, Klosterneuburger Straße 71
| 1900 | Miethaus, Wien 5, Wiedner Hauptstraße 37 (ehemals Matzleinsdorferstraße)
| 1901 | Miethaus, Wien 7, Zieglergasse 94
| 1902 | Miethaus, Wien 2, Stuwerstraße 31
| 1903 | Miethaus, Wien 2, Taborstraße 59
| 1904 | Miethaus, Wien 9, Löblichgasse 14 (umgebaut)
| 1904 | Miethaus, Wien 21, Frömmelgasse 35
| 1904 | Miethaus, Wien 21, Prager Straße 15 / Frömmelgasse 37
| 1905 | Miethaus, Wien 2, Floßgasse 7-9
| 1906 | Miethaus, Wien 4, Phorusgasse 9
| 1906 | Miethaus, Wien 4, Preßgasse 9
| 1907 | Miethaus u. Amtsgebäude der Zahnradbahngesellschaft, Wien 19, Nußdorfer Platz 5
| 1906 | Miethaus, Wien 9, Nußdorferstraße 96 / Heiligenstädter Straße 1
| 1910 | Miethaus, Wien 2, Obermüllnerstraße 9
| 1910 | Miethaus, Wien 2, Vorgartenstraße 116
| 1910-1911 | Miethaus, Wien 9, Liechtensteinstraße 117
| 1912 | Miethaus, Wien 18, Scheibenbergstraße 79 / Bastiengasse
| 1912 | Miethaus, Wien 7, Neubaugasse 79
| 1912 | Villa Hössler, Wien 19, Hartäckerstraße 34 (verändert)
| 1912 | Miethaus, Wien 2, Obere Donaustraße 79
| 1913 | Miethaus, Wien 8, Strozzigasse 24 / Zeltgasse 14
| 1914 | Miethaus, Wien 2, Vereinsgasse 6
| 1913 | Wohn- u. Geschäftshaus „Donau-Hof“, Wien 2, Obere Donaustraße 79
| 1918 | Adaptierung eines Kinos für die Apollo Filmges., Wien 7, Lindengasse 57 (abgerissen)
| o.J. | Miethaus, Wien 7, Lindengasse 53
| o.J. | Miethaus, Wien 8, Piaristengasse 52 / Maria Treugasse 8 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1908 | Neugestaltung „Englischer Garten“ (ehemals „Venedig in Wien“), Wien 2, Prater (nicht erhalten) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1918 | Adaptierung der Werksanlage der Fa. Wertheim Wien 21, Leopoldauer Straße 108 |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| IKG (Matrikenstelle); WStLA (Meldearchiv) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| C. Romstorfer: Entwicklungsgeschichte der k.k. Staatsgewerbeschule in Czernowitz 1873-1898. Czernowitz 1898
| N. Rubey / P. Schoenwald: Venedig in Wien. Wien 1996
| Wiener Bauten im Style der Sezession, Bd.1, Wien 1902, T.60ff, Bd.2, 1904, T.59 | HINWEISE AUF WERKE:
| WBIZ
| 19.1902, T.68 (Miethaus Wien 7, Zieglerg. 94)
| 30.1913, S.204, T.45 (Villa d. kaiserl. Rates J. Hössler) / S.358, T.79 (Miethaus Wien 18, Scheibenbergstr. 79)
| 31.1914, S.6, T.3 (Miethaus Wien 7, Neubaug. 79) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Achl. III/2
| Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX.Bez.); Dehio Wien/3 (X.–XIX.u.XXI.–XXIII.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 |
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Persönliche Mitteilungen
| freundliche Auskunft Roland Miksch (Enkel von Neumann Tropp) / Wien (April 2006) |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.10.2006 | Zuletzt geändert: 22.02.2008 |
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