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Johann Wolf

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 05.04.1864 - † 15.06.1949
Geschlecht: m
Geburtsort: Sumperk
damaliger Name: Mährisch-Schönberg, Mähren
Land: Tschechien
damaliger Name: Österreich-Ungarn
Sterbeort: Wien
Land: Österreich
Titel: Kommerzialrat
Religionsbekenntnis: Röm. - Kath.
Berufsbezeichnung: Baumeister und Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Josef W.
Mutter: Thekla, geb. Neutzner
1.Ehe (1890) mit Bertha Blumenfeld (1872-1945)
Kinder: Leopold (+1952), Baumeister; Johann, Zivilarchitekt in Graz, Wilhelm, Ingenieur; Friedrich Richard
2.Ehe (1921) mit Hildegard Kümmerer (1888-1972)
Kinder: Helmut (1921-1943), Bäckergeselle
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
nicht bekannt (Staatsgewerbeschule ?)
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
ab 1895als Stadtbaumeister in Wien tätig
1904-1909Gesellschafter der Fa. Ludwig Zatzkas Nachf.
1910-1938Alleininhaber der Fa. Zatzkas Nachf.
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Auszeichnungen und Ämter
ca.1895-1905Militäroberbauwerkführer II.Kl. in der Militärbauabteilung Wien
1915-1921Fürsorge- und Bezirksrat für Wien-Hietzing
1919-1921Bauaufsichtsrat für den 13. Bezirk
1920-1921Bezirksrat für den 13. Wiener Gemeindebezirk
ab 1920Obmann der Ortsgruppe Breitensee des deutsch-österreichischen Gewerbebundes
ab 1926Ausgleichsverwalter
o.J.Obmann der Spar- und Vorschußkassa Wien-Hietzing
o.J.Beeideter Sachverständiger u. Schätzmeister
1910Goldenes Verdienstkreuz mit Krone
1933Kommerzialrat
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Mitgliedschaften
ab 1893Bautechniker Verein
ab 1906Verein der Baumeister Niederösterreichs
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Vita
Johann Wolf, der aus Mähren stammte (Jg. 1864), war ungefähr ab Mitte der 1890er Jahre in Wien als Bauunternehmer und Baumeister tätig. Über seine Frühzeit ist nichts bekannt, weder über seine Herkunft, noch über Art und Ort seiner Ausbildung. Nachweislich hat er um 1890 für einige Zeit in der damaligen österreichischen Festungsstadt Przemysl (seinerzeit in Galizien) gelebt (Ort seiner Eheschließung) und ca. ab 1895 in Wien in der Militärbauabteilung gearbeitet. Diese Hinweise geben Grund zur Annahme, dass er in seinen Anfangsjahren im militärischen Befestigungswesen tätig gewesen war.

Nachdem Wolf die Befugnis zum Wiener Stadtbaumeister erhalten hatte, legte er seine Stelle in der Militärbauabteilung um 1904 zurück und arbeitete freiberuflich im Baugewerbe. Er ließ sich in Breitensee (damals zum 13. Wiener Gemeindebezirk gehörig) nieder und übernahm die Baufirma von Ludwig Zatzka, der zu diesem Zeitpunkt eine der maßgeblichsten Persönlichkeiten dieses Vorortes war und die meisten der örtlichen Bauprojekte initiiert und ausgeführt hatte. Wolf, der in der Folge zahlreiche Miethäuser errichtete, übernahm daher auch von Ludwig Zatzka bereits in die Wege geleitete Projekte, wie u.a. den an die Pfarrkirche St.Laurentius angeschlossenen Kindergarten (Wien 14, Breitenseer Straße 35). Aber auch darüber hinaus trat Wolf in mehrfacher Hinsicht das Erbe Ludwig Zatzkas an. So engagierte er sich gleichfalls in der Lokalpolitik und war als Bezirksrat für Belange der Fürsorge und des Gesundheitswesens zuständig. In diesem Kontext ist auch der Bau der „Kinderbewahranstalt Elisabethinum“ (Wien 13, Vitusgasse 2, heute Kindergarten des Elisabethinums) zu sehen. Für dieses Engagement wurde Wolf auch mit einem hohen Orden ausgezeichnet.

Obwohl Wolf seine Baufirma über den Zusammenbruch der Monarchie hinaus bis Ende der 30er Jahre weiterführen konnte, sind aus der Zwischenkriegszeit keinerlei Bauten namentlich dokumentiert. Wolf, der aus zwei Ehen vier Söhne hatte, ist im 85.Lebensjahr in Wien gestorben.
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Stellenwert
Johann Wolf, der als Baumeister und Bauunternehmer in den letzten Jahren der Donaumonarchie tätig war, begnügte sich bei vielen Projekten nicht nur mit der Ausführung, sondern war auch häufig für den Entwurf zuständig, wobei die Grenzen fließend sind.

Generell bleiben die Wohnhausbauten Wolfs im Bereich von solider Gebrauchsarchitektur und waren dem damals üblichen späthistoristischen Formenkanon verpflichtet (z.B. Miethaus, Wien 8, Josefstädter Straße 58). Sehr traditionsverbunden in formaler Hinsicht sind auch die öffentlichen Bauten, die Wolf errichtete, wie der Kindergarten der Pfarre Breitensee (Wien 14, Breitenseer Straße 35), der in Anlehnung an die benachbarte Pfarrkirche in Sichtziegelbauweise errichtet ist und sich – in gewisser Affinität zur Sakralarchitektur – einer neoromanischen Formensprache bedient.
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Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
um 1904Miethaus, Wien 8, Josefstädterstraße 58
1905Wohnhaus, Wien 14, Hüttelbergstraße 17
1911Miethaus, Wien 14, Poschgasse 11
1912Miethaus, Wien 14, Poschgasse 3
1914Miethaus, Wien 14, Meiselstraße 54
1914Miethaus, Wien 14, Hustergasse 17-19
1914Miethaus, Wien 14, Hütteldorfer Straße 93
1914Miethaus, Wien 14, Gruschaplatz (Nr. unbek.)

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
1903-1907Kindergarten der Pfarre Breitensee, Wien 14, Breitenseer Straße 35
1905-1906Kinderbewahranstalt „Elisabethinum“, Wien 13, Vitusgasse 2 / Erzbischofgasse 2 (heute Kindergarten des Elisabethinums)
1906-1908Baumgartner Pfarrkirche St.Anna, Wien 14, Gruschaplatz (Entw. Otto Kuntschik)
1914Tanz- und Konzertsaal „Ludwigshof“, Wien 14, Breitenseer Straße 48

INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
1909-1910Semperit-Fabrik Wien 14, Hütteldorfer Straße 130 (Entw. Franz Sobotka)
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Primärquellen

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
WStLA (Verlassenschaftsabhandlung); MA 43
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Sekundärquellen

LITERATUR:
Österreichische Bauzeitung 9.1933, S.209 (Ernennung zum Kommmerzialrat)
G. Weissenbacher: In Hietzing gebaut. 2 Bde. Wien 1999-2000
Wiener Zeitung 15.6.1949, S.4 (Todesmeldung)

HINWEISE AUF WERKE:
Wiener Bauindustrie Zeitung
24.1907, T.35 (Wohnhaus Wien 8, Josefstädterstr. 58)

NACHSCHLAGEWERKE:
Dehio Wien/3 (X.-XIX.u.XXI.-XXIII.Bez.)
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Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.07.2007
Zuletzt geändert: 27.08.2007
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