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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 08.03.1870 - † unbek. | Geschlecht: m | Geburtsort: Budapest | damaliger Name: Pest | Land: Ungarn | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Möbeldesigner | Familiäres Umfeld: unverheiratet |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1888 | Reifeprüfung Staatsgewerbeschule Wien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ab 1895 | Mitarbeit an der Zeitschrift „Der Architekt“
| ca.1890-1914 | Mitarbeiter in verschiedenen Ateliers (unter anderen bei Ludwig Baumann, Emil Bressler und Friedrich Ohmann)
| 1913-1914 | Assistent von Friedrich Ohmann an der Akademie der bildenden Künste
| 1914-1918 | Kriegsdienst (?)
| 1923 | nach Preßburg / Bratislava abgemeldet |
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Mitgliedschaften
| ab 1902 | Hagenbund
| ab 1906 | Gesellschaft Österreichischer Architekten
| ab 1920 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs |
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Vita
| Über das familiäre Umfeld von Rudolf Tropsch, der 1870 im damaligen Pest (Budapest) geboren wurde, ist praktisch nichts bekannt, ebenso über den genauen Zeitpunkt, wann er in die Reichshauptstadt kam. Gesichert ist nur seine Ausbildung an der Höheren Staatsgewerbeschule in Wien. Nach Abschluss der Schule arbeitete er in verschiedenen Ateliers, u.a. bei Ludwig Bressler und bei Ludwig Baumann. Bemerkenswerterweise waren beide Architekten in diesen Jahren mit mehreren Großausstellungen befasst, für die auch Tropsch mitgearbeitet haben dürfte. Auf dem Gebiet des Ausstellungswesens konnte er daher auch eines seiner wenigen dokumentierten Projekte (in Zusammenarbeit mit Viktor Postelberg) realisieren: das Hauptrestaurant für die Kaiser-Jubiläums-Ausstellung von 1898.
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| Ab Mitte der 1890er Jahre war Tropsch auch als Mitarbeiter der damals führenden Fachzeitschrift „Der Architekt“ tätig und publizierte dort viele seiner Entwürfe, arbeitete aber auch als brillanter Zeichner für andere Architekten wie Karl Haybäck und Arnold Hatschek. Obwohl er sich an zahlreichen Ausstellungen und Wettbewerben beteiligte, schaffte er nicht den Sprung in die Selbständigkeit und erhielt fast ausschließlich Aufträge für Interieurs. Ab ca. 1910 war Tropsch als Mitarbeiter und später auch als Assistent von Friedrich Ohmann an der Akademie der bildenden Künste tätig. Da er im Herbst 1914 seinen Dienstposten aufgab, scheint es höchst wahrscheinlich, dass er bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs einrücken musste. Während und auch noch einige Zeit nach dem Krieg beteiligte er sich weiterhin glücklos an verschiedenen Wettbewerben. Möglicherweise aufgrund der aussichtslosen wirtschaftlichen Situation verließ Rudolf Tropsch 1923 Wien und ging nach Preßburg / Bratislava (SK), wo sich seine Spuren verlieren. |
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Stellenwert
| Obwohl über die Persönlichkeit von Rudolf Tropsch kaum etwas bekannt ist und er nur ganz wenige Bauten realisieren konnte, gehören seine Architekturentwürfe zum Kühnsten und Elegantesten, was die frühe Wiener Moderne hervorgebracht hat und werden auch demgemäß immer wieder in der Fachliteratur publiziert.
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| Tropsch, der nicht selten fälschlich als Schüler Otto Wagners angegeben wird, hatte allerdings nie die Akademie besucht. Eher scheint ein engerer Kontakt mit Josef Urban plausibel, denn beide waren annähernd zur selben Zeit im Atelier von Ludwig Baumann tätig und an der großen Kaiser-Jubiläums-Ausstellung von 1898 beteiligt. Auch der Eintritt von Tropsch in die von Urban initiierte Künstlervereinigung „Hagenbund“ scheint diese künstlerische Nähe zu bestätigen. Im Sinne des erweiterten Kunstbegriffs der Wiener Moderne war Tropsch überwiegend als „Raumkünstler“ tätig und mit Inneneinrichtungen und Ausstellungen befasst, die heute jedoch alle nicht mehr erhalten sind. Dies trifft insbesondere auch für eine der wichtigsten Realisationen von Tropsch zu, dem Hauptrestaurant der Kaiser-Jubiläums-Ausstellung von 1898, das allerdings in Zusammenarbeit mit Viktor Postelberg entstand. Während dieser Bau einem üppigen, kurvilinearen Jugendstil verpflichtet war, befleißigte sich Tropsch bei eigenständig konzipierten Inneneinrichtungen einer sehr puristischen Formensprache, die einen großen Einfluss des schottischen Architekten Mackintosh verrät, dessen Werk von den Secessionskünstlern damals in Wien sehr geschätzt wurde, und viel zurückhaltender war als andere zeitgleiche Interieurs, wie z.B. von J.M. Olbrich oder J. Urban. Dieser funktionalistischen Richtung sind auch zumeist die Architekturentwürfe von Tropsch verpflichtet, deren rigorose Einfachheit weit über den gängigen Zeitgeist hinausgeht, wobei sie jedoch offensichtlich in ihrer betonten Flächigkeit und ihrem Ästhetizismus sehr häufig als reine Schmuckblätter konzipiert waren, ohne Anspruch auf Realisation.
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| Von den zahlreichen Wettbewerbsbeteiligungen Rudolf Tropschs sind insbesondere seine Entwürfe für das Kaiser- Franz-Josef-Stadtmuseum (1901) und für das Technische Museum (1909) in Wien bemerkenswert. Beide Projekte, die knapp zehn Jahre auseinander lagen, waren von größter Funktionalität und Sachlichkeit geprägt und auch in städtebaulicher Hinsicht sehr einfühlsam konzipiert. In ihrer formalen Ausrichtung orientierten sie sich an einem eher kühlen Klassizismus, unter weitgehendem Verzicht auf Dekor.
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| Während Camillo Sitte als exponierter Vertreter einer traditionsverbundenen Ausrichtung Tropsch’ Entwurf für das Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum als „künstlerisch wertlos“ abtat, bemerkte Berta Zuckerkandl, eine engagierte Promotorin der Wiener Moderne, zum Projekt für das Technische Museum: „Tropsch gibt dem Zweckgedanken am radikalsten baulichen Ausdruck (...). Er stellt das Museum als Fabriksanlage dar, in einem der Maschine geweihten Milieu.“ Bezeichnenderweise erhielt keiner der Entwürfe einen Preis und fand auch – ungerechtfertigterweise – rezeptionsgeschichtlich kaum Beachtung. |
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Werke
| ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1898 | Restaurant der Kaiser-Jubiläums-Ausstellung im Wiener Prater, Wien 2 (nicht erhalten, mit Viktor Postelberg)
| 1898 | Restaurant, Pöstlingberg, bei Linz, OÖ (mit Viktor Postelberg)
| 1903-1904 | Meidlinger Trainkaserne Wien 12, Ruckergasse 62 (mit Hans Prutscher) |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1898 | Einrichtung des Hauptrestaurants der Kaiser-Jubiläums-Ausstellung, Wien (mit Viktor Postelberg)
| 1900 | Winterausstellung de Museums für Kunst und Industrie (Schlafzimmer)
| um 1900 | Wohnung Faber, Mailand / Milano, I
| 1900 | Wohnung Dr.K. in Wien
| 1900 | Halle in der Villa Baronin Haas-Wächter, Abbazia / Opatija, HK
| 1901 | Wohnung Wertheim, Wien
| 1915 | Entwurf eines Beleuchtungsmastes (Wettbewerb, ein Preis) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1899 | Wohnhaus und Villa
| 1899 | Kaffeerestaurant im Kurort Bad Königswart, Böhmen / Lazne Kynzvart, CZ
| 1899 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien
| 1900 | Villa Gustav Freiburg in Hadersdorf bei Wien
| 1900 | Geschäftshaus Faber, Mailand / Milano, I
| 1900 | Aussichtsturm
| 1901 | Schmetterhaus, Troppau, Österr.Schlesien / Opava, CZ (Wettbewerb)
| 1901 | Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum am Karlsplatz, Wien (Vorkonkurrenz)
| 1902 | Amtsgebäude des 20.Bezirks in Wien (Wettbewerb, ein Ankauf)
| 1902 | Sommerpavillon
| 1902 | Gruftkapelle
| 1902 | Bibliotheksraum
| 1902 | Ländliche Pfarrkirche
| 1903 | Empfangssaal für einen Aristokraten
| 1904 | Sommerpavillon
| 1905 | Zaubergarten Harun al-Raschids
| 1909 | Technisches Museum für Industrie und Gewerbe in Wien (Wettbewerb)
| 1909 | Umbau des alten Kriegsministerialgebäudes (Wettbewerb, 2.Preis)
| 1915 | U-Bahnhaltestelle in Wien (Wettbewerb, ein Preis)
| 1921 | Verbauung der Schmelz und die Einrichtung eines Parkes, Wien (Wettbewerb, 1.Preis)
| 1921 | Straßenbahnerwohnhäuser (Wettbewerb, ein Ankauf)
| 1921 | Ausgestaltung des Währinger Ortsfriedhofes, Wien (Wettbewerb, ein Ankauf)
| 1922 | Neugestaltung der Mölkerbastei, Wien (Wettbewerb, ein Preis) |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| R. Tropsch: Jakob Prandauer. In: Der Architekt 1.1895, S.4ff | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK; WStLA (Meldearchiv) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| L. Abels: Einige Arbeiten von Rudolf Tropsch. In: Das Interieur 2.1901., S.8, 14, 19, T.16ff
| L. Abels: Der Architekt Rudolf Tropsch. In: Das Interieur 5.1904, S.17ff
| F. Borsi / E. Godoli: Wiener Bauten der Jahrhundertwende. Stuttgart 1985
| M. Kristan: Die Ideenkonkurrenz für das Technische Museum für Industrie und Gewerbe, T.II. In: Architekturjournal Wettbewerbe 1994, H.131/132, S.185ff
| C. Sitte: Die Vorkonkurrenz des Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseums. In: Allgemeine Bauzeitung 1902, S.61ff
| Wettbewerbe u. Ausschreibungen d. k.u.k. Residenzstadt Wien 1915. Wien 1916 | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 2.1896, T.89 (Villenentwurf)
| 4.1898, S.8, T.9 (Restaurant der Jubiläumsausstlg. Wien)
| 5.1899, S.9 u. T.11f (Restaurant d. Jubiläumsausstellung Wien) / S.10 (Theaterprojekt) / S.24, T.39 (Restaurant in Königswart) / S.30f , T.54 (Wohngebäude) / S.35, T.63 (Wohn- u. Geschäftshaus, Wien) / S.40, T.71 (Villa)
| 6.1900, S.8 u. S.14, T.16f (Geschäftshaus Faber in Mailand) / S.49, T.89 (Villa in Hadersdorf)
| 8.1902, S.3, T.2 (Bibliotheksraum) / T.77 (Gruftkapelle) / S.11f (Vorkonk. Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum) / S.47, T.93 (Entw. Schmetterhaus in Troppau)
| 9.1903, T.6 (Entw. Pfarrkirche) / T.10f (Amtsgebäude für den 20. Bezirk) / T.92 (Empfangsraum für einen Aristokraten)
| 10.1904, T.40 (Sommerpavillon)
| 11.1905. S.40, T.81ff (k.u.k. Trainkaserne) / T.89 (Zaubergarten)
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| Architektonische Monatshefte
| 6.1900, S.13 (Aussichtsturm)
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| Das Interieur
| 1.1900, T.6 (Wohnung Dr. K.)
| 2.1901, T.53ff (Vestibül der Villa Baronin Haas, eine Arztwohnung und die Winterausstellung des Museums f. Kunst u. Industrie)
| 3.1902, T.38 (Schlafzimmer d. Wohnung Wertheim)
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| Neubauten u. Concurrenzen
| 4.1898, H.1, T.5f, H.2, T.10 (Restaurant in Pöstlingberg bei Linz)
| 5.1899, T.45 (Herrenzimmer)
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| Wiener Bauten im Style der Sezession, Bd.3, 1906, T.56f (Meidlinger Trainkaserne) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1
| Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| H. Weihsmann: In Wien gebaut. Wien 2005 |
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Anmerkungen
| Rudolf Tropsch, der nie die Akademie besucht hat, wird des öfteren fälschlich in der Literatur als Schüler Otto Wagners angeführt. | Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 19.11.2008 |
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