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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 27.04.1836 - † 22.01.1909 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Kaisertum Österreich | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Titel: k. u. k. Oberbaurat, Prof. | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt und Ingenieur | Familiäres Umfeld: Vater: Christian U., Spiegelfabrikant
| Mutter: Elisabeth, geb. Förig
| Ehe (1905) mit: Luise U. (1857-1931) |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Realschule
| um 1855 | Polytechnikum Wien
| 1855 | Studium der Astronomie an der Universität Wien
| um 1856 | Polytechnikum Karlsruhe
| um 1860 | Akademie der bildenden Künste Wien (bei Carl Rösner, Van der Nüll und Siccardsburg )
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Studienreisen nach Frankreich, Belgien, Italien
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca. 1865-1885 | Architekt in Wien
| ab 1868 | Gesellschafter und Chef der Spiegelfabrik Ulrich &Co.
| 1879-1885 | Zusammenarbeit mit Wilhelm Flattich
| 1885-1892 | als Architekt in Ungarn tätig
| 1892-1909 | Architekt in Wien
| 1896-1907 | Prof. an der Technischen Hochschule in Wien (Utilitätsbau u. Eisenbahnhochbau, in der Nachfolge von Wilhelm Doderer)
| 1899-1900 | Rektor an der Technischen Hochschule Wien |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1898 | Inspektor des gewerblichen Bildungswesens
| o.J | Mitglied der Kommission zur Abhaltung der 2.Staatsprüfung
| 1885 | Kaiser-Franz-Josef-Orden
| 1906 | Hofrat
| o.J. | Rumän. Kronenorden |
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Mitgliedschaften
| ab 1858 | Österr. Ingenieur- und Architektenverein
| ab 1865 | Wiener Bauhütte |
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Vita
| Christian Ulrich wurde als Sohn eines Wiener Spiegelfabrikanten geboren und erhielt eine äußerst umfassende fachliche Ausbildung. Er studierte sowohl an den polytechnischen Instituten in Wien und Karlsruhe als auch an der Akademie der bildenden Künste. Durch diverse Studienreisen rundete er sein Fachwissen weiter ab. Über seine frühe Tätigkeit in Wien ist nur wenig bekannt. In Zusammenarbeit mit Wilhelm Flattich, errichtete er mehrere nicht näher bekannte Objekte. Neben seiner Tätigkeit als Architekt übernahm er bereits in diesen frühen Jahren die elterliche Firma.
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| Ein Meilenstein in Ulrichs Karriere war seine Mitarbeit an der großen Landesausstellung in Budapest Mitte der 80er Jahre des 19.Jh.s. Ulrich errichtete aus diesem Anlass den großen Industriepalast und neben diversen Pavillons auch einen Aufzug auf den Burgberg. Seine äußerst erfolgreichen Realisationen brachten ihm höchste Anerkennung und einen kaiserlichen Orden ein. In der Folge erwarb Ulrich sogar die ungarische Staatsbürgerschaft und blieb für einige Jahre in Budapest, wo er zahlreiche bemerkenswerte Repräsentations- und Nutzbauten errichtete. Ulrich, der schon in seinen frühen Jahren auch Inneneinrichtungen entworfen hatte, erwarb sich außerdem Ansehen als Ausstatter von Salonwagen der Eisenbahn für den kaiserlichen Hof.
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| Anfang der 90er Jahre kehrte Ulrich wieder nach Wien zurück, um sich erfolgreich an der Konkurrenz für das Palais der Wiener Kaufmannschaft zu beteiligen. Für die nächsten Jahre war Ulrich mit diesem Projekt und weiteren Privatbauten befasst, als er 1896 eine Berufung an die Wiener Technische Hochschule erhielt, wo er den Lehrstuhl für Utilitäts- und Eisenbahnhochbau übertragen bekam. Zur Zeit seines Ordinariats war er mit einigen wichtigen Ausbauten für die Technische Hochschule befasst, wobei das letzte Projekt – das Chemische Institut – infolge seines Todes nicht mehr zur Ausführung gelangte.
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| Ulrich ging im bereits fortgeschrittenen Alter eine Ehe mit einer wesentlich jüngeren Frau ein. Die Verbindung ist kinderlos geblieben. |
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Stellenwert
| Christian Ulrich verkörpert den klassischen Ingenieur-Architekten, wie er für das späte 19.Jh. typisch war. Offensichtlich auf Grund seiner umfassenden technischen Vorbildung und seiner anfänglichen Zusammenarbeit mit Wilhelm Flattich, einem der bedeutendsten Spezialisten seiner Zeit für Eisenbahnhochbau, ist Ulrich über das Gebiet der Architektur im engeren Sinn hinaus auch stets mit explizit technischen Bauaufgaben befasst gewesen.
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| Seine wichtigsten Realisationen waren die im Rahmen der Budapester Landesausstellung Mitte der 80er Jahre des 19.Jh.s. errichteten Projekte. Der große Industriepalast, eine eindrucksvolle Glas-Eisenkonstruktion nach westeuropäischen Vorbildern, wurde seinerzeit zu den markantesten Bauten auf diesem Gebiet gezählt. Ebenso gehörte der „Elevator“ auf den Burgberg, der nach dem von ihm patentierten „System Ulrich“ errichtet worden war, zu den Pionierleistungen der damaligen Technik. Neben technisch ausgefeilten Nutzbauten wie Lagerhallen und Industrieanlagen umfasste aber die große Bandbreite Ulrichs auch höchst repräsentative Wohnhäuser und Bankbauten, wobei insbesondere die Realisationen aus seiner Wiener Spätzeit dieser Kategorie zuzuordnen sind. Dem Zeitgeist entsprechend bediente sich Ulrich dabei eines ausgesucht neobarocken Formenvokabulars. Das bedeutendste Beispiel für diese Ausrichtung ist das Haus der Kaufmannschaft Wien 1, Johannesgasse 4.
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| Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit war Ulrich auch für zahlreiche Bauingenieure und Architekten der nächsten Generation maßgeblich. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1894 | Miethaus, Wien 7, Westbahnstraße 5 (Ausführung Moritz u. Josef Sturany)
| 1901 | Miethaus, Wien 1, Tuchlauben 1 / Naglergasse 2
| um 1902 | Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 7, Zieglergasse 26 |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1878 | Parlamentsgebäude Bukarest / Bucuresti, RO (1.Preis)
| 1878 | Museum in Haarlem, NL
| 1879-1885 | in Zusammenarbeit mit Wilhelm Flattich diverse Bankgebäude und Privatbauten in Wien
| 1885 | Industriepalast der Landesausstellung, Budapest, H (1.Preis)
| 1885 | Bosnischer Pavillon, Landesausstellung Budapest, H
| 1885 | Elevator in Budapest, H (Standseilbahn zur Burg)
| um 1890 | Handelsministerium Budapest, H
| um 1890 | Escompte-Bank, Budapest, H (ehemals Franz-Josefs-Kai)
| um 1890 | Palais Ostffy, Budapest, H (ehemals Elisabeth-Ring)
| um 1890 | Palais Torda, Budapest, H (ehemals Franzensring)
| um 1890 | Wohnhaus Ulrich, Budapest, H (ehemals Zollamtsring)
| um 1890 | Schloß in Kunhalom, H
| 1892-1893 | Palais des Wiener kaufmänn. Vereins, Wien 1, Johannesgasse 4 (1.Preis, mit Rudolf Dick)
| 1898 | Aufstockung des Hauptgebäudes der TH, Wien 4, Karlsplatz 12-13 (mit Karl Mayreder)
| 1902-1904 | Elektrotechnisches Institut der TH Wien, Wien 4, Gußhausstraße 25 (mit Prof. Hochenegg) |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1885-1892 | diverse Lagerhäuser und Industrieanlagen in Ungarn und Oberitalien | INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| zahlreiche Inneneinrichtungen
| Ausstattung diverser Hof-Salonwagen |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1876 | Parlamentspalais in Budapest (Wettbewerb, 2, Preis)
| 1885 | Rathaus in Stuttgart, D (Wettbewerb, mit Wilhelm Flattich)
| 1885 | Palais der ungarischen Staatsbahnen, H (Wettbewerb, 1.Preis)
| um 1890 | Schlachthaus Debrezen, H (Wettbewerb, 1.Preis)
| 1909 | Chemisches Institut der TH Wien |
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Primärquellen
| PUBLIKATIONEN:
| Ch. Ulrich: Über Umschlagplätze, deren bauliche Anlagen und mechanische Ausrüstung. In: Der Bautechniker 15.1895, S.435ff, S.455f, S.476f, S.496f, S.515f u. S.533f
| Ch. Ulrich: Rektorsbericht über das Studienjahr 1899/1900. Wien 1900
| Ch. Ulrich: Chemisches Institut der k.u.k. Technischen Hochschule Wien. Wien 1909 | NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| TUWA; Archiv der ABK; Pfarrmatrik Wieden |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| A. Eckstein: Wiener Künstleralbum. Wien 1890
| A. Lechner: Geschichte der Technischen Hochschule in Wien 1815-1940. Wien 1942
| Neubauten in Österreich. Wien o.J., Bd.1, T.45
| Neues Wiener Tagblatt 23.1.1909, S.10 u. 20 (Nachruf)
| M. Paul: Technischer Führer durch Wien. Wien 1910
| H. Sequenz: 150 Jahre Technische Hochschule Wien. Wien 1965
| Wiener Bauindustriezeitung 26.1909, S.155 (Nachruf) | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Bautechniker
| 5.1885, S.277f (Industriepalast Budapest)
| 15.1895, S.319f (Miethaus Wien 7, Westbahnstr. 5)
| 24.1904, S.365ff u. S.414ff (Elektrotechnisches Institut der TH Wien)
| 25.1905, S.65ff u. S.85ff (Wohn- und Geschäftshaus, Wien 7, Zieglerg. 26)
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| Neubauten und Concurrenzen
| 1.1885, S.36, T.19 (Miethaus Westbahnstr.) / S.97, T.69f (Entwurf Rathaus Stuttgart)
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| WBIZ
| 11.1894, S.422, T.60f (Haus des Wiener kaufmänn. Vereines)
| 12.1895, S.426, T.44 (Haus d. Wr. kaufmänn. Vereines)
| 15.1898, S.504 u. S.569 (Stockwerkaufbau d. TH Wien)
| 17.1900, T.64 (Miethaus Wien 7, Westbahnstr. 5)
| 20.1903, T.21 (Miethaus Wien 1, Tuchlauben 1)
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| Wochenschrift des ÖIAV
| 9.1884, S.340ff (Budapester Industriepalast)
| 10.1885, S.118ff, S.12ff u. S. 144ff (Elevatoranlage in Budapest)
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| ZÖIAV
| 56.1904, S.309ff (Elektrotechn. Instititut d. TH Wien) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. II;Achl. III/1 - 1.-12. Bezirk; Achl. III/2; Dehio 1; Dehio 2; Dehio 3; Dehio/NÖ-Süd
| L. Eisenberg:Das geistige Wien. 1883
| H. Kosel: Deutsch-österr. Künstlerlexikon, Bd.1, Wien 1902
| O. Krücken / I. Parlagi: Das geistige Ungarn II. Wien 1918
| S. Waetzoldt: Bibliographie zur Architektur im 19.Jh. Nendeln 1977 | LEXIKA:
| ThB 33 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 18.10.2007 |
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