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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 01.06.1868 - † unbekannt | Geschlecht: m | Geburtsort: Cheb | damaliger Name: Eger, Böhmen | Land: Tschechien | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Berlin ? | Land: Deutschland ? | Religionsbekenntnis: Evang. | Berufsbezeichnung: Architekt u. Fachschriftsteller |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| o.J. | Studium in Berlin (TH Charlottenburg ?) |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| ca.1895-1899 | als Architekt in Berlin tätig
| ca.1899-1904 | als Architekt in Wien tätig
| ab 1904 | Architekt in Berlin |
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Vita
| Über Heinrich Wolf, der 1868 im nordböhmischen Eger geboren wurde, ist sehr wenig bekannt. Nach seinem Studium (wahrscheinlich an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg) und einigen Jahren Praxis in Berlin ließ er sich ab ungefähr 1899 in Wien als Architekt nieder, wo er für einige Jahre eine intensive Tätigkeit entwickelte. Neben der Realisierung von mehreren Miethäusern und Villen in Wien und Wels, die er in einschlägigen Fachzeitschriften publizierte, beteiligte er sich vor allem auch an einigen der großen Wettbewerbe, die in diesen Jahren ausgeschrieben wurden, darunter die Konkurrenz für das Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum. Bereits um 1904 hatte Wolf Wien allerdings wieder verlassen und war nach Berlin zurückgekehrt, wo er nachweislich bis zum Ersten Weltkrieg tätig war. Danach verlieren sich seine Spuren. |
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Stellenwert
| Heinrich Wolf, der nur einige Jahre zu Beginn des 20.Jh.s in Wien tätig war, galt als Spezialist für Fassadengestaltung. Bei einem Großteil seiner Bauten war er daher nur für den Entwurf der Fassade verantwortlich (wieweit auch die dekorative Ausgestaltung der Vestibüle und Stiegenhäuser dazugehörte, ist nicht geklärt), während der jeweils ausführende Baumeister Grundrisse und Raumanordnungen konzipierte. Diese Methode, die die Eigenwertigkeit der Fassade im späthistoristischen Architekturverständnis reflektiert, löst heute oftmals Verwirrung bei der Zuschreibung der Bauten aus.
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| Einer der beispielgebenden Bauten ist der „Wiedner Hof“ (Wien 4, Schleifmühlgasse 1 / Wiedner Haupstraße 20), der um 1900 in Zusammenarbeit mit Franz Xaver Neumann jun. entstanden ist, wobei Wolf die äußerst repräsentative Fassade des Eckbaus in einem etwas manieristischen Neobarock gestaltete. Neben der reichen dekorativen Ausgestaltung, die sich allerdings eher an der deutschen als an der österreichischen Barockarchitektur orientiert, ist vor allem die elaborierte Ecklösung, die einen markanten städtebaulichen Akzent setzt, bemerkenswert. Über dem Eckerker erhebt sich ein zurückgesetzter Giebelaufbau, der wie eine Bühne für die Aufstellung einer nicht näher identifizierten Porträtbüste, die von Putten umgeben ist, dient. In ähnlicher Weise errichtete Wolf einige Jahre später gemeinsam mit Karl Stigler das Miethaus in Wien 7, Lerchenfelder Straße / Kaiserstraße, dessen städtebauliche Situierung an der hier platzartig erweiterten Lerchenfelder Straße wiederum durch eine aufwändig gestaltete Fassade unterstrichen wird. In diesem Fall bemühte Wolf eine Art von deutscher Neorenaissance und krönte die Hauptfront, die von zwei aufwändigen Ecktürmchen flankiert wird, mit einem reich dekorierten Giebel. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| 1900 | Miethaus „Wiedner Hof“, Wien 4, Wiedner Haupstraße 20-22 / Schleifmühlgasse 1 (mit Franz Xaver Neumann jun.)
| 1900 | Miethaus, Wien 18, Haizingergasse 29 (mit Ottokar Stern)
| 1901 | Miethaus, Wien 8, Blindengasse / Sanettystraße
| 1902 | Wohn- und Geschäftshaus, Wien 7, Lerchenfelderstraße 149 / Kaiserstraße (mit Karl Stigler)
| 1902 | Wohnhaus Dr. Greiter, Wels, OÖ
| 1914 | Geschäftshaus, Berlin, Leipziger Straße 110-111, D |
ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| um 1900 | Sparkassa in Wels, OÖ
| 1915 | Grabdenkmal d. Familie Gregorovius, Berlin, D |
INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
| 1907 | Weinrestaurant (Ort unbekannt) |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1901 | Vorentwurf Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum in Wien
| 1902 | evang. Auferstehungskirche in Braunau, OÖ
| 1902 | Wohnhaus in Wien
| 1903 | Evang. Kirche in Innsbruck, T
| 1903 | Gymnasium Wels, OÖ (Wettbewerb)
| 1904 | Geschäftshaus, Berlin, D |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| WStLA (Meldearchiv) |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| Große Berliner Kunstausstellung (Kat.). Berlin 1904, S.157
| C. Sitte: Die Vorkonkurrenz des Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseums. In: Allgemeine Bauzeitung 1902, S.61ff | HINWEISE AUF WERKE:
| Der Architekt
| 6.1900, S.38, T.69 (Miethaus Wien 4, Schleifmühlg. 1)
| 7.1901, S.26 (Miethaus Wien 4, Wiedner Hauptstr. 20-22) / S.44, T.80 (Wohnhaus Wien 18, Haizingerg. 29) 8.1902. T.96 (evang. Auferstehungskirche in Braunau)
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| Berliner Architekturwelt
| 7.1905, S.121 u. S.138f (Konk. Entw. evang. Kirche Innsbruck u. Geschäftshaus für Berlin)
| 18.1916, S.355 ff (Geschäftshaus Berlin, Leipziger Str. 110) / S.436 (Grabdenkmal d. Familie Gregorovius, Berlin)
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| Architektonische Rundschau
| 23.1907.H.10, T.80 (Entw. Weinrestaurant)
| 18.1902, H.7, T.55 (Entw. Wohnhaus in Wien)
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| Wiener Bauindustriezeitung
| 20.1903, S.95, T.25 (Wohnhaus Dr. Greiter, Wels) / S.210 u. S.213 u. S.269f (Miethaus Wien 8, Blindeng.) / S.316, T.79 (Wohn-Geschäftshaus Wien 7, Kaiserstr./Lerchenfelderstr.) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/2
| H. Kosel: Deutsch-österr. Künstler- u. Schriftstellerlexikon. Wien 1902
| H. Partsch: Österreicher aus sudetendeutschem Stamme, Bd.1, Wien 1961 | LEXIKA:
| ThB 36 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.07.2007 | Zuletzt geändert: 27.08.2007 |
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