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Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Anmerkungen
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Persönliche Daten
| * 09.01.1886 - † 21.11.1942 | Geschlecht: m | Geburtsort: Wien | damaliger Name: Heiligenstadt bei Wien, NÖ | Land: Österreich | damaliger Name: Österreich-Ungarn | Sterbeort: Wien | Land: Österreich | damaliger Name: Deutsches Reich | weitere Namen: Wondrazek | Religionsbekenntnis: Röm. - Kath. | Berufsbezeichnung: Architekt | Familiäres Umfeld: Vater: Rudolf W. sen. (1860-1928), Baumeister und Stadtingenieur von St.Pölten
| Mutter: Maria, geb. Fluck
| Ehe (1921) mit Maria Petrova |
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Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
| 1908 | Reifeprüfung a.d. Staatsgewerbeschule Wien (Bautechn. Abteilung)
| 1908-1910 | Studium a.d. Technischen Hochschule Wien (u.a. bei Karl König)
| 1910-1913 | Studium a.d. Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterschule Otto Wagner), daneben Praktikum bei Otto Wagner und Max Fabiani
| 1913-1914 | Mitarbeiter von Peter Behrens und Martin Wagner in Berlin
| o.J. | Studienreise nach Italien |
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Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
| 1914-1918 | Kriegsdienst
| 1920-1921 | Tätigkeit in Triest (Wiederaufbau der Stadt Monfalcone)
| 1921-1927 | Mitarbeit bei Frantisek Janda in Prag
| um 1927-1934 | als Architekt u. Hochbaureferent im Stadtbauamt der Gemeinde St.Pölten, NÖ
| 1934-1942 | freiberuflicher Architekt in St. Pölten, NÖ |
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Auszeichnungen und Ämter
| 1912 | Pein-Preis
| 1935 | Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst |
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Mitgliedschaften
| ab 1937 | Zentralvereinigung der Architekten Österreichs |
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Vita
| Rudolf Wondracek stammte aus einer gut situierten St. Pöltner Baumeisterfamilie, die aus Mähren zugewandert war, und erhielt eine fundierte fachliche Ausbildung. Nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule besuchte er sowohl die Technische Hochschule Wien als auch die Akademie der bildenden Künste in der Meisterschule Otto Wagners. Darüber hinaus absolvierte er mehrere Praxisjahre bei den renommiertesten Architekten seiner Zeit, wie Otto Wagner, Max Fabiani und Peter Behrens.
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| Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, in dem er Kriegsdienst leistete, arbeitete Rudolf Wondracek kurzfristig in Triest und dann für einige Jahre in einem Prager Architekturbüro, wo er insbesondere in mehrere städtebauliche Projekte eingebunden war. Ende der 20er Jahre kehrte er wieder nach Österreich zurück und erhielt eine Anstellung im Hochbauamt der Stadt St. Pölten, wo schon seinerzeit sein Vater gearbeitet hatte. In dieser Funktion konzipierte er diverse kommunale Einrichtungen und Wohnhausbauten. In Wien errichtete er, neben einem weiteren kleineren Denkmal, einzig das „Österreichische Heldendenkmal“ im Äußeren Burgtor.
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| Rudolf Wondracek quittierte seine Tätigkeit im St. Pöltner Stadtbauamt vorzeitig und starb verhältnismäßig jung im 56. Lebensjahr.
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| Nach Rudolf Wondracek ist eine Gasse in St. Pölten benannt. |
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Stellenwert
| Rudolf Wondracek ist ein bis heute etwas unterschätzter Schüler Otto Wagners, der – wenn überhaupt – nur als Architekt des „Österreichischen Heldendenkmals“ (Wien 1, Äußeres Burgtor) bekannt ist.
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| Aber gerade die konservative Ausrichtung dieses Denkmals überschattet Rudolf Wondraceks tatsächliche Qualitäten. Das Projekt, das nach dem Vorbild von Heinrich Tessenows „Neuer Wache“ in Berlin konzipiert worden war, diente insbesondere der Selbstdarstellung des autoritären „Ständestaates“ und wurde im Rahmen eines großen Wettbewerbs an Wondracek vergeben. Aufgrund strenger Denkmalschutzauflagen musste sich der Architekt, an die klassizistischen Formensprache des frühen 19. Jh.s (das Äußere Burgtor wurde 1821/24 von Pietro Nobile errichtet) anlehnen, die er in einen nüchternen Zeitstil transformierte. Die Einbauten Wondraceks sind daher weitgehend nur an den Seitenfronten sichtbar, die eigentliche Gedenkstätte befindet sich in der Krypta.
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| Aufgrund seiner langjährigen und äußerst qualifizierten Ausbildung, die ihn über Wien hinaus auch nach Berlin und Prag gebracht hatte, war Rudolf Wondracek jedoch gegenüber der internationalen Moderne ein durchaus aufgeschlossener Architekt. Seine in St. Pölten errichteten äußerst qualitätvollen Wohnhausanlagen und kommunalen Einrichtungen orientieren sich in ihrer klaren Strukturierung an die Funktionalität des „Neuen Bauens“, wobei insbesondere eine Anlehnung an die zeitgenössische holländische Architektur zu beobachten ist. |
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Werke
| WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
| um 1925 | Siedlung in Brüx / Most, CZ (Mitarbeit)
| 1927-1928 | Wohnhaus „Blaues Haus“, St.Pölten, NÖ, Herzogenburgerstraße 32
| um 1928 | Arbeiterwohnhaus und Konsum, St.Pölten, NÖ
| 1930 | WHA St.Pölten, NÖ, Handel-Mazetti-Straße 1-5
| 1930 | WHA St.Pölten, NÖ, Josefstraße 43-55 / Stoßgasse 17
| 1937 | WHA St.Pölten, NÖ, Neugebäudeplatz 6-7
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diverse Wohnbauten in St. Pölten
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ÖFFENTLICHE BAUTEN:
| 1920 | Regulierungsplan für Monfalcone, I
| um 1925 | Regulierungsplan Jung Bunzlau / Mlada Boleslav, CZ (Mitarbeit)
| um 1930 | Autobushalle, St.Pölten, NÖ
| 1931 | Gewerbliche Fortbildungsschule, St.Pölten, NÖ, Hötzendorfstraße 8
| 1933 | Dollfuß-Denkmal, St.Pölten, NÖ (nicht erhalten)
| 1934 | Österreichisches Heldendenkmal im Äußeren Burgtor, Wien 1 (mit Bildhauer Wilhelm Frass)
| 1935 | Restaurierung der Karmeliterkirche, St.Pölten, NÖ
| 1937 | Hesser Ehrenmal, St.Pölten, NÖ
| 1937 | Pfarrkirche in Sigmundsherberg, NÖ
| 1937 | Pfarrkirche St.Leopold, Klosterneuburg, NÖ
| 1938 | Pfarrkirche St.Pölten-Wagram, NÖ, Unterwagramer -Straße 48
| o.J. | Fassade des Amtsgebäudes der Bundespolizei St.Pölten
| o.J. | Denkmal für die im 1.Weltkrieg getöteten Pferde (Wr.Tierschutzverein), Wien
| o.J. | Gefallenenehrenmal für die Exekutive, St.Pölten, NÖ, Prandtauerkirche |
INDUSTRIE-/GEWERBEBAUTEN:
| 1927 | Pumpenhaus und Wasserbehälter der Wasserleitung, St. Pölten, NÖ |
NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
| 1911 | Hotel (Schulentwurf)
| 1913 | Pfarrkirche St.Josef, St.Pölten, NÖ
| 1921 | Regulierungsplan Heilbad Brestowica, YU
| 1920 | Regulierungsplan Beograd, YU (Wettbewerb)
| um 1925 | Regulierungsplan der Moldauinsel in Prag, CZ (Wettbewerb)
| 1926 | Neugestaltung des Viertels „Unter den Linden“, Berlin, D (Wettbewerb, 3.Preis)
| 1927 | Verbauung des Schmerlingplatzes in Wien (Wettbewerb, eine Anerkennung)
| 1928 | Fassade des Justizpalastes Wien (Wettbewerb, 2.Preis) |
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Primärquellen
| NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
| Archiv der ABK; Achleitner Archiv; Archiv/Stadtmuseum St. Pölten; Friedhofsverwaltung St.Pölten |
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Sekundärquellen
| LITERATUR:
| B. Feller: Ein Ort patriotischen Gedenkens. In: Kunst und Diktatur (Ausst.Kat). Baden 1994, S.142ff
| O. A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. München 1969
| C. Jäger: Österreichische Architektur des 19. und 20.Jh.s. Wien/Graz 2005
| F. Mayreder: Ausgestaltung des Wr. Äußeren Burgtores zum Heldendenkmal. In: Deutsche Bauzeitung 1934, H.27, S.725
| ÖKT 54: Th. Karl u.a.: St. Pölten. Horn 1999
| M. Pozzetto: Die Schule Otto Wagner: 1894–1912. München 1980
| R. Scharf: die Neugestaltung des Schmerlingplatzes in Wien. In: Deutsche Bauzeitung 1928, Bd.2, S.43ff
| M. Wagner: Niederösterreich und seine Künste. Wien u. a. 2004 | HINWEISE AUF WERKE:
| Deutsche Bauzeitung
| 1925, H.98, S.91 (Entwurf Umbau „Unter den Linden“, Berlin)
| 1928, Beil. H.1, S.48 (Entwurf Schmerlingplatzverbauung)
| 1934, H.27, S.725ff (Österreichisches Heldendenkmal)
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| Deutsche Kunst- und Denkmalpflege
| 1935, S.99 (Österreichisches Heldendenkmal)
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| Österreichische Bau- u. Werkkunst
| 4.1927/28, S.83 (Entwurf Schmerlingplatzverbauung)
| 7.1930/31, S.190ff (Fortbildungsschule St.Pölten, Pumpenhaus St.Pölten, Wohnhaus St.Pölten, Arbeiterhaus u. Konsum, St.Pölten, div. Schulentwürfe)
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| Österreichische Kunst
| 5.1934. H.3, S.19f u. H.9, S.3f (Österr. Heldendenkmal)
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| Der Städtebau
| 1926, S.27ff (Entwurf Umgestaltung „Unter den Linden“, Berlin)
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| Wasmuth’s Monatshefte für Baukunst
| 12.1928, S.177 (Pumpenhaus der Wasserleitung St.Pölten)
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| ZÖIAV
| 1937, S.132f (WHA St.Pölten, Handel-Mazzetti-Str.) | NACHSCHLAGEWERKE:
| Achl. III/1; Dehio 1, Dehio/NÖ; Dehio NÖ/Süd M–Z | LEXIKA:
| ThB 36; Vollmer 5; ÖL 2 |
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Anmerkungen
| Eingegeben von: Ursula Prokop | Eingegeben am: 01.11.2005 | Zuletzt geändert: 22.02.2007 |
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